heute ist es schwarz

mitten in der nacht sitzt ein mann auf einer pritsche.
im arm hält er sie, die ihn anblickt und ihren letzten atemzug tut.
sie hatte 14 jahre ein perfektes hundeleben und hat das von dem mann unendlich bereichert.
paules eulchen ist heute nacht gestorben.
die, die meiner lily das leben geschenkt hat und die, die hinter jedem stock hersprang....
die, die frau sandhexe und frau majon mit einem einzigen blinzler die hundephobie austrieb....
die, die einmal ein ganzes buffet leerfraß und nur blödes brot übrig lies...
die, die schlimme krankheiten und bisswunden überstand...
die, die aussah wie eine mischung aus hund und fledermaus....
bestimmt geht es ihr gut jetzt.
aber das loch, das sie hinterlässt ist rießen groß und rabenschwarz.

ayla-lilly
sandhexe - 21. Aug, 14:36

ohhh - das tut mir so leid :-(

b.k. - 21. Aug, 14:45

das ist soo traurig. und wir anderen können nichts, gar nichts tun, um das grosse schwarze loch kleiner zu machen. die eigenen schwarzen löcher fallen mir ein und der schmerz dazu...das ist kein schöner tag.

rosmarin - 22. Aug, 03:00

das sind die schlimmen nebenwirkungen vom schmerz. er reisst auf und steckt an. aber ..... er läßt uns menschlich erscheinen.
ElsaLaska - 21. Aug, 14:49

Das ist mit nichts vergleichbar. Nur, wer es selbst einmal durchgemacht hat, weiß, wie sich das anfühlt.
Es tut mir sehr Leid.

feinstrick - 21. Aug, 17:54

Ich weiß genau, wie ihr euch fühlt. *seufz*

Dicke Umärmelung und einen lieben Gruß an Paule.

Luiling - 21. Aug, 18:38

:-(((

Allegra - 21. Aug, 18:53

...das ist grauenvoll und einfach nur schrecklich...es tut mir so leid!!!...

umarmung von allegra

spirit2die4 - 21. Aug, 19:33

wirklich ein schwarzer Tag... es tut mir leid, das zu lesen...

datja - 21. Aug, 20:07

14 jahre lang ein perfektes hundeleben - wie selten.

ich hoffe, mein hund juma hatte 13 perfekte jahre. drum kenn ich den schmerz und das tiefe loch und die vielen tränen.

irgendwann weicht die trauer. macht der erkenntnis platz, dass es schön war. lang war. ein glück war.
irgendwann freut man sich dass mans erlebt hat.
auch wenns vorbei ist.

in den ewigen jagdgründen haben sie ihren spass.
da bin ich mir sicher!

rosmarin - 22. Aug, 03:01

ich hoffe, dass das so ist. auch wenn ich sonst meist spöttisch unterwegs bin, hoffe ich dennoch auf so kleine paradiese... für uns alle hinterher.
ChaosLady - 21. Aug, 22:27

ich lass ne umarmung da und weiß genau, wie sich dieses schwarze loch anfühlt ....

steppenhund - 21. Aug, 22:49

Ich kenne Leute, die schaffen sich keinen Hund an, weil sie genau diesen Augenblick fürchten. Es tut weh und man kann sich nur damit trösten, dass man dem Hund ein schönes Hundeleben ermöglicht hat. Fehlen wird er allemal.
Ich will mich gar nicht zurückerinnern, wie es war, als unsere vorige Hündin starb.
Was bringt es, Beileid auszudrücken?
Ich geh statt dessen in die Küche und streichel unseren Hund, der auch schon 14 Jahre alt ist.

