ob es wohl eine wiedergeburt gibt…
frage ich mich. während ich so vor mich hin sinniere, ärgere ich mich, dass noch nix richtig fertig ist für die nächsten tage und dass ich meinen müden punkt mal wieder erfolgreich überwunden habe. dabei klingelt um sechs der wecker. ich bin bescheuert, dies allein ist schon grund genug, warum mich das universum nicht noch mal ausspucken sollte. alle notwendigen baustellen wie bügeln, packen, konzentrieren, sind bereits angefangen. natürlich ist keine fertig. ätzend das. ich bitte meine nächsten um daumen-drücken, denn ich bin ein abergläubischer mensch. und der workshop kann heftig werden. und nach sechzehn jahren „routine“ bin ich noch immer voller nervosität und lampenfieber. aber vielleicht ist es genau das, was ich brauche, um meinen job gut zu machen. und letztlich hat das etwas mit respekt zu tun. wenn ich auf die uhr schaue ist jedoch klar, dass ich morgen abend mit sicherheit hundemüde ins bett fallen werde. daumen-drücken hat jedoch bisher – toi toi toi – immer geholfen. also wenn ich denn dann noch mal auf diese welt käme, wäre das in der vergangenheit oder in der zukunft oder in irgendeiner parallelen welt? und was wäre der sinn? einfach just for fun, damit das universum sich freut und seine regeln beibehält? oder, um etwas wieder gut zu machen? da gäbe es einiges. oder, um ungelebtes leben zu leben? herrje, dann hätte ich noch einige wiedergeburten vor mir. ich könnte endlich als installationskünstler leben, oder als mutter von fünf kindern, oder als wohltätige uneigennützige person, oder als systemschwein (falls ich das nicht schon bin), oder als mann, oder als verhungernder mensch, oder als anwaltsgattin oder anwalt, oder…. je länger ich über mögliche wiedergeburten nachdenke, desto mehr wird mir klar, dass ich das nicht möchte. selbstverständlich hat sich in diesem meinem leben einiges angesammelt an ungelebtem, an vernarbten und offenen wunden, an notwendigen besserungen. aber bei genauerem überlegen stelle ich mit erstaunen fest, dass ich keinen wert darauf lege. ich bin verdammt zufrieden und glücklich mit diesem meinem unvollkommenen leben. ich möchte kein anderes – mehr. sicher jedoch ist, dass ich mich morgen früh, also in vier stunden, keinesfalls wie neugeborgen fühlen werde. aber kurzschläfer und nachteulen sollen ja angeblich kreativ sein. und das brauch ich in den nächsten tagen. adios.
rosmarin - 29. Jan, 00:55