eine frau....

geht manchmal morgens am main spazieren. sie ist etwa ende dreissig und trägt schwarze wollkleider. sie schiebt einen kinderwagen vor sich her. manchmal setzt sie sich auf eine bank. es ist viel zu kalt dafür. und nur, wenn man sich ihr von vorne nähert sieht man, dass der kinderwagen leer ist.
kninchen (Gast) - 23. Mär, 19:07

Da...

...frage ich mich immer nur warum?
und bekomme auf seltsame Weise einen Kloß im Hals.

Frieda (Gast) - 23. Mär, 20:13

es stimmt auch mich traurig ...

und doch denke ich dabei, daß jeder ein Recht darauf hat seine Trauer und/oder Angst nach außen tragen zu dürfen. Warum müssen sich alle "nach der Norm" verhalten und warum wird der, der dies nicht tut "auffällig" und angefeindet oder ausgestoßen oder einfach ignoriert?
Die meisten von uns (in den westl. Industrienat.) lernen einfach nicht, mit Menschen die ihre Gefühle wirklich zeigen, entspannt umzugehen. Gefühle dürfen nur so gezeigt werden, wie die Massenmedien es vormachen. Nicht umsonst finden Drogen in jeder Form großen Zulauf......

Manchmal denke ich in diesem Zusammenhang an alte Indianergeschichten, in den erzählt wird, daß der geistig behinderte Stammesbruder als "heilig" voll angenommen wurde, ja sogar einen besonderen Stand hatte, ebenso Stammesleute in Trauer u.s.w.

oh -*räusper* - ähm, das ist jetzt lang geworden - ich höre mal auf....

ElsaLaska - 23. Mär, 22:11

Hm,

schon auch.
Aber vielleicht ist sie auch einfach nur auf dem Weg in den nächsten Getränkemarkt?

rosmarin (Gast) - 23. Mär, 22:27

definitiv nicht....

sie schaut immer rein.... sie spielt die mutter mit kind auf spaziergang...... auch nicht. sie spielt es nicht, sie ist es
Missa Solemnis - 24. Mär, 01:18

Also, wenn ich die Wahl zwischen nem vollen und nem leeren Kinderwagen hätte... ich wüsste, was ich mir aussuchen würde.

rpk (Gast) - 24. Mär, 01:47

jetzt aber...ja WAS denn ?

heldentenor - 24. Mär, 10:22

Ich habe mich mal mit einer Freundin unterhalten, die ihr Leben leider ohne die Hoffnung auf leibliche Kinder fristen muß. Am meisten nagte an ihr der Gedanke an die eigene "Unfähigkeit", daran, etwas nicht zu können, was für andere Frauen ganz "normal" ist. Das kann auch eine Form von Trauer sein. Eine andere Bekannte hat ihr Kind bei der Geburt verloren. Einer aus Sohnemanns Kindergarten-Gang lebt seit der Geburt mit einem fremden Herzimplantat. Wie glücklich kann ich mich da schätzen und wie dankbar darf ich sein, einen gesunden, fröhlichen Jungen zu haben!

sandhexe - 24. Mär, 13:12

wenn mir Menschen begenen

die irgendwie nicht "ins normale Bild" passen, was auch immer das ist, denke ich noch lange über ihr Schicksal nach. wieviele menschen sind mitten unter uns ganz allein und werden mit dem Erlebten nicht fertig. Statt ihnen Hilfe anzubieten, werden sie von anderen oft nur belächelt oder sogar ausgelacht.
Schade, die Welt war ursprünglich ein Paradies, so lange, bis aus dem Affen der Mensch geworden ist............

rosmarin (Gast) - 24. Mär, 13:18

ich denke sie hilft sich selbst und macht es gut so, wie sie es macht mit ihrem kinderwagen. und es gibt schmerzen, die kann man nicht wirklich lindern. auch damit müssen wir uns abfinden denke ich....
Eschenfee (Gast) - 24. Mär, 17:36

Es ist schon seltsam - das es Frauen, die trauern, immer an's Wasser zieht ... was für ein Schmerz !!

Frieda (Gast) - 24. Mär, 19:38

erinnert mich an eine Frau,

die ich sehr gut kenne: sie hat mit ihrem Kind (was gerade erst laufen gelernt hatte) an der Isar Verstecken gespielt. Als sie mit Verstecken dran war wurde sie nicht mehr von dem Kleinen gefunden...es war furchtbar... er ist ertrunken. Diese Frau hat danach noch 4 weitere Kinder zur Welt gebracht, aber der Schmerz über den Verlust des Ersten sitzt so tief, daß sie noch heute (nach ca. 18 Jahren) damit zu tun hat. Sie weiß, daß sie damals ihren Schmerz einfach "weggesteckt" hat, um weiter leben zu können.

Ich habe großen Respekt vor solchen Seelenschmerzen und würde dieser Frau einiges zugestehn....
synonyme - 24. Mär, 21:23

ich respektiere

jede art von schmerz, versuche aber mit den menschen zu kommunizieren, wenn ich das gefühl habe, dass sie (zu) allein sind mit ihrer trauer...wenn sie mich nicht bei sich wollen, merke ich es ziemlich schnell, und das ist dann auch ok...wir verstecken uns zu oft hinter einer falschen scham...trauernde menschen haben oft das bedürfnis, zu reden, aber leider zu oft niemanden, an den sie sich wenden können...

40plusX - 24. Mär, 22:15

Und dann gibt es noch ...

... den, der mit Apfelsinenkiste durch die Stadt zieht, sich manchmal drauf stellt und Reden hält, oder die, dauernd vor sich herbrabbelt, alle schizophren hier. Und der, der man langen Bart und Mähne an scheinbar jede Ecke des Quartiers mit seinem seltsamen Lächeln zu finden ist. Ist gibt viele Schicksale auf den Pfaden des Stadtdschungels, an denen ich äußerlich einfach vorbeilaufen und die innerlich sehr nachdenklich machen.

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und überhaupt....

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