ElsaLaska - 22. Aug, 01:09

Naja, was bringt es überhaupt zu kommunizieren? Mitzuteilen via Internet an Leute, die es gut oder schlecht mit einem meinen, dass einem eine Katastrophe passiert ist oder man Glück hatte?
Vielleicht die Bestätigung zu bekommen, dass man nicht alleine ist mit dem ganzen, dass man nicht der einzige ist, der schon einen lieben und treuen hund begraben musste, der vor einem riesigen schwarzen loch steht, das bei mir jedenfalls erstaunlicherweise ein nachfolger bunt ausfüllen konnte, auch wenn ich das in dem moment nie geglaubt hätte und für niemandem in jenem grauenhaften moment ernsthaft zur debatte steht oder man auch nur den gedanken daran haben könnte, aber es passiert eben a u c h ... (wieso wechsle ich jetzt auf kleinschreibung - faulheit meinerseits vermutlich). Obwohl ich alle Eide geschworen habe nach dem Tod von Sharif, mir nie wieder sowas anzutun. Aber ... einem lieben und treuen Genossen (womöglich aus dem Tierheim aus desolater Einsamkeit befreit) eine gute Zeit zu bereiten, ist das wichtigste, viel wichtiger als unsere Schmerzen beim Abschied, so finde ich halt - aber ich hab im moment auch noch gut reden ...

Hund schmusen gehen ist deshalb in jedem Fall immer eine gute Idee ...
rosmarin - 22. Aug, 01:21

@elsa.... ja was bringt es, irgendwas in die welt zu posaunen, wie es einem gerade geht... keine ahnung.... aber irgendwie tun wir das halt.
in meinem fall -bzw. dem obigen thema- war es mehr eine botschaft an paul. und eine an mich. und diese botschaften sind halt oft leichter, wenn ein netter mensch (oder sogar mehrere) diese zu verstehen scheinen und etwas freundliches dazu sagen. das hilft - nicht wirklich - aber ein bisschen doch.
und natürlich ist das hier sowieso ein thema, zu dem man eigentlich hätte keine buchstaben verlieren dürfen, denn sie fangen tränen definitv nicht auf. das tun nur taschentücher und sonst nichts.
und als lilly vor bald sechs jahren starb habe ich auch erst geschworen und dann wieder ein köterherz aus der spanischen gaskammer gezupft. da wurde es gleich heftig bunt bis heute, aber am schmerz ändert das nichts. nur an der möglichkeit auch wieder lachen zu können und einem grinsenden vierbeinergesicht gegenüber zu stehen.
jajaja.... hund schmusen gehen, ist in jedem fall immer eine gute idee....
ElsaLaska - 22. Aug, 01:27

weil wir neulich ein missverständnis hatten ...

liebe rosmarin, aus gründen der vorsicht: ich hatte nicht deinen eintrag kritisieren wollen, sondern steppenhund eine antwort geben auf seine angeführte frage: Was bringt es, Beileid auszudrücken?
Dein Eintrag hat ansonsten aus meiner Sicht alles Recht der Welt. a) weil es um einen guten, nun toten hund geht und b) weil es dein blog ist.
ich war mir deshalb kurz unsicher, obwohl ich eigentlich meine, deine antwort auf mich richtig verstanden zu haben.
spirit2die4 - 22. Aug, 01:30

Katze schmusen gehen wirkt genauso wahre Wunder...
Ich hatte eine vierköpfige Katzenfamilie und als die letzte der vier starb, hatte ich mir auch vorgenommen auf keinen Fall mehr ein Tierchen zu mir zu holen.
Naja... habe ich ja auch nicht... der Kleine hat 25 Autobahn-km im Motorraum eines Autos in Kauf genommen um zu mir zu kommen... wie hätte ich da noch "nein, danke" sagen können?
Tierische Gefährten tun gut... wie menschliche auch. Und bei beiden kommt früher oder später der Loslass-Schmerz...

Zu der Frage, was es bringt zu kommunizieren... genau so viel wie sich hinstellen und in den Wind schreien (nur leiser). Momentane Erleichterung. Leid teilen wie man Freude teilt. Sagen, was einem wichtig ist, was berührt... Wärme spüren, wenn Antwort kommt.

