Samstag, 2. April 2011

Mein Andalusien liegt in Wien

Dort komme ich an und bin sofort zu Hause. Traditionell beim steinzeitlichen Meister und der Meisterin nebst Prinzen.
Ich sause mit der Königin der Elfen durch die Kaffeehäuser und wir fiebern dem Abend entgegen, der uns tolldreiste Einblicke, tiefe Ausschnitte, Lachen, Staunen und Rührung bringen wird. Umarmungen, Freude, Wiedersehen, aufsteigende Tränen, Pausensekt und Selbstgebackenes, Worte von drei Frauen, die so individuell sind, jede so einzigartig und wunderbar und doch reine Harmonie.
Muy Macho die Damen. Es ist das größte Kompliment, zu dem ich fähig bin, wenn ich dies über jemanden sage.

Foto

Nachts rausche ich mit der Freundin ins Weinviertel. Die Nacht wird zum Tag, der Tag wird versonnt und versonnen lösen wir alle Rätsel der Welt und lassen ein paar Lebensrätsel offen.

Heute gehen wir essen :-)))))


kayah & goran bregovic - nie ma ciebie von tirukela

Dienstag, 29. März 2011

Für Herrn Rosmarin

Georg Büchner: Ein Glückstraum

"... wir lassen alle Uhren zerschlagen, alle Kalender verbieten und zählen Stunden und Monden nur nach der Blumenuhr, nur nach Blüte und Frucht. Und dann umstellen wir das Ländchen mit Brennspiegeln, daß es keinen Winter mehr gibt und wir uns im Sommer bis Ischia und Capri hinaufdestillieren, und wir das ganze Jahr zwischen Rosen und Veilchen, zwischen Orangen und Lorbeern stecken.

... Und ich werde Staatsminister und es wird ein Dekret erlassen, daß, wer sich Schwielen in die Hände schafft, unter Kuratel gestellt wird; daß, wer sich krank arbeitet, kriminalistisch strafbar ist; daß jeder, der sich rühmt, sein Brot im Schweiße seines Angesichts zu essen, für verrückt und der menschlichen Gesellschaft gefährlich erklärt wird; und dann legen wir uns in den Schatten und bitten Gott um Makkaroni, Melonen und Feigen, um musikalische Kehlen, klassische Leiber und eine commode Religion!"


....

Interessanterweise hatte ich das schon als Schülerin an meinem Schrank kleben. So wie auch ein Bildnis von Bhaghwan, Atomkraft-nein-Danke-Plaketten, Comics und Fotos von Ballerinen. Jetzt läuft mir das Zitat wieder über den Weg und ich staune, wie sehr man sich doch treu bleibt.... und irgendwie habe ich es bisher gut hinbekommen, mich nicht verbrennen zu lassen.
.... Sag ich mir jetzt mal so als Mantra... während ich Köfferchen packe, Hund küsse, Schuhe und Röcke durchzähle... und so....




vom nächsten termin bringe ich mir die weltbesten, in eigener herstellung gemachten maultaschen mit :-)

Montag, 28. März 2011

ich hab's dann doch getan...

