rosmarin im glück

Sonntag, 20. Juni 2010

Alles Eins...

Netzsurfer, und Blogger,… vermutlich waren sie früher und sind es heute noch, Kaffeehausbesucher.
Im Kaffeehaus sitzen oder im Eiscafé und Fetzen auffangen, von vorbei eilendem Leben.
Lauschen
„…die Vorlesung ist soooo geil, macht echt voll Spaß“
“Ey baby, isch mach das, echt jetzt, voll, isch mach das….” spricht der junge Türke mit der Baseballmütze zu seiner Freundin und verlässt rülpsend den Tisch, um sich zu erleichtern.
„das sind Männerthemen für gemeinsame Räume am Männerabend….“ sagt eine der vier Frauen zu dem Mann mit Bart, der sogleich zaghaft verstummt.
„Aliens, alles Aliens…“ philosophiert der Student mit den lila Haaren.
Ein Spatz kommt zum Fototermin…
Mutter und Tochter spazieren vorbei… „gehst Du mal zur Kultur-Arena?“
„… klar, ich geh auf jeden Fall zum Katzenjammer-Jam“.

Ein Mann mit Piratenkopfbedeckung trägt eine Pizza nach Hause,
oder an Bord seines Piratenschiffes, das vermutlich an der Saale liegt.
Die Dame, die sich gestern volltrunken im Biergarten meines Hotels nieder ließ, ist nun nüchtern und entert den Thai meines Vertrauens. Bevor sie die Speisen sucht, klärt sie die Getränkekarte… „well, I’ll take one mor beer, a large one, yes“.
Ein Paar am Nebentisch plant seine Hochzeit. Sie, ist eine sinnlich blonde Schönheit, er, ein kleiner kugelrunder Mann mit Bart. Sobald ich die Augen schließe, finde ich seinen Reiz. Er erzählt ganz wunderbar, fragt nicht aus, sondern voller Interesse….. Seine Stimme ist schöner, als die Optik von George Cloony.
Ich erbitte ein Reiskorn vom Nachbartisch, um dem bettelnden Spatz eine Freude zu bereiten.
Der Nachbartisch zweifelt an meinem Verstand. Das tue ich auch.
Hochschwangere junge Frauen stolzieren mit großen, ausladenden Bäuchen durch die Gasse und man sieht, womit sie die letzte dunkle Jahreszeit begonnen haben.
Derweil trinkt sich die gestrig volltrunkene Dame erneut ein und lächelt, unabhängig davon, was ihre Begleiter erzählen. Statt der verlangten Rechnung bringt mir die Thaifrau ein weiteres Glas Wein. Auch gut, dann zahle ich eben später.
Der Spatz öffnet den Schnabel und schaut mich herausfordernd an. Ich picke die Petersilie aus dem Aschenbecher, aber die mag er nicht. Irgendwo singt ein Chor und ich bin glücklich.

jena

Nach nun sechs Wochen herum fahren und arbeiten, werde ich nächste Woche frei haben.... unglaublich.....

Sonntag, 13. Juni 2010

far far away....

....ist schon wieder far away.....
samstäglich noch.... sangen wir mit dem freundlichen gitarristen jenes....



... und feierten den 50. geburstag eines freundes. zugegeben.... das gebe ich nicht gerne zu, dass ich so alte leute kenne.
feix.
und schön war es. so ein hellblaues sommerloch auf einem weingut im rheingau
es ist ein fest der stabilität.
weil eben einer 50 wird.
weil eben jener seit 25 jahren mit meiner schulfreundin verheiratet ist.
weil eben jene seit 34 jahren meine freundin ist.
weil eben einige andere eben schon so lange freundinnen sind.
weil wir eben schon immer gerne guten wein und gutes essen genossen haben, während wir alte songs absingen und mit den liebsten im mondschein tanzen.
nun gut...., mit der stabilität bin ich ansonsten aus der reihe getanzt, aber irgendwer muss ja das schwarze schaf geben.
also habe ich den job großzügig übernommen.
ansonsten.... alles friedlich.
so wie immer.
schön.
nur bequemer.... weil wir es uns grad leisten können.
während wir grauen burgunder trinken, vom buffet naschen und den mond ansingen, parlieren wir über's älter werden.
die 50 und 60jährigen behaupten, sie würden nicht weiser, sondern dünnhäutiger, empfindsamer und unsicherer.
genau das habe ich auch befürchtet in den letzten jahren.
geht mir auch so.... obwohl noch nicht 50.
ich überlege ernsthaft, meinen 50. zu feiern. in einigen wenigen jahren. wurschtegal. blunzwurscht.




