Dienstag, 15. Juli 2008

heute war ich dschungelkönigin….

in einem land, das ich eigentlich für eine provinz englands halte. ich war nie in england und will auch niemals hin, aber so wie hier, so stelle ich es mir dort vor: der himmel grau, die luft meist nass, die landschaft also grün. die einwohner pflegen die jagd, halten die abwesenheit von regen bereits für gutes wetter, essen unaussprechliche scheusslichkeiten und tragen vorwiegend popeline und wachstuch.
heute aber war es anders: die sonne gröhlte aus einem hellblauen himmel. vorsorglich warf ich kalziumtabletten ein, kramte bikini raus, gartenschere und feste handschuh. das kalzium hat nichts genutzt, ich bin voller sonnenplattern und das fräulein hat mir beim roden zugesehen. die befreiung dieser englischen parklandschaft war mein ziel, dass ich natürlich – aus gründen mangelnder dschungelfitness – nicht gänzlich erreichte.
mit unschuldsmiene habe ich mich in die erde gehockt und niedliche gräser und unkräuter ausgegraben. mein rücken hat das nicht lange mit gemacht und so warf ich mich in die schlacht zur rückwärtigen befreiung der umwuchterten rhododendren.
ein universum für sich: diese hochwachsenden spindeldürren gelbblüter, die sich mit einem sanften ruck in die höhe reißen lassen mag ich besonders, weil sie keinen widerstand leisten. sie wachsen so hoch und sind in ihrem wurzelwerk so luftig, als wollten auch die kleinen füße lieber nach oben in die lüfte fliegen.
der fiese brennessel hingegen hat mich immer wieder erwischt, wenn ich ihn zu greifen versuchte. mannhoch steht er da und bewacht sein reich scharf und feurig, seine wurzeln sind so tief und weitläufig verzweigt wie eine bruderschaft der freimaurer. unter dem schutz dieses erfinders des networking wachsen lachend kleine wilde erdbeeren. sie leuchten mir rot verlockend entgegen und schmecken saumässig. wer sich unter die fittiche des fiesen brennessels begibt, kann einfach keinen süßen charakter haben, auch wenn er so aussieht.
hinter dem holunder und unter dem ihn umsäuselnden efeu hat sich heimlich eine rießenschlange dorniger brombeeren in den park geschlichen. sie ist wie eine hydra, der man ständig den falschen kopf abschlägt.
hier in eastern westfalia trägt sie noch keine früchte. das macht es mir leicht, ihr mit der schere zu kommen. frl. hund hat sie ebenfalls keines blickes gewürdigt. in südfrooonkfürt hat sie mit spitzen zähnen schon brombeeren gepflückt, aber hier in maybeengland gibt es noch keine früchte. gut so.
morgen soll es winter werden. da kurier ich meine sonnen allergie und meine wunden aus.
vielleicht rücke ich auch den wild ausgesäten eichen zu leibe. die lassen sich einfach irgendwo nieder und schlagen widerhaken ins erdreich. ja wo kämen wir denn hin, wenn sich jeder einfach dort niederlassen könnte wo er wollte? zugegeben, der wilde weizen, den hab ich gern. den lass ich stehen. er riecht so gut….

und überhaupt....

Hunde, sind unsere Verbindung zum Paradies. Mit einem Hund an einem herrlichen Nachmittag an einem Hang zu sitzen kommt dem Garten Eden gleich, wo Nichtstun nicht Langweile war - sondern Frieden. (Milan Kundera)

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