Samstag, 18. Januar 2014

Seitdem Carla so glücklich verheiratet ist,....

.... liest sie samstags die Todesanzeigen und studiert sie ganz genau.
Sie leitet Lebenslinien der ihr vollkommen unbekannten Verstorbenen ab und dies mit großer Leidenschaft.
"Das war ein Junger" meint sie und zeigt auf die Todesanzeige eines Arztes, der mit 49 verstarb. Aus dem Bibelzitat über seinem Namen schließt sie, dass keiner in der Familie eine Erklärung für seine Krebserkrankung gehabt habe, denn sicher habe er als Mediziner ja gesund gelebt. Heinz, ihr Gatte, fragt woher sie das mit der Krebserkrankung wisse.
Weil Carla schon seit zehn Jahren glücklich verheiratet ist und also schon seit zehn Jahren die Todesanzeigen des Ortes studiert, erkennt sie das sofort:
"Nur die Alten wollen noch Blumen und Kränze. Die Jungen wollen Geldspenden. Für das Hospiz, für die Krebsgesellschaft, für die Leukämiestiftung usw."
Heinz liebt die Kreuzworträtsel auf der Rückseite der Todesanzeigen. Weil er Carla nicht drängeln will, schaut er sich die Anzeigen mit an.
"Frau von Piegelspitz ist aber nicht in Frieden eingeschlafen", brummt er am Küchentisch.
Carla zieht die Augenbrauen hoch, schließlich ist sie die Spezialistin für Lebenslinien in Traueranzeigen.
"Naja.... die große Anzeige vom Sohn, läd ein zur Bestattung auf dem eigenen Gut. Jetzt wissen wir, die haben große Ländereien mit eigenen Grabstätten. Darunter die kleine Anzeige ist von einem anderen Sohn der von Piegelspitz. Das muss das schwarze Schaf sein, denn der läd nicht ein und hat eine Adresse in der Stadt."
Carla kaut an ihrem Marmeladenbrot und juchzt über die Anzeige unten links. "Hey.... schau mal, die alte Dame war ein Freak!" Sie zeigt Heinz den Trauerrand aus Girlanden und Blumen und liest vor ".... im Sinne der Verstorbenen bitten wir von Trauerkleidung abzusehen...".
Heinz verliert die Geduld, verschiebt sein Kreuzworträtsel auf den Abend und macht seinen Einkaufszettel für den Markt.
"Was kochen wir heute?" fragt er Carla und sucht sein Portemonnaie.

Sonntag, 12. Januar 2014

"Du sollst keine Maulwürfe töten".....

lautet eines der Mantragebote, die ich im strömenden ostwestfälischen Regen, dem Möchtegernwindhundfräulein ins Ohr flüstere und sie vom graben abhalte.
Die letzten Mäuse hat sie glücklicherweise gut verdaut und offenbar keine Würmer davon getragen.
Zurück aus der schwäbischen Großstadt warf ich sogleich die Pumps von den Füßen und stapfte mit dem Hund durch den Gatsch.
Sinnierend über den Selbstmörder, der unseren Zug stoppte (nein, er warf sich nicht davor) und der damit hunderte Menschen (alleine in unserem Zug, von all den anderen vollgeproften Zügen ganz zu schweigen, die es dann nach und mit uns traf) bin ich hin und her gerissen. Es hat mich erschreckt, dass im Großraumabteil ausschließlich genervtes Gemecker über den blöden Selbstmörder aufbrandete, weil es nun zu Verspätungen etc. kommen würde und man schon mal gut zwei Stunden auf den Gleisen stehend verbringen kann, bis so ein Mensch dann eingefangen oder aufgekratzt wird.
Mir tut er/sie/es leid. Es muss ein furchtbarer Seelenzustand sein, in dem man sich plötzlich entschlossen auf den Gleisen befindet. Und doch ärgere ich mich auch, weil ich natürlich viel zu spät kommen werde. Vor allem ärgere ich mich über die Rücksichtslosigkeit der Selbstmörder den Zugführern gegenüber. Ich finde es sehr sehr grausam, den hilflosen Zugführer zum Erfüllungsgehilfen des eigenen Todes zu machen. Sauerei sowas.
Der Schaffner allerdings, der die Durchsagen macht, der hat seinen Job verfehlt. Er sollte Radiomoderator werden oder Hörbuchsprecher.
So.... und jetzt gehts mit dem Auto weiter. In den Ruhrpott.

