Donnerstag, 7. Mai 2009

während der mai munter…

immer weiter herzen zerschmettert, haben sich auf der bühne des maindörflis wieder alle versammelt. zugegeben, als ich heute abend aus dem auto steige und einen blick in die pizzeria am plätzchen werfe, weil dort ältere damen sitzen, fällt mir sofort auf, dass mackie messer fehlt. der arme kerl schlummert den verstaubten schlaf der ewigkeit.
morgens um sieben hebt sich mein vorhang und ich blicke auf den fluss. um diese uhrzeit sind nur japanische touristen, verschlafene nachtschwärmer und junge araber, die für asiatische kampfsportarten trainieren, unterwegs.
um punkt acht betritt die pensionierte bäckerin die bühne und wandert mit ihren stöcken einmal das ufer rauf und einmal wieder runter. dann tauscht sie mit ihrem mann, dem bäckermeister und er wandert – etwas langsamer – einmal das ufer rauf und einmal wieder runter. in der zwischenzeit macht sie das frühstück auf dem balkon. echte arbeits- und stöckchenteilung und doch machen beide das gleiche… so haben sie es ihr leben lang gehalten.
fast gleichzeitig haben die jogger, die rad fahrenden banker und werber sowie die hundespazierer ihren auftritt. es gibt kreuzweise sympathien und antipathien.
so mancher jogger plärrt einen hund oder das herrchen an, so mancher spazierer grüsst einen radfahrer und so mancher radfahrer möchte das joggen abschaffen. das ufer ist zu schmal für all die inidividualisten. ich persönlich grüss nur den rad fahrenden alten zahnart, einfach deshalb, weil er langsamer ist als die anderen, die zum job radeln.
und nun wo die sonne wieder herausen ist, sind sie alle wieder da. z.b. der alte exzuhälter, der mit kurzen hosen und goldketten behängt in seinem elektrorolli zum fluss fährt, um dort über seine früheren rottweiler und das leben zu sinnieren während er sich bräunt.
mogli ist auch wieder da. ein schmaler junger mann, stets in schwarz gehüllt, schläft er unter einem speziellen baum. sein fahrrad wird von einer taube bewacht, die sofort auf seinen linken unterarm wechselt, sobald mogli aufgewacht ist. seine haut ist dunkel vor eingegrabenem schmutz. zärtlich spricht er mit seiner zahmen strassentaube und gibt ihr einen keks. seine augen blicken so finster, als hätte er einen teufel gefrühstückt.
mittags ist pause. da sitzen bestenfalls ein paar pausierende banker auf den banken und abends gibt es die galavorstellung. da flanieren die schiffe mit dem afterworkpartie- und networkervölkchen, in den bars und pizzerien wird draussen gesessen, schummrig beleuchtet von windlichtern und strassenlaternen.
die dicke rosi macht ihre letzte runde, das arme tier musste als bulldogge geboren werden.
alles ist gut und der vorhang wird leise und langsam fallen. stück für stück werden die stühle von den strassen geräumt und am ende laufen nur noch ein paar verirrte jugendliche laut johlend über die brücke, hin zur jugendherberge.
morgen soll es regnen, da wird das stück ausfallen.

und überhaupt....

Hunde, sind unsere Verbindung zum Paradies. Mit einem Hund an einem herrlichen Nachmittag an einem Hang zu sitzen kommt dem Garten Eden gleich, wo Nichtstun nicht Langweile war - sondern Frieden. (Milan Kundera)

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

liebe wunderliche feinstrick, gut...
liebe wunderliche feinstrick, gut behütet mögen sie...
rosmarin - 3. Jan, 13:38
Liebe Frau Rosmarin,...
Liebe Frau Rosmarin, das war ja nun schon fast ein...
feinstrick - 1. Jan, 23:45
frau ro, das war ja schon...
frau ro, das war ja schon fast ein rückblick;-) alles...
la-mamma - 1. Jan, 18:30
so.... nu sind wir ja...
so.... nu sind wir ja schon im neuen jahr und haben...
rosmarin - 1. Jan, 17:55
tja...wie schon erwähnt:...
tja...wie schon erwähnt: das leben ist kein kindergeburtstag...
datja (Gast) - 1. Jan, 17:50

Zufallsbild

nachher

mehl

rosmarin punkt ffm at googlemail punkt com

gezwitscher

    Suche

     

    Status

    Online seit 6740 Tagen
    Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:09

    Credits