Montag, 4. November 2013

Mein Wetter im November ist dünnhäutig...

und ich schaue den späten Zugvögeln hinterher, von denen sicher der ein oder andere mit bangem Herzen hinten am V hängt, nicht sicher, ob er die Reise schafft.
Ein bisschen geht es mir auch so....
die letzten 6 Arbeitswochen erscheinen mir wie 6 Jahre. Was ich sonst mit Freude in Angriff nehme und mit Spaß absolviere, erscheint mir gerade wie ein Ausflug des Gefangenenlagers zur Bergbesteigung.
Das Wochenende auf der Insel meines Vertrauens hat mich gelehrt: wer ein Haus baut, muss mutig sein, aber wer ein Haus saniert, muss erleuchtet oder verrückt sein. Wir sind noch unentschlossen und versuchen die kleinen und größeren Katastrophen mit Geduld und Größe zu nehmen. Während wir philosophieren über die Hilfsbereitschaft der Nachbarn und über das Diffundieren von Werkzeugen, verabschiedet sich heimlich meine Lieblingsnachbarin in der Teutostadt. Heute finde ich den Brief der Tochter im Briefkasten, die Todesnachricht und angeklebt sind ein paar Blumensamen des Vergissmeinnicht.
Ich muss ein bisschen Lächeln, weil ich exakt diese Samentütchen manchmal in Seminaren verschenke.
Ich kann es noch nicht glauben, dass ich die liebe ältere Dame in der nächsten Woche nicht mehr über die Straße, hin zum Markt, huschen sehe.
Mein Möchtegernwindhundfräulein hat sie so sehr geliebt, dass der Weg vorbei an ihrem Haus immer zu einer Zerreissprobe für die Leine wurde.
Und die liebe ältere Dame hat sie vor 9 Jahren eingefangen, als sie durch die geöffnete Kellertür geflohen ist, sich stundenlang im Park vergnügte und wir nichtsahnend im Restaurant sassen. Nie werde ich den Anblick vergessen, wie sie damals mit dem Möchtegerndwindhundfräulein, das sie kurzerhand an einen Strick nahm, vor unserer Haustür stand und wartete.
Übermorgen werden wir also an ihrem frischen Grab stehen, heimlich die Blumensamen verteilen und ich werde ins Schäufelchen mit der Erde erzählen, dass das Fräulein heute schon 10 Jahre alt geworden ist.

und überhaupt....

Hunde, sind unsere Verbindung zum Paradies. Mit einem Hund an einem herrlichen Nachmittag an einem Hang zu sitzen kommt dem Garten Eden gleich, wo Nichtstun nicht Langweile war - sondern Frieden. (Milan Kundera)

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