senf

Donnerstag, 15. April 2010

Mein Geist ist klein....

und ich hätt‘ ihn so gerne groß.
Mein Herz ist rachsüchtig und mein Temperament reizbar und mein Verhalten leider gelegentlich von Rumpelstilismus geprägt. Manche nennen das Jähzorn.
Ich kämpfe ja seit mehr als 40 Jahren gegen selbigen. Leider habe ich schon Blumentöpfe aus Fenstern geworfen, Menschen mit Getränken übergossen, und in der U-Bahn zurückgedrängelt. Gebrüllt, beleidigt und auch verflucht.
Dabei wäre ich so gern ein guter Mensch. Sie wissen was ich meine? Ich meine: so ein richtig guter Mensch. So einer, der sich überhaupt nicht aufregt, wenn eine lasziv aussehende Sechzehnjährige im Tempo einer Hundertjährigen langsam über den Parkplatz des Supermarktes schleicht, während man selbst im Auto sitzend es furchtbar eilig hat. So ein Kleingeist wie ich, der denkt dann, die sei gar nicht lasziv, sondern einfach nur dämlich. Da sitz ich dann und denke mit meinem kleinen Geist: Du bist zwar jung, aber ich fahre das fette Auto.
Peinlich, ich weiß.
Ich hätte so gern ein großes weites Herz, mit allerlei Liebe für jeden schwierigen Mitmenschen, der ja vermutlich nur in meiner Sicht ein schwieriger Mensch ist. Stattdessen kann ich mich ausgiebigst über bestimmte Frauenmodelle, über bestimmte Herrenmenschen und über Dummheit – oder was ich dafür halte – in Grund und Boden ärgern. Zugegeben, der letzte zerdepperte Blumentopf ist eine ganze Weile her, aber eigentlich habe ich das nur aus zwei Gründen eingestellt: 1. Der letzte Blumentopf landete haarscharf neben einem geparkten Auto und 2. Tun mir die Blumen leid, denn die wachsen bei mir ganz hervorragend.
Eine wirklich große Herausforderung sind für mich ja die fahrradfahrenden Autisten, die meinen, alles müsse zur Seite springen, sobald Sie auf dem Gehweg auftauchen. Und ja…… dann brülle ich Gemeinheiten und Flüche hinter denen her, anstatt milde zu lächeln und mich in meiner Freundlichkeit und Nachgiebigkeit größer zu fühlen als sie. Nein, nein, all mein Streben war letztlich umsonst, denn ich bin im Arroganztraining durchgefallen, das Großherztraining, habe ich vermutlich noch gar nicht richtig begonnen.
Aus mir wird vermutlich nie ein großherziger Mensch, mit Geist und Geduld und Freundlichkeit. Das kleine, blöde Ego ist einfach zu groß, als dass aus mir noch Wer werden könnte.
Vermutlich werde ich mir bald die Haare blau färben und mir einen schwarzen Petticoat zulegen, so wie ich ihn von 16-26 trug, Schuhe mit Pfennigabsätzen, damit ich mal wieder einem auf die Füße steigen kann. Ganz aus versehen natürlich, denn soweit bin ich nach vierzig Jahren Training dann schon. Aber einen großen Geist mit mildem Charakter, den leg ich mir wohl so schnell nicht zu. Dafür ist meine kleinkarierte Freude viel zu groß, wenn ich so wie heute endlich mal wieder mit heruntergelassener Scheibe und voller Fox-Dröhnung durch den nächtlich schlafenden schildaer Vorort rase.


Sonntag, 7. März 2010

kirche ist out...

seitdem protestantische bischöfinnen betrunken auto fahren.
und natürlich und vor allem.... seitdem katholische priester kinder missbrauchen.
prügelstrafe war in den 50er und 60er jahren ja durchaus opportun.
nicht nur in klöstern und knabenchören.
und das vergehen ist vermutlich so alt wie die welt, was es beileibe nicht besser macht.
aber ist das ein zufall?
haben die medien sich verabredet?
in zeiten, in denen andere kriminelle staatlicherseits verschont werden?
ich will jetzt wirklich nicht urteilen, und könnte es auch nicht,
welche straftaten gute straftaten sind und welche wirklich böse.

böse ist meiner unbescheidenen meinung nach alles, was menschen in entwürdigung bringt, damit andere (ebenso menschen) sich besser fühlen können.

schönen sonntag auch.

