mit dem päckchen petit-fours in der hand…

stürmte pizzaro die hauskapelle der seniorenresidenz und ließ sich auf den letzten freien stuhl fallen. der monsignore hatte bereits mit der bibelstunde angefangen und lupfte die linke augenbraue, las aber unvermindert mit hell säuselnder stimme weiter im buch der bücher.
ausser hofreiter kannte pizzaro niemanden, aber die große zweimeter-frau mit dem lilaton in den weißen haaren war auch anwesend und saß direkt neben dem monsignore. auch sie lupfte die linke augenbraue beim hereinsturz des pizzaro, jedoch zog sie auch den linken mundwinkel leicht missbilligend parallel zur augenbraue herunter.
pizzaro fand sie superb.
der monsignore las aus dem 14. kapitel des matthäus evangeliums die stelle von der wundersamen brotvermehrung vor und pizzaro sah seinen moment gekommen.
„verzeihung sehr verehrter monsignore und liebe herrschaften, ich dachte ich stelle mich kurz vor und brachte etwas…. süßes …. sagen wir… nun, es ist kein brot und wird sich nicht vermehren, aber so sind sie nun mal die petit-fours…“ der arme pizzaro lief glutrot an, wusste er doch, dass er sich seine worte hätte besser überlegen müssen und schon fand er sich in der mitte des bibelkreises stehend wieder, hilflos mit der gebäckschachtel wackelnd.
„vermehrt haben sich immerhin die zebrafinken, aber eigentlich wollte ich nur sagen, dass ich herr pizzaro bin, ich heisse ugo… also je nachdem wie sie möchten…. und ich wollte nur höflich sein…. und verzeihen sie die störung, bitte.“
hofreiter kam ihm zu hilfe und nahm sich flüsternd drei petit-fours aus der schachtel und olga – pizzaro entdeckte sie jetzt erst – warf den kopf in den nacken, sich genüsslich die finger leckend.
der monsignore schnappte nach worten und wurde von miranda gerettet, die atemlos in die kapelle stürmte. „ugo!!! bist du von allen guten geistern verlassen? was willst du im bibelkreis?“
der monsignore schreckte hoch und bekreuzigte sich, denn er wusste, im gegensatz zu pizzaro, dass miranda einen netten kleinen nebenverdienst mit der kunst des handlesens und kartenlegens betrieb und an isis mehr glaubte als an die heilige dreifaltigkeit.
„vade retro“ stammelte der monsignore beim anblick mirandas und die dame mit dem lilagetönten haar zischelte missbiligend „bewahren sie haltung monsignore, sie ist eine unwürdige kleine esoterikerin“
pizzaro schlich wie eine mit weihwasser bespritzte katze zurück auf seinen stuhl und zog den kopf ein.
den rest nahm er nur durch einen nebelschleier wahr, der fast nach weihrauch roch und nach einer stunde innerer selbstbeschimpfung wurde er zornig.
dieser kastrat von monsignore, der nicht den rücken besass einen neuling wenigstens förmlich zu begrüßen, der verfressene hofreiter und die debil brünftige olga, die grauen schweiger und auch die lilane frau hatte ihm nicht geholfen. pizzaro grunzte und dann sprach der monsignore seinen segen und schickte sich an, sie – die bibelgreise – wieder in die welt zu entlassen.
pizzaro stand schwungvoll auf und lächelte maliziös.
„nun, da wir morgen nicht in den genuss einer erquickung unseres spirituellen geistes kommen, darf ich sie zu einer lesung der berühmtesten erotischen geschichten ganz herzlich einladen.“
Sonntagskind2day - 4. Jan, 09:39

Ach du Schande....

was tut er nur, der Gute?

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und überhaupt....

Hunde, sind unsere Verbindung zum Paradies. Mit einem Hund an einem herrlichen Nachmittag an einem Hang zu sitzen kommt dem Garten Eden gleich, wo Nichtstun nicht Langweile war - sondern Frieden. (Milan Kundera)

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