Dienstag, 10. Dezember 2013

Countdown läuft.

Im Prinzip wäre es jetzt so langsam an der Zeit, mit einem Jahresrückblick zu beginnen.
Allerdings habe ich in rund 15 Jahren bloggen (auf unterschiedlichen Plattformen) immer eben diesen verweigert. Schon hier auf twoday bin ich seit 2005. Unglaublich wie schnell die Zeit vergeht. Und wenn sie schon so schnell vergeht, ist für Jahresrückblicke eh keine Zeit (mehr). Die Gurus (=wenig Inhalt, viel Getöse) meiner Zunft meinen ja eh immer, man solle nach vorn und nicht zurück blicken. Seh ich auch so (trotzdem kein Guru). Aber seh ich nach vorn, so seh ich vor allem …. glücklicherweise… einen Kalender der sich zunehmend füllt (bin ja selbständig). Und seh ich weiter nach vorn, so seh ich, dass die Abschiede sich mehren werden. Aber ich sehe auch einen Verlag, der unser Buch nimmt, einen neuen interessanten Kunden, viel Veränderungen bei bestehenden Kunden, ein Feenhaus, das langsam fertig wird und seh neue private Perspektiven. Einfach weil der Mann älter ist als ich, und wir gespannt sind wie wir das machen werden. Eines Tages. Wenn er nicht mehr arbeitet und ich immer noch was will. Andererseits will ich manchmal auch weniger. Da meine Wünsche sich aber oft erfüllen, trau ich mich – als Selbständige – nicht, mir weniger zu wünschen.
Ja…. und Glasperlenspiele mache ich: Was, wenn das Fräulein sich mal verabschiedet? Was, wenn die Eltern mal eines Tages Betreuung benötigen? Was, wenn sich fünfundreissig Jahre Raucherei mal bezahlt machen oder gar die Rechnung stellen? Als Wasserfrau kann ich in den ganzen Tiefen gründeln und bevor ich zum Grund vorstosse, steige ich auf, spritze über die Wellen und schnappe nach Luft. Vermutlich liegt es auch nicht am Sternzeichen, sondern an der Tatsache, dass ich in absehbarer Zeit 50 werde. Wurscht. Also nicht wurscht. Scheixxe eigentlich. Aber dennoch wurscht, denn das Universum kümmerts nicht und andere haben das ja auch schon überlebt. Also … doch wurscht.
Würde ich Jahresrückblicke schreiben, so schriebe ich, dass es ein gutes und ein schlechtes Jahr war.
Gut, weil ... der Kalender so scheixxenvoll war. Und schlecht, weil der Kalender so scheixxenvoll war.
Gut, weil es das Feenhaus gab und schlecht, weil es das Feenhaus gab.
Gut, weil ein Kunde gewonnen wurde, und schlecht, weil ein Kunde einsparen wird.
Schlecht, weil ich an Gewicht zulege, und gut, weil ich an Eitelkeit verliere.
Gut, weil es ein neues Buch geben wird, und schlecht, weil mich die Kollegen nerven.
Gut, weil das Möchtegernwindhundfräulein älter wird, und schlecht, weil sie immer noch jagd wie die Seuche.
Gut, weil ich so gut wie selten verdient habe, und schlecht, weil ich so viele Ausgaben wie nie hatte.
Gut, weil ich so tolle Freunde habe und gut, weil ich so viel Glück habe. Aber ich schreibe keine Jahresrückblicke und schrieb sie nie.

Donnerstag, 5. Dezember 2013

Geschafft :-)

so.
jetzt jahresendwahnsinn.
also buchhaltung, rechnungen, steuer, kontakte, und irgendwann noch den koffer auspacken, den ich gestern in die ecke warf.
mein arbeitsjahr ist zumindest reisetechnisch beendet.
der mann springt im dreieck, leider nicht vor freude sondern aus panik.... aber am ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist`s auch nicht das ende.
mir passiert ständig ein versprecher:
vorstandsruheregelung.
das wäre eigentlich für viele menschen eine gute lösung, wenn man die vorstände einfach in eine ruhe-regelung entliesse.
reisekosten abrechnen, buchkapitel fertig stellen, neuen kunden feiern und dann bald.... so lange auf die insel zurück ziehen, wie es irgendwie geht.
ein neues blögchen konzipieren, mit dem hund stundenlang durch wind und gischt laufen, die buchidee aufs papier bringen und mich freuen.
freuen?
über die schnellen antworten, die mir so mancher bereits bekannte oder auch unbekannte auf eine mail geschickt hat.