Montag, 3. August 2009

schlagzeilen....

führen zum selben ergebnis bei mir, wie deutschlands assi-tv. also gut. irgendein zirkusdirektor lässt seine pinguine in einem allgäuer see baden. hierfür führt er die notwendigen papiere mit, falls er kontrolliert wird.
was lernen wir daraus?
wenn du schon als zirkusdirektor, der eigentlich ein professioneller tierquäler ist, ein herz hast und deine pinguine baden lässt, dann musst du immer noch mit dem europäischen kontrollbedürfnis rechnen. ich mag es nicht "deutsches kontrollbedürfnis" nennen, denn seien wir ehrlich, der rest europas ist nicht weniger bürokratisch und kontrollfreudig.
egal wo wir uns bewegen, wir müssen papiere vorzeigen, in röhrchen blasen, lästige fragen der nachbarn und sonstiger leute beantworten, steuerunterlagen bereithalten ebenso wie kacktütchen für den hund, lassen uns unterwegs von allerlei kameras filmen und zensursula möchte nun, nachdem ab morgen die pornoseiten gesperrt werden, ihren feldzug natürlich gerne ausweiten.
klar.wir werden sklaven moderner möglichkeiten und kein arsch macht etwas dagegen. geht auch nicht mehr. der zug ist abgefahren.
was lese ich noch?
weil bei der kommenden wm die hotelbetten in südafrika zu knapp werden könnten, kauft herr kirch schiffe für die gäste. na, da wissen wir doch wo unsere gez- und andere gebühren hingehen.
a*di und *idl stossen an ihre wachstumsgrenzen. na das verblüfft mich jetzt, wo ich doch gerade darüber nachdachte, an das ewig währende wachstum zu glauben. aber gut, wie hirschhausen sagt, wäre in der natur dieses phänomen als "krebs" zu bezeichnen.
ich persönlich frage mich, was die leute eigentlich fressen (sorry, das kann ich nicht anders ausdrücken), wenn sie nicht mal mehr zu den discountern gehen. die ärgern mich sowieso, weil ich der festen überzeugung bin, dass diese schnäppchengeizistgeil-mentalität zum desaster inkl. mulitnationaler konzerne überhaupt erst führen. es wird nicht mehr lange dauern und wir futtern seulent green, dankbar, dass gott konzern uns diesen für unsere harte arbeit noch zuteil werden lässt.
bis ich verhungere, sponsore ich den biobauern umme ecke und spende dafür weniger für hungernde kinder. perverse welt.
nur mal gut, wenn es die kleinen, feinen privaten fluchten gibt, mit echten menschen, so völlig neurosenfrei und inmitten von schreienden windhunden oder möchtegernwindhunden, inmitten von grillwürsten (ich mache eine no-schweinefleisch-ausnahme), von lachen und verstehen, so ganz ohne drumherumgeschwafel.
nur mal gut, dass ich mich gerade inmitten der kleinen fluchten befinde und eigentlich schlagzeilen ja auch nicht lesen muss.

Mittwoch, 22. Juli 2009

statt medienschelte....

ich versuch es ja.... und gelegentlich lande ich dann doch vor dem tv... und bevor ich einen herzkasper kriege, gehe ich schnell mit dem hund nochmal vor das hartz4amt zum pullern.... denke über das leben nach und über neurotische privatredakteure...
die eskalieren munter mit dem deutschen neurotizismus, und sicher nicht mit dem mittelwert deutschen lebens. ich stelle mir das so vor: ein leicht lebensphobischer jungredakteur - von mir aus auch ein älterer jungebliebener redakteur - kommt mit dem leben bedingt klar. wenn es nur nicht das leben gäbe.
vielleicht ist ihm langweilig, in der 3zimmeraltbauwohnung einer deutschen großstadt und so zieht er los, ins schlimme viertel. dabei kommen ihm - wahlweise ihr - die besten ideen, die er sogleich nächtlich ausheckt, um so morgendlich dem cheffe zu präsentieren. man könnte z.b. kinder mit kindern auf erwachsenenprobe schicken, lustige vaterschaftstests bei ehemals betrunkenen kindern veranstalten, man könnte bürgerinitiativen zur rettung tierhaarallergischer putzfrauen gründen und sie auf dem weg durch die instanzen des realen wahnsinns begleiten... undsoweiterundsoweiter.
mittelneurotiker - das sind die, die nicht gleich auffällig sind im leben - schauen das und halten es für bundesdeutsche (gilt ebenso für frankreich, italien, schweiz, spanien, amerika undsoweiterundsoweiter) realität und erzählen dies sogleich im büro. die kollegen sind vom gleichen schlag und schauen dasselbe und halten demnach dasselbe für die wirklichkeit. die einschaltquoten steigen und der neurotische redakteur findet sich bestätigt, hat erfolg und steigt auf. er lässt sich das nächste format einfallen undsoweiterundsoweiter.... eine schlicht neurotische eskalation zwischen teilen und redakteuren entsteht.
der durchschnittsmensch muss das alles natürlich mitbekommen und hält das gesehene für normal - im sinne von häufig.
undsoweiterundsoweiter...
egal.
mir fallen die fussbroichs ein.
ob die noch jemand kennt?
was als diplomarbeit in einem filmfach einer hochschule begann, wurde vermutlich nach lassie der erste echte deutsche soap- und serienschlager. allerdings.... auf ganz ganz andere weise.
...
naja... sind eh alle in urlaub

