Samstag, 12. Mai 2012

fressen, angefresen sein, auffressen, gefressen werden...

so gesehen, müsste ich blogtechnisch und lebenstechnisch pausieren.
für mich ist die lustige blogzeit gerade beendet, unterbrochen, leergelaufen. vorbei die lustige zeit, als schreibprojekte wie svashtaras "in 30 tagen um die welt" die blogwelt belustigten, beschäftigen und in atem hielten. aber das ist viele jahre her.
die jahre sind weiter gelaufen. eigentlich ganz gut. gelegentlich sogar sehr gut.
dazwischen sind mir blöde einfälle gekommen, skurrile paargeschichten undsoweiter undsoweiter.
aus blogbekanntschaften wurden echte freundschaften. sind es nach wie vor.
und doch.... haben mich die letzten monate eigentlich mit zuviel endlichkeit konfrontiert.
paule starb, ines starb, ihre hündin starb und khalid starb.
ich singe ja immer gern das lied der überlebenden. weil wir alle sind ja die überlebenden.
und doch wissen wir jeden morgen überhaupt nicht, wie sehr wir überlebende sind. eine sekunde zu spät aufgestanden, die falsche ampel erwischt ...und schon wären wir nicht überlebend.
einen lustigen abend, tollen kerl kennengelernt, lustvoll in der kiste gelandet und alles gut gegangen. keine ahnung davon, wie sehr wir grad.... von der besagten schippe gesprungen sind.
überleben ist was feines.
und vermutlich haben wir jeden tag mehr glück als verstand. fast so.... als wähnten wir uns noch im paradies unschuldigen vergessens.
in den monaten des sterbens sind auch drei kinder geboren worden. ein glück, ein segen.
jedes so schön wie das andere. und so selig.
nur eines..... die tochter meiner freundin vera.... das ahnt noch nicht.... wie dünn der faden ist, an dem ihre mutter hängt.
vera ist die tochter eines vulkans. herausgesprüht und verglüht so früh.... und wieder herausgesprüht und immer so weiter. so viele verbrennungen in diesem leben ausgehalten und überwunden.
und langsam.... über so viele jahre.... ist der vulkan in sie hineingewachsen und verglüht sie innerlich.
ich habe mich immer gefragt, wie sie diesen vulkan überleben konnte.
und nun, nachdem sie das leben aus ihrem leib herausgetrotzt hat, da verglüht sie langsam, wo sie doch endlich leben will.
und nun..... finde ich mich auf der intensivstation wieder, in einer anderen stadt, ihrer freundin in die augen schauend, ihre tochter in den armen haltend. und kaum bin ich dem heimwärtszug entsprungen, da kämpft sie wie so viele nächte um ihr leben. die atmung gibt jede nacht auf. mehrmals. und jeden morgen freuen wir uns..... dass es nochmals gut gegangen ist.
die ärzte kämpfen..... ahnungslos, wie sie dieses innere inferno aus drei verschiedenen autoimmunerkrankungen verlangsamen können. von "stoppen" reden sie gar nicht.
und ich.... ich bin wieder am beten. drum hab ich keine zeit zum bloggen, keine zeit und idee für lustige, skurrile geschichten. ich bete einfach nur dagegen an.


und überhaupt....

Hunde, sind unsere Verbindung zum Paradies. Mit einem Hund an einem herrlichen Nachmittag an einem Hang zu sitzen kommt dem Garten Eden gleich, wo Nichtstun nicht Langweile war - sondern Frieden. (Milan Kundera)

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