Mittwoch, 27. November 2013

Ich suche Farben...

und ganz selten noch, finde ich sie.


Das Jahr verdichtet sich mit weichem Nebel, der trügerisch die Kälte verdeckt und Lautstärken verschluckt. Es wird leiser und man kann nicht in die Ferne schauen. Vielleicht ganz gut so, wer will schon wissen, was kommt.

Dem Fräulein sieht man so langsam sein Alter an....


... und dennoch ist sie wild und abenteuerlich unterwegs.
Daran werde ich mir nun ein Beispiel nehmen. Ich verscheuche die trüben Gedanken, die Müdigkeit und die Knochenschmerzen und werde mich wild und abenteuerlich in einen kurzen Rock werfen. Die Kälte werde ich arrogant ignorieren und entgegen meiner Gewohnheiten, einen orangefarbenen Pullover tragen, wenn ich mich auf zur letzten Dienstreise mache.
Sieben Tage noch, einmal nach links, einmal runter und dann wieder hoch.
Aber in den sieben Tagen werde ich es krachen lassen, so dass meine Kunden noch am Jahresende davon schwärmen sollen.

Montag, 25. November 2013

dieser anhängliche Kerl....

... geht mir auf den Senkel - um es mal vornehm auszudrücken.
Immer wieder zerrt er mich auf die Couch und ich lass mir einen schönen Abend verderben. So zog am Wochenende der weltbeste Herr Ro also mit seinem Kumpel alleine los und erlebte ein fulminantes Konzert....



... während ich dem inneren Schweinehund nachgab. Jetzt bin ich wild entschlossen, ihn in seine Schranken zu weisen.

Sonntags absolvierte der herzensliebe Gatte noch einen Workshop beim Meister :-)


während ich den Schweinehund zu Hause anband und mit dem Möchtegernwindhundfräulein durch die Prärie lief. Naja... erste Erfolge :-)

Freitag, 22. November 2013

28, 39, 41, 43, 44, 47, 49, 50, 52, 55, 59, 64

„Die sind mehr so in Eurem Alter…“ sagt Freundin A zu Freundin B und mir.
Sie erzählt von Ihren Blogfreundinnen, die sie im kommenden Jahr einladen möchte und bei Freundin B und mir stehen Fragezeichen im Gesicht. Dass das Alter sowieso eine subjektive Größe ist, war mir angeblich immer schon klar. Ich fühl‘ mich besser als ich aussehe, aber ich habe schon besser gesehen, früher in meinem Leben. So weit so gut. Freundin A ist 41, Freundin B ist 43 und ich bereits 49. Was meint A also mit „Eurem Alter“?
Ich lasse gedanklich meine Freundinnen in Altersreihenfolge vor meinem inneren Auge aufmarschieren: 28, 39, 41, 43, 44, 47, 49, 50, 52, 55, 59, 64. Witzigerweise empfinde ich sie in mancherlei Hinsicht als unterschiedlich: Lebenslust, Optik, Job, Temperament etc. Aber ihre Unterschiedlichkeit im Alter wird mir erst bewusst, als ich mich nach der Leitdifferenz von A frage. Was meint sie damit? „Mehr in Eurem Alter“…wo doch B und sie viel näher beieinander liegen als beispielsweise B und ich?
Ich überlege weiter: Die jüngste meiner Freundinnen ist die beste Windhunderzieherin und hat gerade wenig Spaß mit ihrer Schwangerschaft. Dafür hat die älteste meiner Freundinnen das wildeste Liebesleben. Eine schreibt toll, zwei sind besonders ehrlich, einige besonders frech, andere besonders höflich. Eine jede sieht ganz anders aus als alle anderen. Eine jede hat irgendeinen Schmerz und wahnsinnig viel Lebensfreude. Und alles sind Inspiration, Halt und Herzenswärme für mich. Das eint sie und taugt somit nicht zur Leitdifferenz. Alter irgendwie überhaupt nicht.