wir feiern, tanzen, singen, schlemmen..... bis die nachbarin des weinguts auftaucht und uns schreiend daran erinnert, dass es menschen gibt, die es einfach nicht ertragen, wenn andere sich vergnügen.
macht nichts.

wir fallen ins bett und die dame von der weiß getünchten wand gegenüber erinnert uns daran, dass auch mit 50, 60, 70, 80 das leben in keinster weise vorbei oder gar langweilig ist.



gut so.
denn kaum zu hause, mehren sich die todesfälle.
die frau meines nennonkels, dieses bezaubernd kapriziöse, versoffene wesen, hat ihn nach 60 jahren für gottvater sitzen lassen.
die mammmmmmaaaaa.....meiner freundin, die uns einst - als wir 14 waren - das strippen beibrachte hat in den himmlischen club gewechselt und der bäckermeister vom main, der allmorgendlich (im sommer) seine 500m mit den walkingstöckchen lief, während seine frau auf dem balkon das frühstück anrichtete, wird nun nicht mehr auftauchen.
zuviel sterben im frühsommer.
nur gut, dass mich das fräulein auf trab hält und heute einfach verschwindet. nach 45 minuten warten auf dem feld habe ich fast abgeschlossen. ich höre das sirenengeheul von der nahegelegenen autobahn und schließe innerlich mit unserer beziehung ab.....
als mir ein paar vorwitzige girls mit meinem fräulein an der leine entgegen laufen. sie haben es nur gut gemeint.
ohne fürsorge, wäre das fräulein von der hasenwilderei viel früher wieder bei mir gewesen, aber die girls hatten mitleid. vorgeblich mit dem hund......
naja...

Montag, 31. Mai 2010

Mein Heimatroman..... Abspann

Musik: zwei Gardenien



Ich danke mit vollem, sehr vollem Herzen, für die Rolle des Gastes im Heimatroman, die ich übernehmen durfte.
Ich bin glücklich, dass diese ganze Bloggerei zu diesen Begegnungen und Tagen führen durfte und verbürge mich dafür, dass sämtliche Ähnlichkeiten mit realen Personen und Persönlichkeiten weder Zufall noch Erfindung sind.
Zwar sieht es so aus, als sei der Heimatroman nun im Flieger nach Bankfurt geendet, aber – hinter vorgehaltener Hand munkelnd – es könnte ggfs. zu einer Fortsetzung kommen. Genau genommen, würde ich am liebsten eine daily-soap daraus machen, mit Drittwohnsitzen und allem Pipapo.
Die Regisseurin hat ihren Regiesessel verlassen und die Gastrolle zum Flughafen gefahren. Sie hat es sich nicht nehmen lassen, extra die Fenster des schwechat‘schen Flugüberwachungsturms zu diesem Tage mit fünf in der Höhe schwebenden Fensterputzern zu versehen. Dies erlaubte uns heftigstes Gruseln und die damit verbundene perfekte Ablenkung von möglichem Abschiedsschmerz.

Wenn auch der Pilot bei der Landung vermutlich nach der Dean-Martin-CD in seiner Tasche kramte und somit versehentlich den Flieger einfach auf die Landebahn plumsen ließ.... so hat dies nichts daran ändern können, dass ich nun schon sechs Tage mit der Heimkehr beschäftigt bin.

Andalusisch.... eben....





ps.... die Verhandlungen hinsichtlich weiterer Folgen gestalten sich spannend. Frau Katiza taucht auf, ich versuche Herrn Schneck nebst Frau Lama einzupacken und Herr Steppenhund möchte die alte Salonkultur wieder erwecken.....