Montag, 6. Januar 2014

Jedem Anfang soll ja angeblich...

... ein Zauber inne wohnen.
Für die Liebe mag das gelten, aber für das neue Jahr empfinde ich es nicht so.
Nun, da es rasant an Fahrt aufnimmt und ich bereits übermorgen wieder am Koffer packen bin, bremst etwas in mir.
Werde ich den Nachfolger des Buddhahundes auch in mein Herz schließen können?
Will ich beim neuen Personalchef des alten Kunden wirklich "Bussi-Schatzi"-machen gehen?
Ist es wirklich erst ein Tag her, dass die Realität mich von der Insel herunter zwang?
(Gut, ich muss einräumen, dass wenn man nach fast drei Wochen wieder auf dem Festland ist und einen ein mit Überraschungen gefüllter Briefkasten erwartet, ist das schon sehr fein...)
Hat mich mein Freund Fred eigentlich gefragt, ob ich mit seiner neuen Heirat einverstanden bin, nachdem meine Freundin - seine Frau - vor noch nicht mal zwei Jahren verstarb und ich immer noch gelegentlich ihre Nachrichten auf meiner Mailbox anhöre?
Und werde ich tatsächlich bereits nächste Woche das bereits zweite Kind meiner anderen Freundin in Augenschein nehmen?
...
Mir geht das Leben grad zu schnell. Ich weiß, das Leben schert sich nicht drum, wie ich es gerade finde und ob ich mit seinem Tempo einverstanden bin.
Aber hier in meiner Spielwiese darf ich ja ruhig herumschimpfen und auf mehr Zeitlupe pochen.

Ich möchte bitte Königin werden. Dann verbiete ich Arbeit und Stress. Sie sollen Strafgefangenen vorbehalten bleiben, die sich meinem Genuss- und Zeitlupenverbot widersetzt haben.
Ich nehme dann Residenz auf der Insel und halte Seminare in "Löcher-in-die-Luft-starren" einer Kunst, die ich besonders gut beherrsche.

morgenhimmel

In Leonce und Lena.... da steht es so schön:
Zitat: "VALERIO. Und ich werde Staatsminister und es wird ein Dekret erlassen, daß wer sich Schwielen in die Hände schafft unter Kuratel gestellt wird, daß wer sich krank arbeitet kriminalistisch strafbar ist, daß Jeder der sich rühmt sein Brot im Schweiße seines Angesichts zu essen, für verrückt und der menschlichen Gesellschaft gefährlich erklärt wird und dann legen wir uns in den Schatten und bitten Gott um Makkaroni, Melonen und Feigen, um musikalische Kehlen, klassische Leiber und eine kommode Religion!"

Samstag, 4. Januar 2014

Beim Blogaufräumen....

muss ich gelegentlich alte Bilder löschen, um Platz für neue zu machen.
Dabei fiel mir aus dem Jahr 2006 das Foto der zwei frisch verliebten in die Augen....
Leider ist der Herr umgezogen und die zwei haben sich aus den Augen verloren, aber das Fräulein ist nicht so sentimental wie Frau Ro und hat ihn sicher längst vergessen.

SantanaChicco

Freitag, 3. Januar 2014

Vorsätze.....