Sonntag, 17. November 2013

ganz entspannt....

liegen wir hier so auf betten und sofas rum.
muede
ich bin müde, ich habe rückenschmerzen und borrelien im leib, alles tut weh und ich bin froh, dass das fräulein auch nicht so triebig ist gerade.
habe ich schon gesagt, dass ich den november nicht ausstehen kann?

Freitag, 8. November 2013

Das gepackte Köfferchen...

wird streng vom Möchtegernwindhundfräulein bewacht. Das hat hier Tradition.
Seminarschnickischnacki und Kostümchen sind verpackt, das Hundetäschen für den Aufenthalt im Waldorfhundespielplatz ist ebenfalls befüllt und die hohen Schuhe stehen parat.
Es geht wieder los und ich bin jetzt erst mal wieder weg...
Maindörfli - Köln - Stuttgart - Maindörfli - Teuto
Wenn ich Ende nächster Woche wieder hier im Grünen aufschlage, werde ich vermutlich erst mal viele Stunden auf der Couch schlummern, im Elfenwald die Seele auslüften und über Entschleunigung sinnieren.


work

Donnerstag, 7. November 2013

Statt des Schäufelchens Erde…

steckten wir Kerzen in eine Schale mit Sand und schauten auf den geschmückten Sarg und der Pfarrer hat so blöd geredet, dass ich die Tränen halten konnte. Ich kann mit Kirchenliedern nichts anfangen, und das falsche Gesinge von rechts und links, gibt dem Ganzen etwas Groteskes. Nur der Blick auf die Tochter und die Enkel erinnert mich daran, wo wir sind.
Als wir alle ihnen dann am Kapellenausgang die Hand drücken, schaue ich in schmerzverzerrte ganz junge Gesichter. Die Tränen laufen ihnen herunter und sie sehen so jung, so schutzlos und zerbrechlich aus. Fast so, als hätte man sie gerade aus dem Paradies vertrieben.
Der Himmel schickt den ganzen Tag einen feinen Regen und scheint von der feinen verstorbenen Nachbarin viel mehr verstanden zu haben, als dieser nichtssagende Pfarrer der von Schäflein und Hoffnung salbadert. Oberflächlich spricht er – während der Regen sanft die ostwestfälische Wetterkleidung durchdringt und sich zur Haut vorarbeitet. Genüsslich lasse ich mich vom Regen berühren und finde so gar nichts Lehrreiches am Sterben und auch der Tod hat keine Moral, keinen Fingerzeig. Die Familie tröstet sich damit, dass sie gesund bis ins hohe Alter, den entsprechenden Verwahranstalten entkam und doch glaube ich, dass sie noch gut und gern einige, mehrere Jahre ihren Garten singend beackert hätte. Ich höre noch ihr verschmitztes Kichern und ihre liebevolle Reibeisenstimme, die sicherlich niemals Strenges gesagt hat.
Seit dem Baustellenwochenende auf der Insel meines Vertrauens, schmerzt mein Rücken und winkt mit Vorfällen. Die Kollegen fallen mir noch immer auf den Nerv, ebenso wie der überfüllte Schreibtisch, die unerledigte Buchhaltung, die unvollendeten Buchkapitel und der Kalender, der Motivation und spannende Erzählungen von mir erwartet. Die Studenten, die sich Ende des Monats auf mich freuen, würde ich viel lieber mit auf die Insel nehmen. Wie in den alten Zeiten ein kleines sit-in im Garten machen, Feuer anzünden, Sonnenstrahlen auf Schilf bewundern und über Sinn parlieren. Die Freundin aus Ö. meint, das Altwerden nichts für Weicheier sei und ich stelle fest, dass mein Rücken begeistert Chakkaa brüllt. Ich bin ein Weichei und suche nach Fluchtwegen aus Klimakteriumsfigur (dank an Kittykoma für dieses Wort) und Blutdruckeskalationen und Rücken.
Und dann denke ich wieder an die alte Dame, die uns fehlen wird. Und dann hoffe ich mit kindlicher Inbrunst, sie möge jetzt in Ruhe mit ihrem früh verstorbenen Mann auf einer sanften Bank sitzen, schweigend und glücklich den Blick streifen lassen.

und überhaupt....

Hunde, sind unsere Verbindung zum Paradies. Mit einem Hund an einem herrlichen Nachmittag an einem Hang zu sitzen kommt dem Garten Eden gleich, wo Nichtstun nicht Langweile war - sondern Frieden. (Milan Kundera)

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