Heimatroman……. (5)

Musik: Summertime


Früh am Morgen, tauschen wir Körperflüssigkeiten aus.
Lachtränen.
Unbekannterweise treffen wir uns zwecks Frühschoppen und Anti-Zecken-Globuli-Übergabe. Eine Dame mit grünem Feuerzeug kommt, eine Dame mit wilden Viechern nebst Herrn Otto, der die vier Frauen mit fröhlichem Humor zu nehmen weiß. Wir ratschen…. Natürlich so, als ob wir uns seit Jahren kennen und zwingen den Wirt trotz Gewitterwolken dazu, draußen zu decken. Unsere Dekooperation mit der Wettervorhersage füllt seine Kasse, denn im Nu ist seine Gartenwirtschaft voll. Wir sind die ersten die kamen und die letzten die gingen, denn der Wirt besteht auf seine Mittagspause. Sehr idyllisch, wenn die eigene Siesta über dem möglichen Pfingstprofit steht.
Während wir über Tierseelen und Froschkönige plaudern, die Gartenwirtschaft erheitern, weil wir kompensieren, was die zu Hause gebliebenen Hunde ansonsten veranstaltet hätten, brennt die Sonne herab und die Regisseurin und Frau Rosmarin teilen sich eine klitzekleine Wildschweinvorpseise, weil sie ja noch etwas vor haben. Der Hunger beflügelt und flux werden neue Geschäftskonzepte ausgedacht, wie etwa die hinsichtlich der Bezahlung erfolgsorientierte Telepathiebehandlung, die Vertreibung eitler Glücksritter durchTechnikversagen und ….. überhaupt rennt mal wieder die Zeit. Herzhaftes Freuen, herzhafte Abschiede, schnelles Weiterfahren und dann….
…. Landen wir wieder in Zeitlupe. Rote Grinsekatzen, lachende Gärtner, innige Freundinnen, Weltenretter und Meisterinnen zaubern…. Essen und Zeitlupe. Zwischenprosecco im Garten, nebst Naturbetrachtungen, feine Speisen, die von sog. Insidern kritisch unter die Lupe genommen werden, von unkritischen Gästen hingegen…. einfach genossen.
Haus betreten, zu Hause sein. Basta Pasta.
Unser Mittagessen dauert den Nachmittag und die Gastgeberin kommt auf die zündende Idee, etwas laufen zu gehen. Fein Fein Fein. Nur so, konnten wir die „umme Frau“ finden. Zugegeben, hier habe ich getrickst, weil das Foto bereits andernorts entstand und ich beim Zeitlupentag den Foto nicht zur Hand hatte. Aber …. Blunzwurscht….



Eben diese umme Frau fanden wir erneut. Und Kreuze am Weg, und Ufos auf dem gegenüberliegenden Berg, und überhaupt…. wer darf schon den Semmelberg besteigen, um sogleich - nach ausgiebiger Bewunderung rießengroßer Blutbuchen – in den Wölfen zu landen?
Na eben.
Unvergessen ist der Versuch der Regisseurin, mit den Wölfen zu heulen. Immerhin antwortete ein Rind. Und unvergessen, der Rückweg im unglaublichen Ungewitter. Und unvergessen der Rhababerkuchen der innigen Freundinnen und unvergessen dieser Tag…. eh.
Ich bin seelig.

Sonntag, 30. Mai 2010

Heimatroman……. (4)

Musik: Libertango


….nach dem gestrigen Tage wird das Thema “Führung” fortgesetzt.
Eine phantastische Frau fragt lächelnd nach dem „Verwendungszweck“ unserer Wegbegleiter. Ich habe mich entschieden, die alte, zerrupfte Jeans nochmal an zu ziehen und ahne nichts…. während ich ein bezaubernd bockiges Lama spazieren führendarf.
Trainerin und Damen meinen großzügig, wir könnten ja mal tauschen. Aber ich habe mich längst in dieses bockige Tierchen verliebt, erinnert es mich doch so sehr an mein zu Hause gebliebenes Tier, das mit der Hälfte Gewicht, das Doppelte an Eseligkeit zustande bringt. Der Vertrauenstest des Lamas ist eindeutig kürzer.... und obwohl ich es hinter mir her zerre,.... stupst es mich irgendwann dann auch endlich an der Schulter an und fängt an zu plappern und zu singen...



Die Meisterin hat zu diesem Thema sowieso bereits alles so ganz und wunderbar gesagt.

Nichtsdestotrotz hänge ich dem Herrn Ro seitdem in den Ohren, doch bitte den Rasenmäher dem Müll zu übergeben und den großen, wirklich großen Garten ... Lamas zu übergeben. So groß und doch so zart...