Ganz wichtig, finde ich...
rosmarin - 22. Aug, 01:30

liebe elsa,
diesmal habe ich dein posting schon in den richtigen hals bekommen und danke dir für deine nachfrage. es hat mich nur zum nachdenken gebracht...
merci und saluti
rosmarin - 22. Aug, 01:35

@spirit: immer wieder enorm und unglaublich... wie sehr wir uns an gefährten -egal mit wievielen beinen- binden können. und ebenso ... wie sehr dann diese gekappten verbindungen schmerzen. aber es sind keine gekappten verbindungen. die bleiben. nur die geteilte lebenswelt.... wird nie wieder wie sie mal war
(oh mann.... um diese uhrzeit sollte man nicht posten, wenn man traurig ist)
spirit2die4 - 22. Aug, 01:36

doch... gerade dann...
ElsaLaska - 22. Aug, 01:49

vielen dank für deine freundliche antwort, rosmarin.
und lass es fließen, es ist absolut richtig und angebracht.
bei rpk habe ich gesehen, es war sogar ein "schöner" tod. kein einschläfern, keine qual in dem sinne. ruhig und friedlich.
ein echter, richtiger bacio di dio ...
rosmarin - 22. Aug, 01:58

ja.... bacio di dio ... das war es ....
steppenhund - 22. Aug, 08:11

Mein Formulierung war etwas zu hart. Ich wollte nicht den Leuten nahetreten, die ihr Beileid geäußert haben. Ich kann auch schreiben, dass es mir leid tut. Doch ich nehme gerade die Blogeinträge als Anregung, eigene Reaktionen zu hinterfragen.
Ändert sich etwas in meinem Leben, wenn ich einen Eintrag lese. In diesem Fall hat sich bei mir das Bewusstsein gesteigert, dass ich froh sein muss, dass unser Hund noch froh herumläuft und dass man ihn tunlichst streicheln sollte, solange man das noch kann.
Wenn es sich hier um einen geliebten Hund handelt, ist der Prozess der gleiche wie beim Verlust eines Menschen.
Abgesehen vom schmerzhaften Trennungsprozess, der ja nicht mit einem Blog-Eintrag und Beileidsbekundungen abgetan ist, bleibt die Frage, was ich daraus mache. (Ein Blog-Eintrag eines Tages wird von denen der folgenden Tage überdeckt.)
Der Tod ist eine Sache, mit der sich der Mensch grundsätzlich auseinander zu setzen hat. Die Zeiten von Verlusten sind solche, in denen wir für das Leben rund um uns viel aufmerksamer handeln sollten - und das mit einer gewissen Nachhaltigkeit.
Wie oft hört man: "Ach, hätte ich ihm/ihr das noch sagen können." Man kann. Nur vergisst man es immer wieder. Der Tod erinnert uns stellvertretend an das Leben. Der Schmerz befruchtet das Leben, wenn er ordentlich behandelt oder umgesetzt wird.
So viel wollte ich aber beim ersten Kommentar gar nicht schreiben. Ich tue das nur, weil ich offensichtlich missverstanden worden bin.

Nachtrag: Ja, und ich gehöre zu den Leuten, die ihr Leben als Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammengesetzt sind. Ich verweigere mich der Haltung: konzentriere dich nur auf das Jetzt. Das gilt für Meditieren oder Beten, aber nicht für das Leben.
ElsaLaska - 22. Aug, 17:02

Lieber stepppenhund, ich verstehe deine Vorbehalte immer noch nicht richtig. Was ist denn ein aktueller Blogeintrag und die drauf folgenden Reaktionen anderes als ein "Wahrnehmung schärfen"? Wieviele haben sich jetzt wieder dran erinnert, wie das damals war, haben dran gedacht, dass sie für ihr Haustier heute noch nicht richtig Zeit hatten und das dann umgesetzt?

Ich drücke doch mein Beileid nicht floskelartig maschinenhaft aus, sondern nehme es eben zu Anlass, meine eigene Erfahrung mit Trauer zu überdenken. Und diese Erfahrung setzt sich in der Tat zusammen aus einem Gestern und einem Heute, eben Jetzt.

Also irgendwie kann ich jetzt mit deinen Erläuterungen auch nicht wirklich was anfangen. Aber es spielt keine Rolle, ich hab es auch nicht bös gemeint.
herbstfrau - 22. Aug, 09:15

Trauer

Liebe Rosmarin, schön, dass es dein Blog noch gibt, schließlich kennen wir uns ja schon einige Jahre - zumindest blogmäßig.

Weniger schön - sondern schlimmtraurig finde ich die Geschichte mit dem Tod deiner Hündin. Aber du hast sie in guter Erinnerung, und leider ist alles Leben vergänglich. Kein Trost für dich, aber vielleicht als weiterer Zuspruch zu sehen zu all den anderen Kommentaren.

