Während wir noch prüfen....

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so nach einem Jahr, ob denn die ein oder andere auch schon soviel älter aussieht, wie es denn zwölf Monate hergeben, platzt bereits die erste Lachsalve durchs Schlösschen, in das wir uns einquartiert haben. Eine Hochzeitsgesellschaft hat sich ebenso einquartiert und beim Anblick der jungen Braut und er lang bewandeten älteren Damen unseres Alters, können wir uns nicht halten vor Glück. Eh wir uns versehen, parlieren wir über fünfziger Rundungen und über Silberhochzeiten. Nun gut – nicht alle von uns. Zwei schaffen die silberne H., eine schafft drei goldene Exmänner, eine schafft den Kinderrekord und eine hat einen Liebhaber in Namibia, der Moslem ist und kein Problem darin sieht, mehrere Frauen zu haben, insbesondere wenn eine weiße Europäerin dabei ist. Seine Kinder finden das auch.
Während Sarah über eine familiär bedingte Darmspiegelung nachdenkt, bemerkt Katrin, dass in exakt dieser Stellung wir ja noch vor einigen Jahren gänzlich andere Assoziationen hatten. Nadja erinnert dies an höhere Mathematik, die etwas mit Wurzeln aus Unbekannten ziehen zu tun hat, insbesondere am frühen Morgen. Dolores lächelt und gibt vor allem Kalenderblätter von sich. Aus ihrem Mund klingt alles lieblich und leicht – möge unser Schöpfer - oder ihr Gatte dafür sorgen, dass sie nie selbst für sich sorgen muss.
Beim zweiten Prosecco geben die Ärztin, die Journalistin, die Redakteurin, die Pressesprecherin, die Unternehmensberaterin, die Managerin dem jungen Mann in der ortsansässigen Vinothek einen kleinen Kurs in Kundenorientierung…. „die Ansprache proben wir jetzt noch mal“…. und fragen ihn nach Zappelmöglichkeit. Der verweist auf zwei redliche Alternativen: die lange Tanznacht in Fiesbaden und das ortsansässige Rentnersoulfankjazzhappening. Wir gehen Essen.
13 Vorspeisen…. in meiner einsamen Rauchpause höre ich „sexy“ auf der Gasse. Wir tun uns die Hauptspeise rein: göttlich …. (sorry, ich weiß, das ist Ketzerei) und in der nächsten Rauchpause, in der die letzte tapfere, inkonsequente Nichtraucherin mir auf der Gasse Gesellschaft leistet, sind wir schon bei „locomotive breath“…(von der Rentnerband).
Wir nehmen mühsam noch die zwei angebotenen Desserts, und wer kann bei creme brullée schon nein sagen? Beim Wallnussschnaps bemerken wir, dass das gesamte feine Restaurant uns lauscht…. wir sollten Eintritt verlangen…
Im Schlösschenbärchen…. nein, das klingt jetzt falsch:…. also in der Bar des Hotels… nehmen wir zum Überleben noch etwas Pastis zu uns und vertreiben einen Tisch Norwegerinnen, nur um in Ruhe müde zu werden. Nachts um Drei verlässt die Familienmanagerin das sinkende Schiff und fünfe legen sich in zwei Zimmern zum Schlafen, nur um am Folgetag weiteren Unsinn zu verzapfen. Das allerdings sprengt den Rahmen, hier.
Wir fahren in Familienbussen und finden uns nicht ab. Wir ratschen, lachen, streiten und weinen, weil dies Leben zu kurz erscheint. Und all die Freude muss jetzt wieder eine Weile halten.
Luiling - 21. Sep, 07:51

das liest sich aber sehr spritzig! Schöne Sequenzen.

Will auch mal ins "Schlossbärchen" ....;-)))

ekowa - 21. Sep, 09:40

schmunzel, hört sich das gut an!

und dabei die Zeit vergessen... Mädels-Weekend muss einfach mal sein, sich auszutauschen, Gefühle zu teilen. Sichtweisen ändern sich und plötzlich spürt man das Leben wieder durch die Adern fließen. Neue Pläne entstehen in unseren Köpfen und beim nächsten Treffen haben wir garantiert wieder sehr viel zu erzählen *gg*, so erleb ich es jedesmal wieder ;-))

kittykoma - 21. Sep, 10:45

ist das schön!

Jossele - 21. Sep, 11:24

na ja, und sehen die anderen älter aus? ;-)

rosmarin - 21. Sep, 12:15

unmerklich :-)
Jossele - 21. Sep, 21:38

Na Hauptsach es sind die Anderen. ;-)
rosmarin - 23. Sep, 09:42

:-) das ist eine frage des blickwinkels

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