….
so wie schlappe 39% der einwohner des maindörflis auch.
wir sind dann also losgelaufen, den wahlzettel unterm arm und haben unser bürgerrecht wahrgenommen. eigentlich wollte ich das unterlassen. eigentlich wollte ich mich den anderen 61% zuordnen und unsere staatsangestellten einfach ignorieren. ging aber nicht. Irgendeine preussisch-protestantisch-romantischrote-restader hat mich doch aus dem haus gescheucht. und auf dem weg zum wahllokal steckt mir eine spd-tante auf rotem roller auch noch popcorn in die hand und bittet mich, wählen zu gehen. das hätte mich umdrehen lassen müssen. hat es aber nicht.
brav bin also weiter zum wahllokal….. wild entschlossen, meinen wahlzettel ungültig zu machen. ich dachte an ein nettes gedicht mit bild oder an eine erotische kurzgeschichte auf dem kästel der ökos. aber: nein. die suggestive kraft des wahlraumes ließ mich ernst werden und mich an meine rechte und pflichten erinnern. also keine erotik und kein protest, sondern ein braves kreuz wie seit29 jahren im grünen kasterl.
diese wählerei ist ja irgendwie süß. brav wählen wir alle (also wir übrigen) irgendwas. schwarz-gelb, schwarz-grün, rot-grün, rot-rot-grün, rot-schwarz, rot-schwarz-gelb…es folgen monate und jahre von „es geht immer bergauf“…. gefolgt von monaten und jahren von „es geht bergab“… mal geht’s vornehmlich nach rechts geradeaus, mal nach links geradeaus. und dann schwappen die wellen immer einfach nach anderswo oder doch nicht immer hoch, sondern halt manchmal auch runter. unter den wellen, geht es der industrie eigentlich immer recht gut. klappern und jammern gehört zum handwerk. also klappern und jammern sie immer recht hübsch, gelegentlich fängt man irgendwo einen krieg an, aber die lämmer zahlen schon schön.
Irgendwie süß.

Samstag, 26. März 2011

frühling....

ist ja nicht wirklich so meine zeit.
drum habe ich mir bereits sommermusik zugelegt, die ich rauf und runter höre, von hitze und blubberndem asphalt träume.
für diese stimme braucht man eigentlich einen waffenschein.

Freitag, 25. März 2011

Willkommen zurück....

....
Ihr frisch blondierten jungen Frauen mit den großen Ausschnitten,
Ihr grünen, weißen, rosa und gelben Blüten,
Ihr dämlichen Rennradler…. habt Ihr im Winter brav auf der Matte trainiert, anstatt Eure Umwelt zu nerven?
Willkommen zurück…. Ihr Eiscaféhocker, Ihr Enten mit dem prall gefüllten Hinterleib, Ihr Jungverliebten, Ihr Sonnentanker, Ihr Balzvögel, Ihr durchgeknallten Krähen, Ihr ….. die Ihr noch da seid.
Ich hoffe, der alte Herr im Rollstuhl, jener, der früher Besitzer des „Puderdöschens“ war und Rottweiler hatte, jener eben, der nun beinlos im Rolli an den Main rollt, um Sonne zu nehmen und Hunden über den Kopf zu streicheln… ich hoffe, er kommt zurück.
Du Paule, du verpasst nun schon den zweiten Frühling. Und der zwanzigjährige Pudel aus der Nachbarschaft, kann nicht mehr an die frisch erblühende Magnolie am eisernen Steg pillern. Und des windigen Fräuleins Jugendkumpel, der Whippet Graf Monti….. hat uns auch verlassen. Der Winter ist eine gefährliche Zeit. Viele überleben ihn nicht.
Am Nachmittag sah ich eine Krähe mit rupfigem Flügel und dachte mit Gänsehaut daran, dass sie einen Tod ankündigen könne.
Kurz vor knapp…. eigentlich war der Winter schon vorbei, hat Beatrix Vater heute Abend diese Welt verlassen. Viele Jahre hat er das Sterben geübt. Und nun, wird er weder ihre Scheidung noch ihren frisch erworbenen Doktortitel mit erleben. Der Winter ist ein grausamer Geselle, dem so mancher nicht widersteht. Willkommen zurück an die Überlebenden.

Sonntag, 20. März 2011

Als Signore Prosecco am kommenden Tag die Augen öffnete….

