rosmarin

kann der freiberufler nicht. ich jedenfalls nicht. drum versinke ich im chaos. und drum schreibe ich am sonntag dann brav noch ein angebot für eine kommunikationsleistung, für die ich eigentlich keinen platz mehr im kalender habe.
too much work is bad for the brain
sagt frau rosmarin, die kopflos durch ihre zeit rast, der nix einfällt, und der eine wohlmeinende seele gerade vitamin b12 empfohlen hat, weil dies das nervenkostüm stärke und frau rosmarin gerade offenbar den eindruck des kurz bevorstehenden selbigen logouts vermittelt. macht nix. ich kauf mir erst mal ein neues kostüm und dann erfinde ich mir neue nerven. meine drahtseile sind gerade etwas brüchig geworden. oder haben sie einen rostbefall? ich weiss es nicht. das liegt daran, dass mein hirn auch schon mal besser funktioniert hat. wenigstens das f-amt müsste mich mit einem orden für meine werthaltige sponsoringtätigkeit schmücken. viel lieber würde mich jedoch mit meiner faulheit schmücken. sie steht mir besser, lässt mich lesen, träumen, flamencoworkshops buchen und mich verträumt in die sonne blinzeln. aber für meine faulheit ist dies ein wahrlich schlechtes jahr. ich muss mir was einfallen lassen, um sie mir gewogen zu halten.
ich geh mal vitasprint googeln und jump dann auf die hundewiese.

mir ist grad alles zuviel.
das merke ich an meinen gereiztheiten.
keinem mache ich es recht und mir selbst am allerwenigsten.
und ich merke es daran, dass mir für derdiedas blog auch nix mehr einfällt, ausser blöd rumzujammern.
und das ist wiederum etwas, das ich gar nicht leiden kann.
ich hasse jammern.
mein eigenes besonders.
also suche ich eine pausen-taste.
die taste, die die welt anhält, die alles unterbricht und in bewegungslosigkeit versetzt.
so dass ich mich regenerieren, organisieren, amüsieren und sortieren kann.
danach kann die welt sich ja von mir aus weiter drehen und wir spielen wieder giro-giro-tondo.

mir wär grad so danach.
ich bin einfach zum konsumrausch nicht zu bewegen. ganz im gegenteil. je mehr man mich dazu zu bewegen versucht, desto störrischer werde ich. zumindest wenn man von autos eines bestimmten typs und einer speziellen .... naja... das poste ich erst noch. wenn mich allerdings 100 mails am tag erreichen, dann wird mir übel. einige geben vor, mich zu kennen. sie wollen sich mit mir verabreden. das täten sie nicht vorschlagen, wenn sie mich tatsächlich kennen würden. andere wollen mir ihre fotos zeigen. wiederum andere finden, ich sollte aktien, kredite, viagra und ein vergrößertes geschlechtsteil, neue kontenpins und eigenheime kaufen. hey sagt mal.... gehts noch???

so ist dies, zugegeben keine auf-der-hand liegende absicht. allerdings ist es wiederum angenehmer, als an halstarrigkeit, taubheit oder anderen nettigkeiten zu krepieren. da ist eindeutig ein messer in der brust der kürzere und sauberere weg. also… was sollte man für diese karriere tun …. (klar ist es eine karriere, immerhin muss jemand anders dafür in den knast und das wiederum ist so ziemlich das schlimmste…):
1. eine sicherlich günstige, wenn auch weder notwendige noch hinreichende bedingung dafür ist, in schilda geboren und ansässig zu sein.
2. absolut nützlich für mordopfer ist es, anderen vorwürfe darüber zu machen, was für einen selbst absolut in ordnung ist.
3. stelle absolutes chaos her und beschwere dich über einzelheiten der nachlässigkeiten anderer. achte dabei stets darauf, dass das chaos der anderen ein wirklich ernsthaftes ist, während deines den notwendigen sachverhalten gehorcht.
4. ganz wichtig: höre niemals hin. rede einfach nur und wenn man dich nach fünf bis zehn minuten unterbricht, sei einfach beleidigt.
5. grundsätzlich teile deine mitmenschen in zwei kategorien ein: phantasievoll und bösartig. wer dich kritisiert ist entweder gemein oder einbildungsstark.
6. ebenso wichtig: gib niemals nach. selbst wenn du ahnst, dass du gerade auf der falschen spur bist… kehre zurück zu punkt 5.
7. falls es dennoch brenzlig wird: wechsle einfach das thema und halte einen geschliffenen vortrag zu einem thema deiner wahl…. hauptsache du kennst dich darin aus und bist ohne zweifel.
8. sollte es passieren, dass du etwas sagst, was man dir als einbildungsstark oder bösartig auslegen könnte, dann pflege erinnerungslücken oder missverständnisse. entweder du hast es nicht gesagt, oder nicht so gemeint.
9. sollten beide varianten nicht mehr möglich sein, so ziehe dich darauf zurück, dass der andere daran schuld ist, dass du das von dir geben musstest (vgl. punkt 5).
10. manche blogeinträge werden wieder gelöscht. dies ist bedauerlich, denn dann kann man anderen nichts mehr vorwerfen – ausser böser absicht. in diesem zusammenhang muss ich darauf hinweisen, dass paul watzlawick gestorben ist. das tut mir wirklich leid, denn ich durfte ihn als studentin noch erleben und bewundern. ein mann der alten schule, der mit feinsinnigem humor ausgestattet, niemals solchen blödsinn geschrieben hätte. auch hat er in seinem leben vermutlich niemals mordopfer produziert. deshalb landete er auch nie im knast.

