Khalid...
...Du warst ein frankfurter Nachtgesicht. So in der Zeit, als ich zwischen 14 und 18 war. In allen wirklich wilden Diskotheken warst Du damals in den siebzigern und achtzigern, entweder Türsteher oder DJ oder Dealer. In welcher Funktion auch immer, bist Du nicht eine einzige Nacht ohne Frau nach Hause gegangen. Damals als ich vierzehn war, da warst Du 24 und sehr cool.
Vor fünfzehn Jahren, da habe ich eine Weile gebraucht, bis ich dieses unbestimmte Gefühl, Dich von irgendwoher zu kennen, einordnen konnte. Du hattest nicht mehr diesen coolen secondHand-Laden, sondern einen wirklich coolen marokkanischen Möbelladen. Ich lebte mit Paule in vielen hundert Atlbauquadratmetern über Deinem Laden. Samstags haben wir bei dir auf golddruchwirkten Sofas gesessen, Pfefferminztee getrunken, Kacheln, Teppiche und Tadelaktproben bewundert, an Räuchersteinen geschnuppert, mit Deinem Sohn Omar gespielt und die Köstlichkeiten aus der Tajine Deiner Frau Naima genossen.
Ich sprach Dich auf Dein frankfurter Nachtgesicht an und Du hast milde gelächelt, Naima an Dich gezogen und uns folgendes erzählt: Als Du etwas über 30 warst, hat Deine Familie Dich heim nach Marokko beordert. Sie haben mit Dir ein bisschen geschimpft, ob Deines unsteten Lebenswandels. Dann haben sie Dir Deine Cousine Naima vorgestellt und Dir erklärt, dass Du sie heiraten würdest, und zwar ganz unabhängig von Deiner Meinung zu diesem Thema.
Naima fandest Du wunderschön und lustig. Du hast getan, was man von Dir erwartet, hast sie mit nach Frankfurt genommen, nochmal geheiratet und sie auf die Uni geschickt. Innerhalb kürzester Zeit hat Naima Deutsch gelernt, Dir einen Sohn geboren, und Informatik studiert.
Dein Sohn, der kleine Knirps, der immer im Laden spielte ist heute schon sechzehn und ein großer, schöner Kerl geworden. Er hält seine Mutter Naima im Arm, die nicht verstehen kann, wieso Du beim Joggen einfach tot umgefallen bist.
Ich versteh’s auch nicht.
....
ps.... der name ist wie immer falsch... das foto... ja das bist du.... verschwunden
Vor fünfzehn Jahren, da habe ich eine Weile gebraucht, bis ich dieses unbestimmte Gefühl, Dich von irgendwoher zu kennen, einordnen konnte. Du hattest nicht mehr diesen coolen secondHand-Laden, sondern einen wirklich coolen marokkanischen Möbelladen. Ich lebte mit Paule in vielen hundert Atlbauquadratmetern über Deinem Laden. Samstags haben wir bei dir auf golddruchwirkten Sofas gesessen, Pfefferminztee getrunken, Kacheln, Teppiche und Tadelaktproben bewundert, an Räuchersteinen geschnuppert, mit Deinem Sohn Omar gespielt und die Köstlichkeiten aus der Tajine Deiner Frau Naima genossen.
Ich sprach Dich auf Dein frankfurter Nachtgesicht an und Du hast milde gelächelt, Naima an Dich gezogen und uns folgendes erzählt: Als Du etwas über 30 warst, hat Deine Familie Dich heim nach Marokko beordert. Sie haben mit Dir ein bisschen geschimpft, ob Deines unsteten Lebenswandels. Dann haben sie Dir Deine Cousine Naima vorgestellt und Dir erklärt, dass Du sie heiraten würdest, und zwar ganz unabhängig von Deiner Meinung zu diesem Thema.
Naima fandest Du wunderschön und lustig. Du hast getan, was man von Dir erwartet, hast sie mit nach Frankfurt genommen, nochmal geheiratet und sie auf die Uni geschickt. Innerhalb kürzester Zeit hat Naima Deutsch gelernt, Dir einen Sohn geboren, und Informatik studiert.
Dein Sohn, der kleine Knirps, der immer im Laden spielte ist heute schon sechzehn und ein großer, schöner Kerl geworden. Er hält seine Mutter Naima im Arm, die nicht verstehen kann, wieso Du beim Joggen einfach tot umgefallen bist.
Ich versteh’s auch nicht.
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ps.... der name ist wie immer falsch... das foto... ja das bist du.... verschwunden
rosmarin - 21. Apr, 23:54