Die Sonne brennt auf uns herab und das Leben ist dermaßen leicht…. und noch ganz in Seeligkeit, lassen wir den Hund der Regisseurin nochmal hüpfen… nicht ahnend, dass er sich endlich als Hund entpuppt und den großen Berg hinauf eine noch viel größeren Hasen jagt.
Hierzu muss man anmerken, dass der kleine Hund bisher in Verdacht stand, ein aufgrund eines Fehlers im Universum, wiedergeborener Buddha zu sein. Also einer, der eigentlich schon erleuchtet ist, und eh nicht wieder kommen braucht. Irgendwer hat halt einen Fehler gemacht … und zugegeben, dass kann im Universum ja auch mal passieren…. Und da es ja schon so derbe schief lief, durfte er bei ihr bleiben…. Damit es nicht so arg wird, mit dem völlig überflüssigen Leben.

Aber wie er dann so ganz das Ganze gebend, hinter dem doppelt so großen Hasen her ging…. also da, das muss ich zugegeben, habe ich aufgeatmet: Entweder er hat sich in sein fehlerhaftes Universumsschicksal begeben, oder er ist doch ein Hund.
In dem Moment klingelt mein Handy und ein anderer, wirklich grandioser Hund aus der Steppe ist dran.

Die Tatsasche, dass er seinen Blog einfach herausnahm aus dem großen Gewirre, so ganz ohne höflich charmanten Abschied…. nun, dies ist eine Sache für sich. Eine ganz andere Sache hingegen ist, dass er sein Kommen ankündigt.
Er hat sich einfach mal so in den Zug gesetzt, und ist mindestens zwei Stunden umgestiegen und hin gefahren. Zudem wurde die Sonne weg gewischt. Also holen wir ihn vom Bahnhof ab. Eine macht sich die Wimpern, die Andere macht das Auto sauber, die Dritte steht am Bahnsteig…. während der Herr im strömenden Weltuntergang anlandet. Ich habe weder Wimperntusche noch Lippenstift noch Auto dabei, und nur die alte zerrupfte Jeans an…. Peinlich sowas, wenn Herrebesuch anlandet und man darauf gar nicht eingestellt ist.
Glücklicherweise landen wir in einem wirklich feinen Landgasthof, der ebenso gut in der Toskana sein könnte, essen das weltgrößte belegte Wurstbrot und trinken mal Veltliner mal Muskateller und ratschen (was sonst).
Dass er am Feiertag geschlagene zwei Stunden oder auch drei, mit dem Zug zurück fahren müsste, schien uns unerträglich und auf der Fahrt in die große Stadt, lüftet er endlich die Geheimnisse, die wir schon immer ergründen wollten. Wir erfahren das Geheimnis von Cern.

Ein großer Tag. Mit großen Frauen, echten Herren und phantastischen Tieren. Gerade Rücken und silbern auch.
Wen kümmert es da, wenn der Mangel an Heidelbeerjoghurt im Kindesalter zu herben Spätfolgen führt?
Na… ja…. Blunzwurscht und….. eben….
Meine weitere Lektion…. „verblunz dein Leben nicht mit Heidelbeerjoghurtschäden“

Samstag, 29. Mai 2010

Heimatroman……. (3)

Musik: Ein Piano..


Die Nacht mit dem alten Tagebuch hängt mir noch in den Knochen. Glücklicherweise scherzt die Gastgeberin früh herum.... ein andalusisches Gefühl stellt sich beim sonnigen Frühstück im Garten ein und mir wird leicht.

Meine zerrupfte Jeans lässt uns ein nahegelegenes Einkaufszentrum finden, samt einem schweizer Klamottenladen, in dem ich die weltbesten Jeans überhaupt erstehe. Anschließendes Nase-platt-drücken an ortsansässigen Immobilienmaklern…. Dabei habe ich das kleine Häuschen gegenüber eh schon herzlich gekauft. Nein…. Ich meine….: mit dem Herzen. Ich warte auf den Rückruf des Herrn Ro, der extra für diesen Zweck einen Lotterieschein ausgefüllt hat. Ohne Lotterieschein müsste ich bluten, denn das Finanzamt sitzt mir im Nacken.
Mit Lotterieschein hätte ich ein kleines Haus mit Galerie, Balkon, Gartenhäuschen (wenn ich mal zu Besuch da bin) und großem Garten…. wie geschaffen, für jagende Prinzen.
Ich vertrage die viele frische Luft nicht und habe schon wieder Hunger… also darf ich im Kasperlecafé einen Mohren im Hemd zu mir nehmen.
Im Anschluss bin ich gefühlte fünf Kilo schwerer aber Schokolade macht ja angeblich glücklich.