und nun wieder
beinerasieren
hundzumabschiedküssen
lächelnaufsetzen
planungdurchgehen
unbearbeitetestapelliegenlassen
überfluchtnachdenken....

ps.... mir schoss noch durch den kopf, dass eine mischung aus dobermann und greyhound vermutlich waffenscheinpflichtig wäre...
pps....fräulein möchtegernwindhund schnarcht und träumt grad so ergriffen, dass es fast wie ein schluchzen klingt. aber ich weiss was sie träumt....

habt ihr woanders überwintert, ihr schönwetterjogger, ihr frühjahrssportler, ihr kinderwagenschieber, picknicker und parkbanksonner. wo ist eure clique aus dem methadonprogramm im winter gewesen? und warum geht ihr alle denn nur bei schönem wetter raus? könnt ihr es nicht umgekehrt machen oder am besten einfach zu hause bleiben? ich meine irgendwie ist es wirklich saublöd, dass ich nun morgens um neun nicht mehr in ruhe durch den wald stapfen kann, weil ständig einer von euch in meine flex-leine zu rennen versucht. so häufig wie heute früh habe ich schon seit jahren kein „guten morgen“ mehr in den mund nehmen müssen. und ihr auf den fahrrädern, die das ordnungsamt nie wegen zu schnellen fahrens verfolgt, weil es damit beschäftigt ist die halter freilaufender hunde zu drangsalieren, wann schafft ihr euch endlich ein abgeriegeltes gelände an? es kann ja nicht sein, dass die trendgruppen „mutter“ und „kind“ ebenso wie die assigruppe „tier“ oder die stetig anwachsende bewegung „rentner“ täglich um ihre knochen fürchten muss, nur damit ihr freie fahrt habt. bürger sind wir ja schliesslich auch, zugegeben solche zweiter klasse.
und wo wart ihr liebenden im winter? kann man bei schneefall im park schlechter küssen als jetzt?

anders als sonst, schnicke ich nicht zuerst die schuhe in die ecke und öffne nicht den kneifenden bh. diesmal rase ich zuerst in die küche zwecks scherensuche zur postöffnung. erstaunt und selig öffne ich verwundert la bocca. je suis sirene und wirble durch das maindörfli, schwinge swingend den langen rock, mir ist so rumbita heut. nach soviel sprachverwirrung ist musik meine rettung. ich schwirre signoraalvarezgleich, schlagere mich durch den golf von biscaia, stürze aus der rumba in den blues und finde mich lautmalerisch amerikanisiert plötzlich in arabien wieder. schmeiss die kommunikation in die ecke und bin. weil der ton der die note umarmt, das hirn umwegt und zum sonnigen plexus schleicht, fühle ich verita…. oder was auch immer.

9-10 hund
10-11 überweisungen
11-13 sheets fertigstellen
13-14 copy shop
14-15 nein frl. hund wir können noch nicht raus
14-15 duschen, bügeln
15.15 shit.... der fehlende posten für die f-amterklärung fehlt noch
15.30 hund bespassen
18.00 hund abgeben
19.00 umziehen, richtiges auto besteigen
20.00 freuen, dinnieren, charmant und klug sein

nochmehr liebe ich planänderungen.
19.00 da sein. freuen, dinnieren, planen, charment sein.
12.40 hiiiiiiiiiiiiiiilfe wie soll ich das schaffen?

lebten meine deutschen großeltern in der straße, in der ich nun lebe. mein großvater gab mir den prinzen und ritt auf dem besenstil durch die wohnung, um mich aus der gespielten ohnmacht wach zu küssen. mit meiner großmutter ging ich in den dom. zwar waren wir gelernte protestanten, aber im dom roch es so wunderbar und er war so herrlich dunkel, dass man unter den fenstern sich versteckende engel vermuten konnte. mein fastgrößtes glück war es, wenn ich an der hand meiner großmutter abends um sechs in den dom stiefelte. dann gab es eine abendandacht von der ich kein wort verstand, aber der weihrauch war mir eh wichtiger. und das rosinenbrot, das meine oma auf mein drängen hin aus der tasche zog und das ich dann engelsuchend selig verspeiste. auf dem heimweg drückte ich mir dann die nase an dem laden mit dem kinderspielzeug platt. es war antik und dort gab es einfach alles, wovon ich träumte. heute, fast vierzig jahre später, drücke ich meine nase dort immer noch platt. aber sie räumen aus, sie geben auf, sie sind krank, müde, zerstritten oder pleite. ich weiss es nicht. eine altedamenhandschrift zeugt seit dezember von der aufgabe und nun fangen sie an auszuräumen. mir ist schwer ums herz und ich überlege kurz, mir rosinenbrot zu kaufen und im dom nach engeln zu suchen. aber ich bin kaltschnäuzig geworden und streiche den plan mit dem dom. er ist auch renoviert seit vielen jahren und dort, in den neu aufgemalten sandsteinen treiben sich schon lange keine engel mehr rum. also drücke ich mir lieber die nase an den galerien platt. heute haben sie, das was mein herz begehrt. aber das f-amt mit dem großen maul wird mir einen strich durch die träume machen. ob ich wohl aus rosinenbrot eine gescheite engelskulptur hinbekäme? vermutlich nicht.

dieser agenturfuzzi macht mich verrückt. leider kann ich dazu hier nicht mehr schreiben, da das meine grundsatzentscheidung ist.
also atme ich es irgendwie weg.
wohin bloss????
OMMMMMM
OMMMMMM
OMMMMMM