ich rutsche unruhig....

hin und her. warte, dass meine mutter, mit ihrem frisch gebrochenen herzen aus dem altersheim kommt, in dem sie gestern ihre mutter abgeben mußtewolltekonnte. viele tränen haben die beiden damen gestern vergossen. es ist nicht leicht. das scheitern, es nicht geschafft zu haben und die alte dame nun doch woanders ihren letzten lebensabschnitt antreten zu lassen. die hysterische verwandschaft von überall in europa ruft ständig an und beteuert ihre hilflosigkeit und ihre unfähigkeit, sich finanziell zu beteiligen. krokodilstränen. mein vater und ich werden in solchen situationen bissig. meine mom steht dann da und weint, weil es doch ihre schwestern sind. ich persönlich finde ja die pest angenehmer als diese verwandschaft. und mittendrin die 95jährige grande dame. sie ist tapfer und versucht ein lächeln, während ihr eine träne die wange herunter schleicht. sie spricht sich mut zu und seufzt, weil sie so an ihrer wohnung hängt. im pflegeheim wird sie ein zimmer mit ihrer besten freundin teilen. das ist ein großes glück. die beiden alten damen hängen wie die kletten aneinander und weigern sich standhaft, dem tod ins auge zu sehen. sie sind dünn geworden und ihr geist funktioniert messerscharf. ich wünsche dir liebe nonna, dass du in den schwestern solche findest, wie du sie früher als mägde hattest. dass du die schwachköpfe dort in deiner damenhaften freundlichkeit geflissentlich übersiehst und mit deiner freundin noch so manch bösen witz reißt.
alles wird gut.
svashtara - 16. Mär, 16:07

Klar wird es das.

So ist es vom Schicksal auch vorgesehen, dass immer alles gut wird. Nimm deine Mama in den Arm und rede ihr diese Idee vom Scheitern aus. Ich wünsch euch allen die Kraft, die es braucht.

sandhexe - 16. Mär, 16:49

ich kann dich nur zu gut verstehen....
Meine Mutter wohnt ab Montag auch für knapp 2 Wochen im Seniorenheim.

rpk - 16. Mär, 16:57

ach, auch das noch..

...und ich hatte gehofft, die k. kaeme noch bis zum paradies mit p. klar, aber es wird dann irgendwann einfach zuviel.....und es ist besser so. aber wie ich k. kenne, rast sie nun taeglich ins altersheim und macht da weiter, wo sie zuhause aufgehoert hat. aber froh bin ich, dass die situation fuer p. so angenehm ist. ist sie im franzisca schevier ? dann waere der weg nicht weit.......beste gruesse an p., rainer

rosmarin - 16. Mär, 19:17

vermutlich ist es das, das du meinst.... gegenüber von deinem alten laden
testsiegerin - 16. Mär, 17:02

ich wünsche deiner nonna einen indischen pfleger, der ihr von goa erzählt und mullagurasem mitbringt ;-)
ich find es schön, dass sie da mit ihrer besten freundin ist, das macht den abschied von zu hause ein bisschen leichter.
und ich glaub, dieses schlechte gewissen, das haben wir frauen sowieso immer. weil wir keine guten mütter sind, weil wir keine guten kinder sind, weil die kinder in den kindergarten und die mütter ins heim stecken oder die kinder verhätscheln und die mütter bevormunden.

Allegra - 16. Mär, 17:27

trotz der schwierig-unangenehmen situation....wie immer wunderschoen von dir be- und geschrieben...

...in bocca al lupo per la nonna...

rosmarin - 16. Mär, 19:16

tag eins ist wunderbar verlaufen. sie sprüht und freut sich.....
meno male :-)

svashtara - 16. Mär, 20:49

das freut

mich ehrlich sehr...
saintphalle - 16. Mär, 23:39

Ach, was sind das für schwere Entscheidungen und Wege! Ich wünsche euch allen Kraft.
Und immer frage ich mich bei solchen Geschichten: Wie wird es mir eines Tages gehen, wo werde ich meine letzten Tage verbringen? Seltsam, dass ich das denke, wo es doch noch lange hin ist, bis ich 95 bin. Aber dann ein Zimmer mit meiner besten Freundin zu teilen, wäre nicht das Schlechteste, glaube ich. Fast so, wie damals in meinen alten WG-Zeiten.

Alles Liebe, ich drück dich!

Verde - 19. Mär, 13:59

meine Oma hat das Heim wie eine Königin gemeistert. Sie stand morgens stets als erste auf und saß den ganzen Tag auf einem ganz bestimmtem Trohn, den ihr niemand wagte, streitig zu machen.
Letztes Jahr hat sie beschlossen, zu sterben. Sie verweigerte vehement jede Nahrung und Flüssigkeit ( was ihr die Schwestern in Absprache mit dem Arzt und mir gewährten ) und schlief ganz friedlich ein.
Vielleicht beruhigt dich das ein wenig.

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