....hatte er einen Plan gefasst. Frau Edda sollte nicht glauben, dass das Italien der Künstler und Kommunisten in Hände von Arabern und Berlusconisten gefallen sei.
Er würde ihr seine Heimat zeigen. Die Berge, die nicht mit Schnee bedeckt waren, sondern aus Marmor bestanden.
Photobucket….Und so verfrachtete er Edda in die Tasche der tragenden Signora und sie fuhren nach Colonnata. Auf dem Serpentinenweg von Carrara in die Berge drohte ihr übel zu werden, aber Sign. Prosecco sprach mit stolzer Brust von seinem UrUrUrUrUrAhn, der kein geringer gewesen sei, als Michelangelo selbst. Frau Edda sprüht ihre Limonade vor Lachen in die Tasche ihrer Trägerin…. Sie findet Sign. Proseccos Geschichten köstlich. Er wird sauer und versucht eingeschnappt zu schweigen, was ihm jedoch nicht gelingt. Seit vielen Generationen erzählt man sich die Geschichte von Michelangelos zahmer Ratte, die sich just in die Hausmaus eines Steinbruchaufsehers verliebte. Jene Hausmaus war berühmt wegen ihrer Unerschrockenheit gewesen. Es geht die Legende, dass sie sich einen Dorfkater gefügig gemacht hatte, in dem sie ihm glaubhaft versichert habe, dass wenn er ihr nicht regelmäßig die anderen Dorfkatzen vom Hals hielte… sie ihn zu Hackfleisch für schwäbische Maultaschen verarbeiten und nach Stuttgart schicken würde. Der Kater wiederum hatte sich davon überzeugen lassen, dass sie es ernst meine und sie von Stund an ehrlich beschützt. Anders hätte es ja nicht kommen können, dass die zahme Ratte Michelangelos sich nächstens zur Hausmaus seines UrUrUrUrUrAhns schleichen konnte, um in amourösen Dingen …. Unterwegs zu sein.
„Aha“ sagt Frau Edda. „Sie sind eine Ratte Signore Prosecco!“
„Nein nein“ winkt er verschmitzt ab. „Es hat sich ja über die hunderte von Jahren keine Ratte mehr in unsere Familie getraut. Es ist die Tradition der Hausmaus, dass Colonnata sich trotz Napleones Regentschaft zu einer Hochburg der Anarchisten entwickelte.“
Frau Edda staunt. „Ich dachte, die Leute in Colonnata könnten nur Speck machen?“
„Nun ja….“ hüstelt Prosecco…“von irgendwo muss das Geld ja kommen, das wir im Circolo culturale anarchico versaufen jedes Jahr im Mai“.

Frau Edda nimmt seine zarte Hand, die so gar nicht nach den Händen von Steinbrucharbeitern
Photobucket
aussieht und fragt sich, wie er so zart und bunt werden konnte. Er kommt ihr merwürdig vor und seine Heimat auch…
Photobucket
Sie greift nach seiner bunten Hand und zerrt ihn in ein Touristenlokal bei den Steinbrüchen. Dort kauft sie einen grünen Eierbecher für ihn, in dem er schlafen und von seiner Heimat träumen kann. Steinbrucharbeiter sitzen auch da.... eh beh.... im Februar gibt es hier keine Touristen. Und sie schickt ein kleines Stossgebiet zur Spitze des Berges, damit möglichst viel Geld in die Kassen der Anarchisten kommt. Signore Prosecco wischt sich eine Träne aus dem linken Auge.... "nichts bleibt, wie es war" sagt er zuckend in Schultern und Augenwinkeln.
"Doch, doch.... es ist immer noch so...." sagt Frau Edda, während sie ihm über die großen Ohren streicht.
Sie hebt das Händchen und bestellt Lardo und Wein.
Photobucket
“Schauen Sie”…. haucht sie ihm ins Ohr…. „die Colonnatesi haben Michelangelo, Napoleon, und die Faschisten überstanden. Die Touristen haben sie sich so gewogen gemacht, wie ihre olle Hausmaus die Dorfkatze… also entspannen Sie sich….Alles bleibt gut“.

Samstag, 19. März 2011

Wunschzettel

Friedefreudeeierkuchen
andalusische Gefühle
einen Job als Hoteltesterin
10 Jahre jünger sein
Kirschblüten
....
da fällt mir der frühere kleine Nachbarsjunge Filippo ein.
Er hatte einen schlechten Tag und sass quengelnd und weinend im Auto.
Der Papa fragt ihn:
Filippo willst Du ein Eis?
Neiiiiin (jammernd)
Filippo willst Du was trinken?
Nein Nein Nein (sauer)
Filippo willst Du ein Bonbon?
Neiiiiin (heulend)
Filippo was willst Du denn?
(schniefend) was aaaaanderes.
....

so do I

Donnerstag, 17. März 2011

Feng Shui ist aus….