Wirklich glücklich machen Linsen. Und ein Herrenbesuch auf dem grünen Feld.
Monsieur Jean, hat sich als bekennender Misanthrop aus Paris ins ländliche, ortsansässige Idyll zurückgezogen, wo er extremst höflich und freundlich mit Mensch und Tier, lebt, arbeitet, und spaziert. Kaum einer schafft es, so wie er, zwischen Luhmann,



Nietzsche und politisch inkorrekten Witzen hin und her zu mäandern. Die mitgebrachten Tiere kuschen vor der alten Katzendame (Grandezza…. auch hier) und sind überhaupt ganz geschmeidig.
Die Regisseurin und Monsieur Jean trinken Kräutertee, meine Wenigkeit bleibt beim Veltlniner.
An Luhmann habe ich mir schon immer gerne die Zähne ausgebissen. Zu Zeiten des Casettenrecorders hatte ich eben diesen im Auto (ich fahre schon seit hundert Jahren viel herum) und sagenhafte 13 Casetten zur sozialen Systemtheorie, die mich zu manchem Beinahe-Unfall führten. Nur in seinen Büchern habe ich jeden Satz mindestens fünfmal lesen müssen, nur in den 13 Casetten habe ich so oft zurück spulen müssen, dass ich so manchen Überholvorgang in Trance und mit erheblichen Nebenwirkungen ausführte.

Luhmanns Systemtheorie … inspiriert…


Wir ratschen hin und wizteln her, bei Nietzsches Gedanken zum Thema Führung glänze ich durch Unwissenheit und auch der Meister hat mein Hirn bisher nicht erreicht. Also schreibe ich alles, was ich Nachlesen muss ins Notizbüchlein und seufze erleichtert auf, als sich herausstellt, dass dieser geniale Herr Jean, der ein umfassendes Wissen besitzt, dennoch Tom Waits nicht kennt.

Daher als gute Nacht Lied…. meinen Favoriten, dessen Titel unsere grüne Diskussion am Feld und mit glücklichen Linsen nur allzu perfekt widergibt

Donnerstag, 27. Mai 2010

Heimatroman..........(2)

Musik: Toni Stricker; Erdverbunden


2. Akt
Glücklicherweise hatten wir uns in der langen Nacht hinsichtlich des Programms für den nächsten Tag auf „Gegend“ geeinigt.
„Gegend“ heißt…. man läuft durch’s Gras, schaut Pflanzen und Bäume an, den hellblauen Himmel, macht Siesta und mäandert so vor sich hin. Eigenartigerweise landen wir durch Schlamm rutschend bei einem Kraftbaum und es gibt kilometertechnisch kein Halten mehr. Das Auto, das behauptet ein Auto zu sein, in Wirklichkeit aber eine grüne Mamba ist, fährt in den Ostblock, den es zwar nicht mehr gibt, aber wir finden einschlägige Hinweise in Form quadratischer Würfelappartments und prähistorischen Bushaltestellen. Die Schlange rast durch Seen und Landschaften und führt uns ins Schloss, das wunderbar maurische Ausblicke bietet.



Störche brüten und ich höre, was es mit den Druiden und den Eiben auf sich hat. So laufen wir vier Stunden durch Schloßauen und am Ende geben der kleine Hund und Frau Rosmarin auf.



Die Regisseurin möchte eigentlich noch ins Kino, natürlich weil dort ein ganz wunderbarer Film läuft, aber das sind hin und zurück 80 Kilometer und der Hund und ich sterben eh vor Hunger….. also reden wir es ihr aus.
Wir landen in einer hübschen Gastwirtschaft mit einem wirklich einzigartigen Automaten.

mannerautomat

Rauchen darf man ja eh hier überall…. aber nun kann man auch noch Mannerschnitten ziehen. Neben den Mannerschnitten sitzt ein Mann im Janker und erzählt uns einen Witz ("wann sagt ein Chinese "guten Morgen"?).... Der gereichte Muskateller schmeckt nach allen Blüten und Erden, die man sich vorstellen kann. Ein Achtel macht für den Rest des Abends glücklich.

Als ich die Regisseurin des Heimatromans das erste Mal kennen lernte, erhielt ich eine Lektion in Humor.
Als ich sie das zweite Mal sah, hier im Maindörfli, erhielt ich eine Lektion in Weisheit.
Und während wir so im hellblauen Loch hochrelevante Themen parlieren, erhalte ich eine Lektion in Grandezza.