Samstag, 24. Januar 2009

oh mein gott....

neues aus der realen lebenssatire
mir persönlich ist es egal, was jemand glaubt oder nicht glaubt. was mich allerdings richtig ärgert, ist der fundamentalismus derer, die andere als fundamentalisten beschimpfen.
vielleicht sollte man weder die satanischen verse in einer moschee lesen, noch das leben des brian in einer kirche zeigen.
gibt es eigentlich eine religion, die humor hat oder gar von ihren gläubigen verlangt? da wär ich dann gern dabei.

und gott sei dank ist amerika weit weg



gefunden bei www.re-actio.com

Mittwoch, 7. Januar 2009

schlagzeilen….

hauen dem volk den rest des hirns weg. da bin ich mir sicher.
wenn ein vierjähriger auf seine babysitterin schiesst, weil sie auf seinen fuß trat, was soll dann mein hund machen, über den ich heute die kellertreppe herauf stürzte?
man klärt mich sogleich im anschluss auf, dass ich meinen cholesterinspiegel senken könnte, wenn ich nur 10 min. am tag draussen in der natur liefe. nun gut, ich laufe jeden tag so meine 8 kilometer und bin überhaupt nie auf die idee gekommen, meinen cholesterinspiegel zu überprüfen. ich möchte auch ehrlich gesagt lieber früher sterben, als später, wenn’s zu spät ist.
meine favorisierte nachrichtenseite klärt mich des weiteren darüber auf, dass irgendwer sein baby mit ecstasy ruhig stellt. zugegeben, das ist gemein und vierjährige werden halt mit ritalin ruhig gestellt. ich bin kein apotheker, aber ich vermute, dass es grundsätzlich eh schei…e ist, kinder ruhig zu stellen. mit welchem medikament auch immer. glücklicherweise lehrt mich die tageszeitung, dass es einen gesetzesvorstoß geben wird, der gerichtsprozesse unterbinden soll, die aufgrund von kinderlärm zustande kommen. das ist in meinem sinne. sollen doch die scheintoten, kleinkarierten stadtneurotiker bitte zur kenntniss nehmen, dass das leben eben lärmt. leider lärmt das unbelebte leben auch: sogenannte musik in shopping-happy-malls, autos, flieger, handies undsoweiterundsoweiter. also weiter im schlagzeilentext: jakarta möchte das tragen des penisfutterals in papua verbieten. ja, verständlich. ich würde auch gern vieles verbieten. z.b. würde ich gerne verbieten, dass es im februar kalt ist und schneit. oder dass der absatz von skihelmen steigt, nur weil ein depperter ministerpräsident ski fährt und vor allem würde ich verbieten, dass sich ältere herren das leben nehmen, nachdem sie gelernt haben lebenslang zu lernen und also ihr unternehmen verzockten.
aber verbieten hat ja eh nie geholfen und natürlich würde ich auch das verbieten: dass das verbieten nichts hilft.

und überhaupt....

Hunde, sind unsere Verbindung zum Paradies. Mit einem Hund an einem herrlichen Nachmittag an einem Hang zu sitzen kommt dem Garten Eden gleich, wo Nichtstun nicht Langweile war - sondern Frieden. (Milan Kundera)

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