Der wirklich herzlich süß und vollkommen grössenwahnsinnige Versuch, den Menschen mit seiner Umgebung zu harmonisieren erscheint gerade niedlich. Nein, nein…. es sind nicht die Umweltkatastrophen, die diese Idee scheitern lassen. Wir sind es.
Größenwahnsinnig und sicherheitsgläubig und faul im Denken sowieso.
Die Journalisten sind auch lustig. Sie fragen, was wir abschalten würden, wenn schon die sieben AkWs vorzeitig überprüfend mal abgeschaltet werden. Die Befragten würden nicht mal den Trockner austrocknen. Die Börse und die Politiker bereiten sich auf die Wiedereinführung der Atomkraft vor: Die einen kalkulieren neu und freuen sich auf neue Profite. Die anderen schüren Panik und freuen sich darauf, uns zu überzeugen, dass wir der sauberen und sicheren Atomenergie gar nicht entkommen können, wenn wir weiterhin Spülmaschinen benutzen möchten. Kein Problem: wir kommen auch ohne E10 über die Runden.
Eine Journalistin meint, es sei fast wie in einem düsteren Zukunftsfilm.
Nun ja…. es ist ja nicht so, als würden wir uns bemühen, im watzlawickschen Sinne die Vorhersagen einzuhalten. Es ist vielmehr so…. das wir im SF schon seit vielen Jahrzehnten lesen konnten, was passieren wird, wenn wir das zu Ende denken. Nicht nur im SF…. konnten wir das lesen… bei Marx im übrigen auch schon. Nein, nein…. Erdbeben sind nicht das Problem.
Im hilflosen Versuch, Ordnung ins Chaos zu bringen, hierarchisch zu lösen, was dann als Salamitaktik beschimpft wird, was wiederum am Ende doch zum „weiter-wie-bisher führen“ wird, oder zu Börsengewinnen auf der ein oder anderen Seite…. Ach nee… ich schicke die Wahlzettel als unzustellbar zurück. Der Kaiser von Japan geht mir am Arsch vorbei, die Bundeskanzlerin eh und die Journalisten…. Ja, die sehen wenigstens zunehmend zerknirscht aus. Wenigstens etwas.
Nie haben wir so deutlich erkennen können, dass Politik nur ein dummer August der WirtschaftsWeltRegierung ist.
Ich bin nicht betroffen, nicht wütend… ich bin überzeugt, dass unser Leben keine Doku-Soap ist, sondern einfach nur wertlos. Die nun berühmten 50 Bauernopfer stehen für Millionen, einfach nur damit nur niemals ein Konzern Fehler eingestehen müsste. Mir ist übel…. Ich bin glücklich, dass mein Leben irgendwann endet….so Gott will und die Gentechnik dies nicht erlauben möge.
Darum bleibe ich ruhig. Falls es noch übler kommt: ich verschenke Flug und Wohnmöglichkeit an japanische Bürger … - wie ginge das dann mit der Einreise ? – na wurscht….die neuerdings AKW-kritische Bundesregierung wird die Einreise schon erlauben. Ich trage dann gern zum Kulturschock bei und rede wie immer: direkt. Falls also eine japanische Familie flüchten möchte: Ich bin dabei. Und den Wahlzettel habe ich ja eh zurück gegeben. Pappkameraden muss ich ja nicht atomwaffenfrei Kugleschreibertinte opfern.

und überhaupt....

Hunde, sind unsere Verbindung zum Paradies. Mit einem Hund an einem herrlichen Nachmittag an einem Hang zu sitzen kommt dem Garten Eden gleich, wo Nichtstun nicht Langweile war - sondern Frieden. (Milan Kundera)

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