Dienstag, 9. Mai 2006

ozon fängt an zu steigen... meine stimme wird rauh.... und...

während man mir die sommerreifen aufs auto schraubt, flaniere ich durch die bergerstrasse. hier im viertel hatte ich meine ersten beiden wohnungen. diese strasse ist eine kleine welt für sich und sie hat alles an läden was man sich vorstellen kann, woran man sich noch erinnern kann und was es in den haupteinkaufsmeilen schon lange nicht mehr gibt. den teeladen seit über 20 jahren, viele echte metzger mit einladenden verkäuferinnen und auslagen, nun gut, das reisebüro ist jetztein yoga und aryuveda-laden mit quietschbunten klamotten in der auslage und netten kleinen indischen gottesfigürchen, elefanten, die sechsarmige frau und alles leuchtend. um ein haar hätte ich haare gelassen. der typ der vorm friseurladen sass, war offenbar der eigner und sah aus wie juanez. grund genug, sich von ihm die haare waschen zu lassen. von drinnen dröhnte lauter flamenco. nicht die tätterätätä version, nein, flamenco puro. mein fuss zog schon über die schwelle, aber mein körper trieb den fuß weiter. daher hab ich noch alle haare. allerdings ist jetzt sommer. beine und achseln werden rasiert. also nicht mehr alle haare. die wolke.... das ökolädchen für umweltbewußte muttis mit holzspielzeug und baumwollhemdchen, der zooladen, zwei käselädchen, ein schuster, die reinigung, eiscafés, kneipen, asia-imbisse, der optiker ist noch da, seine frau ist eine grässliche matrone mit einem herben organ. das alte denkmalgeschützte stadteilbad ist nun ein bistra mit sonnenschirmen draußen. im ypsilonbuchladen diskutiert eine der besitzerinnen mit einem mitarbeiter. beide sind so um die mitte vierzig. es herrscht gleichberechtigung, gleicher lohn, gleiche gesinnung, gleiche macht und sie erläutert ihm die vorteile gegenüber der marxbuchhandlung, deren team auch schon lange nicht mehr diskutiere. der mitarbeiter aber ist sauer. er hat doch irgendeinen unterschied entdeckt. keine ahnung welchen, denn ich sause weiter. ich erstehe flipflops und finde auch noch einen schuhladen, in dem es keine massenware gibt. jeder schuh steht sonst nirgends. den rollerhändler in der seitenstrasse gibt es noch und die kleinen wasserhäuschen. munter laufe ich mit zitroneneis zum reifenfritzen und höre, dass meine winterreifen leider beerdigt werden müssen. auch gut. pensionsaufenthalt für frl. hund nächste woche ist organisiert. die tussi im tv erläutert mir gerade, dass in sechs jahren das i-net vermutlich wegen überlastung abgeschaltet werden muss. das wäre grauenvoll. aber bevor ich jetzt die vaterschaftstests von olli sowieso verfolge, sause ich mit fräulein hund lieber zum laufen in die niddawiesen. natürlich in neuen flipflops. felix scheint das abi geschafft zu haben und hat noch ne tolle mündliche note kassiert. juchz. und heute abend dann noch werde ich mit flußkrebsen von majon verwöhnt. mir kann heute einfach nix mehr die laune verderben........................:-D

eine sandkastenschaufel..... (7)

fand ich heute am strand von saida. die freundin von carla war unpässlich und lag mit migräne im bett. also sind wir alleine gefahren und haben uns die füße wund gelaufen. wir sind mit dem taxi zur place riad gefahren und von dort aus war die altstadt ein ganz schönes stück zu laufen. es hat sich gelohnt. die gassen sind so eng und voller leute. alles ist laut und voller farben. vor den metzgereien hängen die hammel an den wänden, aber ich gebe zu, nach zwei stunden kommt mir das schon ganz normal vor. trotzdem haben wir nur obst gegessen und haben uns von der ein oder anderen patisserie einladen und verführen lassen. die halawiyat hier sind unglaublich. allerdings ist mir – und carla auch – etwas übel gewesen, nach all dem süßen zeug und wir hätten einen ordentlichen arak gebraucht. aber alkohol kann man hier nicht einfach so trinken, ausser in den westlicheren stadtvierteln oder in den großen hotels. ja und fabiana habe ich dann erst gar nicht angerufen, nachdem mir marfalda lachend erklärt hatte, dass sie hochschwanger sei. ich brauche also eine andere idee. oder auch nicht. soll sich carla doch selber was einfallen lassen, ist ja ihr mann der grottenolm. soll sie sehen wie sie ihn los wird. ich habe mir sagen lassen, dass in peking noch einige zwielichtige alte männer die hohe kunst beherrschen sollen, lästige ehemänner und –frauen in kröten und grottenolme zu verwandeln. aber ich habe beschlossen, dass clara das selbst in die hand nehmen soll. morgen geht ja auch schon mein flug nach dubai. wobei ich eigentlich überhaupt keine lust auf dubai habe. vielleicht kann ich mein ticket ja noch umtauschen. reg dich nicht auf. ich habe doch genug geld jetzt. das bisschen gebühr ist doch nun auch egal. ich hoffe, du bist nicht sauer, weil ich gestern abend im pool dem bademeister zu tief in die augen und den cocktails zu tief ins glas geguckt habe. ich muss mich an meine freiheit erst gewöhnen. weißt du, ich genieße sie. manchmal freue ich mich, dass du mich nun nicht mehr ermahnen kannst. drum hab ich mir im souk noch ein paar herrliche goldohrringe gekauft. sie sind alles andere als dezent und sie klimpern so wundervoll, dass ich mich ganz beschwingt fühle, wenn ich sie anhabe. aber beim essen fehlst du mir und nachts im bett auch. kein schnarchen mehr und keine geteilten genüsse. das ist ganz schlimm und drum war ich auch froh, dass der bademeister mir dann spät abends die fotos seiner familie gezeigt hat. ich glaube ja, dass er eigentlich seinen cousin liebt und die frau nur der familie halber geheiratet hat. kam mir irgendwie spanisch vor, dass er seinen cousin in allen lebenslagen fotografiert hat und sein weib nur ein einziges mal und das mit drei kindern auf und vor ihr. als ich mit carla am strand war heute, war ich richtig wütend, weil wir nie kinder hatten. und da hab ich dann die gefundene sandkastenschaufel genommen und eine überdosis von dir ins meer gekippt. tut mir leid. dafür fällt die portion morgen kleiner aus. irgendwo in oman vielleicht?

und überhaupt....

Hunde, sind unsere Verbindung zum Paradies. Mit einem Hund an einem herrlichen Nachmittag an einem Hang zu sitzen kommt dem Garten Eden gleich, wo Nichtstun nicht Langweile war - sondern Frieden. (Milan Kundera)

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