Donnerstag, 31. Mai 2007

...

so mancher wird beobachtet. und hier ist der kerl jetzt auch schon aufgetaucht.
jessas

tief durchatmen...

liebe frau rosmarin.
du kannst nicht alles gleichzeitig machen.
es bringt überhaupt nichts zur selben zeit die waschmaschine zu stopfen, das seminar vorzubereiten, steuerunterlagen zu suchen, hundefutter zu verräumen, teilnehmerlisten zu suchen, die neue ec-karte zu unterschreiben, die bürste zu säubern, den kalender zu aktualisieren, lustige podcasts zu suchen, die musik auf der festplatte zu beschriften, "flow" zu googeln und die telefonnummer vom friseur zu wählen.
du kannst nicht alles gleichzeitig machen.
eins nach dem anderen.
ich geh jetzt mit dem hund in den drohenden regen.

Selbstmörder….

finde ich ehrlich gesagt zum Kotzen. Irgendwie strotzt so was doch von Aggression der Welt gegenüber. Wie kann man denn derart auf sich selbst fixiert sein, dass man es einem Ehemann zumutet, sie an der Wäscheleine auf dem Dachboden zu finden? Dem Vater diesen tödlichen Stich versetzen, indem man dafür sorgt, dass er einen aus der vergasten Garage zieht? Dem frisch verliebten Sohn zu Hause ein Blutbad bereiten? Ich habe das noch nie verstanden. Ich weiß nur, wie wütend ich werde, wenn ich davon höre. Irgendwie fehlt mir das Mitleid, die Betroffenheit, das Verständnis. Klar ist das Leben auch scheiße, schwer, nervig; aber aussichtslos ist es doch sowieso. Sterben müssen wir doch eh. Also kann man doch wenigstens soviel Geduld aufbringen, dass man einfach wartet bis man an der Reihe ist. Ich finde es feige und rücksichtslos. Und wenn es einer gar nicht lassen kann, soll er es doch als Unfall tarnen. Das wäre doch ein nettes Abschiedsgeschenk für die Hinterbliebenen, die dann einfach nur traurig sein müssen und sich nicht auch noch mit Schuldgefühlen beladen müssen. Irgendwie hat es was Strafendes, etwas Aggressives. Herrje…. Ich reg mich halt auf. Und derweil wird hier munter weiter gestorben von Menschen, die eigentlich am Leben hängen. Jetzt wird es Miriam treffen. Die, die immer singt morgens am Main. Die immer pfeift und hüpft, die ihren Mann auch nach 30 Jahren Ehe immer noch toll findet, die die Diplomarbeiten ihrer Kinder liest und die für jeden ein freundliches und aufmunterndes Wort findet. Ich kapiere es einfach nicht. Wochenlang hat sie gejammert und ist mit ihren ganzen Zipperlein zu den Ärzten gelaufen. Wir haben sie ein bisschen aufgezogen und sie auf ihr Alter hingewiesen. Aber nun haben die Doktoren was gefunden. Vieles. Genau gesagt viele viele Metastasen überall in ihrem Körper. Und nun wird geschnitten und vergiftet und der Wettlauf beginnt, den sie sowieso schon verloren hat. Und wenn jetzt noch einer versucht, sich selbst umme Ecke zu bringen, dem spucke ich aufs Grab.

und überhaupt....

Hunde, sind unsere Verbindung zum Paradies. Mit einem Hund an einem herrlichen Nachmittag an einem Hang zu sitzen kommt dem Garten Eden gleich, wo Nichtstun nicht Langweile war - sondern Frieden. (Milan Kundera)

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