.... nein, da bin ich kein Fan von!
Ich mag mehr Bandwurmsätze und versuche mich gelegentlich kurz zu fassen, aber eigentlich salbadere ich gerne in längeren Einlassungen, zu unterschiedlichen Theman, so dass man in aller Ruhe, den Faden verlieren kann.
Was wollte ich jetzt eigentlich also sagen?
(Man bemerke: neben Bandwurmsätzen mag ich auch sinnentleerte Füllwörter)
Ich werde sicher weiter rauchen und werde auch ganz sicher an meinem Lebenstil möglichst wenig ändern.
Ich habe also nicht einen einzigen Vorsatz für dieses frisch begonnene Jahr.
Allerdings habe ich eine Menge Vorhaben.
Oh ja.
Ich werde ulkige Situationen aufsuchen und mein Immunsystem sowie die Lachfalten pflegen.
Ich werde eine Menge Besuch willkommen heißen und viel Zeit auf der Insel verbringen.
Von Plänen nehme ich Abstand und widme mich Wünschen, Hoffnungen und Neugierigkeiten.

santaclown

Mittwoch, 1. Januar 2014

mit gleißendem Sonnenlicht....

hat sich das alte Jahr verabschiedet.
Ich bin froh, dass es weg ist.
Es war schon o.k. das alte Jahr, hat aber auch derbe Verluste bedeutet. Ich will mich gar nicht lange darüber auslassen, sondern bin einfach nur froh, dass es vorbei ist.

IMG_1981

Ein langer Lauf am Meer, schweigend Hühnergötter suchen und finden, Komplimente über den Hund hören, die Nase in die Sonne strecken....

meerdez

Freude, weil Wunden super verheilen....
das jähe Ende des Jagdausflugs im Dornengetrüpp sah noch vor über einer Woche so aus

und gestern war der größte Teil der Borke schon verschwunden
santadez

Nun habe ich nur noch einige wenige Tage zum Stimmbänderschonen, Buch lesen, Meer atmen.

Montag, 30. Dezember 2013

ich kann keine weihnachtspostings schreiben....

... und eh ist es ein wunder, dass jetzt plötzlich.... (nachdem der herr ro zwei tage mit outlandantennen unter dem dach verbringen musste) hier in der i-net-diaspora nun ich auf einmal bloggen kann.
stündlich poste ich im kopf.... aber nu ist es eh schon spät und wie sollte ich das alles zusammen fassen?

IMG_2702

es ist so unglaublich ruhig auf der insel. kein laut. nur wind und wolken, die halt am himmel vorüber ziehen und gelegentlich atemberaubende sterne dort oben.
das hundefräulein hat eh viele namen.
uschi,
frl. rottenmeier,
frankfurter krokokdil,
satansbraten,
herzblättchen,
....
und nun ist noch einer dazu gekommen:
frl. klitschkowa.
denn sie sieht aus, wie nach einer wirtschausschlägerei. dabei war es ein dornenstrauch, der ihrer kaninchenjagd ein jähes ende bereitete und ihr das gesicht zerschnitt.
natürlich waren wieder schutzengelclubs dabei.... denn nur 1mm über dem augenlid endet das schnittdebakel in ihrem gesicht.
aber es wurde kein auge verloren, kein tierarzt konsultiert und alles heilt prima ab.
nun heißt sie: schlägerprinzessin.
und es ist ruhig hier.
das, was ich mehr brauche als sonst vielerlei.

ich kann mir nicht vorstellen, wieder zurück ins sog. normale leben zu kehren. werde ich aber tun.
vorher aber noch einige tage schweigen.
mit dem weltbesten vater....

eigentlich poste ich nie persönliche fotos. aber das jahr ist rum, und hier ist es sooooo ruhig, dass ich fast glaubte, das sei normal und überall so

Mittwoch, 18. Dezember 2013

Mein erstes mal....

Handybloggen.....
Denn ich bin schon auf meiner Insel und genieße die Ruhe!
Psssssst.....

und überhaupt....

Hunde, sind unsere Verbindung zum Paradies. Mit einem Hund an einem herrlichen Nachmittag an einem Hang zu sitzen kommt dem Garten Eden gleich, wo Nichtstun nicht Langweile war - sondern Frieden. (Milan Kundera)

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