hibbel und bibber
genau genommen stelle ich fest: ich habe lampenfieber. komisch. ist sonst gar nicht meine art. ich wackle hier zitternd durch die gegend und komme mir vor, als wenn ich zu einer prüfung gehen würde. so hat es sich damals bei den diplomprüfungen angefühlt. bibbern und zähneklappern und selbstzweifel. der körper ist schlauer als das ewig plappernde hirn. der magen ist flau, die hände zittern. mein magen weiss, was mein hirn nicht zugeben will. wenn ich es in den kommenden zwei wochen nicht schaffe, das dr.ding einzutüten, kann ich es auch gleich in den müll treten. das ganze projekt dauert nun schon ein jahr länger als ich es geplant hatte. wenn ich es jetzt nicht schaffe, dann nie mehr. dann war alles umsonst und ich habe fünf jahre nur hohle luft geredet. aber da liegt ein rießengroßer datenwust, da sind die studenten, die mir freundliche mails schicken und fragen, ob ich schon fertig bin, meine freundes- und familienumwelt schwankt zwischen ermunterung und spott. ich habe angst, mich zum gespött zu machen. deshalb und auch, weil ich es will, muss das ding endlich vom tisch. ich verharre in klagen über das nichtvorankommen. drum will ich vorankommen, und dann will ich das thema dr.ding beenden. möchte mir neue themen suchen. vielleicht wieder mal was schreiben. eigentlich wollte ich mit einer kundin zusammen ein fachbuch schreiben, aber sie ist zwischenzeitlich auf einem anderen projekt. ich merke: ich klage und jammere zuviel und komme nicht vom fleck. drum hab ich angst. wenn das jetzt nichts wird, dann wird’s nichts und ich kann mich gleich in den holländischen sand einbuddeln. monatelang habe ich lamentiert: ich brauche ruhe, abgeschiedenheit, mal sich um absolut nichts kümmern müssen. nun, in den kommenden zwei wochen wird sich dieser wunsch erfüllen. ich habe die gelegenheit meinen worten taten folgen zu lassen, butter bei die fische zu machen, zu tun, was ich gesagt habe. und schon fang ich an zu bibbern. nicht sehr sympathisch. ich komme mir grad grottendoof und dämlich vor. vielleicht bin ich für das ganze unterfangen zu blöd. nun ja, wir werden sehen. jetzt erst mal zeug zusammensuchen und taschen packen. eine kiste mit ordnern und büchern, eine tasche für das erbsenhirn und eine für mich. der laptop muss noch mit einem programm bespielt werden. wenn ich das nicht zum laufen bringe, kann ich gleich einpacken. himmel noch mal. mir geht der arsch auf grundeis.
rosmarin - 2. Jan, 12:27
Okay, langsam!
Bussi!