Ich erfahre z.B., dass es ratsam sei, seinen Feinden ein langes …. und zwar ein wirklich langes Leben zu wünschen und dass Russen eigentlich Rollmöpse sind. Ich erfahre Pflanzennamen in allerlei Sprachen und Bedeutungen und in Tagebüchern, die mit großem Herzen geschrieben wurden und mit großem Herzen bewahrt, lerne ich über die Liebe und über Hoffnung, über Haltung und über Freunde.

vergiss

Heimatroman..........(1)

Regie und Produktion: Mme D.
Orte: Vienna Center, Weinviertel, Tschechien
Protagonisten: Prinzen, Künstler, Steppenhunde, allerlei Hunde (sowieso), Katzen, Weinbauern, Lamaflüsterin, lustige Frauen, Frau A.M. See, Dr. Blubb nebst Gärtner und mitbackender Rhababerspezialistin, Blogerin in grün, nebst Herrn Otto und Drachenbändigerin, Immobilienbüros, der einmalig Herr K. sowie Nachbarinnen, Elfen und Dean Martin (der fast zum Absturz führte).

Musik: Chan Chan




1. Akt:
Frau Rosmarin packt ihr Köfferchen mit allerhand Kostümchen und Seminarmaterial. Das was nicht in den Koffer passt, kommt ins Handgepäck, so z.B. die Smileypfeifen und die Moderationskarten.

Es hilft alles nichts und ich starte mit vier Kilo Übergepäck am Flughafen des Maindörflis in mein Abenteuer: Heimatroman.
Wien empfängt mich mit lustigen Luftlöchern bei der Landung und Temperaturen zum Bibbern. Die Kunden sind fröhlich und ich dann also auch und stolper abendlich nach getanem Werk in den ersten Bezirk, um Freunde zu treffen.
Polit-Gulasch essen, Wein trinken, mit den Prinzen laufen, spätes Taxi und erneuter Arbeitstag. Auch jenen beschließe ich mit diesen Herzensmenschen, der wunderbar genialen Frau K. und dem wunderbar genialen Herrn K.. Wir erfinden die gute Weltpolitik neu, wir ratschen, als hätten wir uns erst letzte Woche gesehen und wir philosophieren über Homöopathie, über Windhunde und Landhäuser. Der abholende Taxifahrer erinnert mich an die Lage der Welt „soo an schaaass“ und ich arbeite brav weiter, speise mit Kunden und stehe mir die Füße in Stilettos steif.
Am vierten Tag endlich holt mich die Produzentin und Regisseurin des Heimatromans ab, stopft meinen überdimensionierten Koffer ins Auto und lässt den Hund auf mich los. Der nimmt sogleich küssend auf dem Kostüm Platz und bereitet mich aufs Landleben vor.
Angekommen am magischen Ort fliegen die Stilettos durch die Luft, Jeans fliegen aus dem Koffer und es erwarten mich Sekt, Veltliner, Gastgeschenke (jetzt mal ehrlich: wo gibt’s denn sowas?), die für mich allerliebsten Schnitzel... vom herzigen Wirt…. den ich leider nicht verstehe. Ist aber Wurscht. Blunznwurscht sozusagen…
Ich bin zu Hause und die Nacht wird lang. Die Vögel und der Übergangshimmel erinnern uns daran, noch etwas zu schlafen, denn vorher schmeckt der Kaffee nicht.

Mittwoch, 26. Mai 2010

ich dachte, es sei ein wiener gefühl....

aber tatsächlich ist es viel komplexer.
denn andalusien ist ein teil von österreich.
ich bin da spezialist, drum kann ich mir dies urteil erlauben....
gerade jetzt, wo ich zwar seit stunden wieder in bankfurt weile, mein herz aber noch mit dem koffer per daumenstopp unterwegs nach zurück ist.
....
und natürlich ist vienna nicht roma.... aber das konnte der herr venditti nicht wissen..... als er den song schrieb. vermutlich war er weder in wien noch jemals im weinviertel.....



ich muss erst mal landen.... also der rest von mir.
und erst mal fotos runter laden....
und mich überhaupt erst mal damit abfinden, dass arbeit und heimatromane derart zusammen passen können.
...
wenn ich wieder bei verstand bin, gibts vermutlich auch wieder etwas zu lesen...................

und überhaupt....

Hunde, sind unsere Verbindung zum Paradies. Mit einem Hund an einem herrlichen Nachmittag an einem Hang zu sitzen kommt dem Garten Eden gleich, wo Nichtstun nicht Langweile war - sondern Frieden. (Milan Kundera)

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