Dienstag, 29. November 2011

Peer und Ella….

.... sind in dieser Kategorie „paarweise“ eigentlich ganz falsch.
Denn genau genommen, waren sie nie ein Paar. Sie waren nur ineinander verliebt – oder zumindest Ella in Peer, und sie waren nur Freunde – das definitiv. Peer mit seinen blonden Locken und dem leichten, sanften Lächeln fiel ihr im Gemeinschaftskundeunterricht auf. Er war nett. Richtig nett. Genau genommen war er der einzig nette männliche Mensch im Kurs – abgesehen vom GK-Lehrer.
Wenig später entdeckte Peer, dass er mit Ella einen gemeinsamen Heimweg hat. Genau genommen entdeckte er das erst, als er wegen seines Beinbruchs langsam schlurfen musste. Sie parlierten auf dem Heimweg. Und eine Stunde später, nachdem sie beide bei den jeweiligen Müttern zu Mittag gegessen hatten, in Turbogeschwindigkeit die Hausaufgaben erledigten – telefonierten sie miteinander. Dies begab sich zu der Zeit, in der ein Telefongespräch – unabhängig von seiner Dauer – schlappe 20 Pfennige kostete. Und so telefonierten sie jahrelang täglich 2-4 Stunden. Manchmal schwiegen sie auch am Telefon und Ella verliebte sich heftigst in Peer. Der wiederum fand Ella nett und lustig. Und er verbrachte seine Zeit gerne mit ihr. Später dann auch abends. In seinem silberfarbenen Schirocco fuhr er vor ihrem Elternhaus vor, sackte sie ein…. und ging mit ihr ins Univiertel in ein Café. Sie kamen sich mächtig erwachsen vor. Und spielten miteinander – nur Backgammon. Ihrem damaligen Freund gab Ella einen Abschied. Sie hoffte auf Peer. Jener aber war von einem anderen Geschwindigkeitsstern. Sie gingen abends an den Flughafen. Dort standen sie und reihten sich in der Ankunftshalle ein, wo wartende Angehörige ungeduldig am Ausgang standen, um braungebrannte Vermisste zu begrüßen. Vergeblich wartete Ella darauf, dass Peer ihre Hand nähme. Stattdessen erzählte Peer von seiner langweiligen Freundin, die im Schwesternwohnheim wohnte. Hierfür jedoch hatte er einen geheimen Schlüssel. Und wenn er abends Ella wieder zu Hause ablieferte, drückte er auf die Tube, um heimlich ins Schwesternwohnheim zu fahren.
Ella verliebte sich neu. Wartete auf Peer und verliebte sich wieder neu. Längst waren sie Studenten, Ella heiratete, Peer beklagte sich über seine langweilige Freundin, die er dann Jahre später doch noch heiratete. Einen einzigen geheimen Abend hatten sie sich in all den Jahren herausgenommen, nur um dann „Schwamm drüber“ zu sagen.
Ella genoss so manche Liebe während Peer mit der Krankenschwester lebte. Dies hatte einen unermesslichen Vorteil, denn er blieb über dreißig Jahre Ellas wirklich guter Freund.
Heute wird Peer 50….. er sieht immer noch verdammt so aus wie damals und hat immer noch dieses Lächeln und die blonden Locken, die einfach nicht grau werden wollen.

vergiss

und überhaupt....

Hunde, sind unsere Verbindung zum Paradies. Mit einem Hund an einem herrlichen Nachmittag an einem Hang zu sitzen kommt dem Garten Eden gleich, wo Nichtstun nicht Langweile war - sondern Frieden. (Milan Kundera)

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