Ich gehöre auch zu den Menschen, die mit dem Tod ein Problem haben. ich kann nicht vergessen, wie ich meine Katze in den Armen hielt und miterleben musste, wie sie starb.. ja , gut, vielleicht wird mancher sagen- nur eine Katze.
ich weiß nicht, vielleicht ist der verlust eines Hundes schlimmer, denn vom Wesen her ist er ja anhänglicher und verständiger. Aber Verlust bleibt Verlust, ob nun dieses oder jenes Tier.

Ich fühle mit dir und glaube auch, dass es deiner Hundedame dort oben gut geht.
Liebe Grüße an dich!

rosmarin - 22. Aug, 22:25

liebe herbstfrau,
ja viel zeit vergangen und doch sind wir immer noch da - also am bloggen :-)
danke für deine lieben worte (das gilt für alle hier mitfühlenden freundlichen kommentatoren !!!)...
es handelt sich jedoch nicht um meine hündin sondern um pauls hündin. von ihren 14 jahren, durfte ich immerhin zehn miterleben und sie hat mir vor 8 jahren das lilymädchen geschenkt, das allerdings schon vor 5 jahren starb.
das wilde fräulein möchtegernwindhund ist zum glück jetzt schon fünf und ein echter vitaler kasper.
diese details interessieren natürlich keinen, aber ich wollte doch klarstellen, dass meine trauer zum teil dem hund und zum teil seinem paule gilt.....
jeder der hier schrieb, war erinnert an erlebtes und angeregt an zu-tuendes....
mit-gefühl ist etwas sehr wunderbares, auch wenn es den schmerz nicht wirklich nehmen kann. und doch ist es vielleicht genau ein solcher schmerz, der eine fähigkeit ist, die menschen dann doch noch zu einem liebenswerten teil der schöpfung machen....
....
es ist ein schweres thema. ich glaube, man kann über trauer und schmerz nicht wirklich worte machen....
....
und trotzdem finden sich dann so liebe leute ein und ...
*rosmarin halt den schnabel*
herbstfrau - 23. Aug, 09:52

sorry

ich dachte mir schon bald so etwas, bin da so reingeplatzt in die Diskussion und übersah die wichtigen Details,
es tut mir leid, aber- ich glaube deinen Worten zu entnehmen, dass du mir in keiner Weise böse bist. DANKE!

Und alles Liebe für dich und deine Hundedame, die noch recht lange leben soll!!!!
datja - 22. Aug, 22:52

falsch.
die details interessieren schon.
bäh!
*zunge rausstreckt*

rosmarin - 22. Aug, 22:59

:-))
Michael Mayer - 22. Aug, 22:56

Wie traurig. Ich kann das gut nachvollziehen. Trotzdem muss man gut überlegen, ob wirklich gleich ein neues Tier angeschafft wird. Lieber zwei Mal zu oft drüber nachdenken als ein Mal zu wenig...

rosmarin - 22. Aug, 23:00

ja klar.... aber das steht doch auch nirgends???
Michael Mayer - 22. Aug, 23:39

nein, ich weis, aber es wird eben so "gerne" übersehen...
rpk - 23. Aug, 14:23

liebste rosmarin, liebe kommentatoren/innen....

fuer eurer mitgefuehl danke ich euch und ich muss sagen, es hilft mir.
ich muss euch sagen, dass der schmerz nicht so tief ist, wie man vermuten koennte. das letzte halbe jahr war ayla rapide alt geworden und ich wusste, was mich erwartet. deshalb habe ich mich in dieser zeit fast ausschliesslich um mein tier gekuemmert und alles andere ein wenig haengen lassen. ayla hat nie gelitten und eine halbe stunde bevor der tod eintrat war mir die situation klar und ich konnte mit ayla schmusen bis sie die aeuglein fuer immer schloss. ich denke, dass dieser prozess der trauer....oder des abschieds also seit einiger zeit stattfand. dem schicksal bin ich heute dankbar, dass alles stressfrei und in friede ablief. daher fuehle ich eine "angenehme" art der trauer und muss laecheln, wenn ich an mein hundemaedchen denke. denn, so sagte es loriot dereinst, "als hund war sie eine katastrophe, aber als mensch ist sie mir unersetzbar"
paule

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