du bemühst dich um mich....
wirklich sehr. du schenkst mir wärme, aber sie kommt nur teilweise an mich heran. ich fröstle immer ein wenig. zum frühstück schenkst du mir einen herrlichen strauss roten laubes und richtest meinen blick aus dem fenster auf die dunkelgelbe sonne. wenn ich fräulein möchtegernwindviech schnappe stellst du mir die gummistiefel parat. und ich nehme sie dankbar, denn die wiesen sind schon nass am morgen. und ich weiss, dass ich dir unrecht tue, wenn du paolo conte für mich auflegst und ich mich voller wut in die reiserubriken der tageszeitung vertiefe anstatt mit dir durch die bunten wälder zu streifen. irgendwie hast du einen narren an mir gefressen und ganz ehrlich gesagt, mag ich dich auch. sehr eigentlich. aber ich hänge noch an meinen geliebten und kann ihn nicht vergessen. das macht unsere gemeinsamen stunden nicht ganz so unbeschwert und selbstvergessen wie mit ihm.... und wie du sie ebenso verdient hättest. du aber bist großmütig und nimmst mich mit all meinen erinnerungen und sehnsüchten. ich danke dir dies mit tiefen seufzern. du versuchst mich zu trösten so gut es geht. und ehrlich gesagt, es gelingt dir ziemlich gut. aber vermutlich kann ich das nicht ganz so gut zeigen und du ahnst die wahrheit doch. dass du eben der zweite und nicht der erste bist. deshalb wird es vermutlich nicht lange dauern, bis du an meiner – nun lieblosigkeit will ich es nicht nennen, denn ein bisschen liebe ich dich auch; also sagen wir mal unentschiedenheit – erfrierst und mich verlässt. ich möchte aber nicht verlassen werden. könntest du nicht noch ein bisschen bleiben und mich zu trösten versuchen, lieber herbst?
rosmarin - 30. Okt, 00:39