arthur hat jetzt drei handys….
eins vom arbeitgeber, eins vom kunden und eins privat. egal auf welchem man ihn anruft, er drückt jeden privatcall weg. er hat keine zeit mehr, denn sein job geht sechs tage die woche und jeweils 18 stunden im schnitt. im letzten jahr hat er nicht nur 15 kilo abgenommen, sondern auch lediglich sieben tage zu hause verbracht. den rest in hotels dieser welt. das was er macht findet er grütze, denn er ist ein kluger. er ist consultant geworden in einer großen unternehmensberatung. seine ehemaligen komillitonen schauen bewundernd zu ihm auf, während sie ihre eigenheime anzahlen, um ihre gattinnen zufrieden zu stellen. die beratersprache kann er freitagabendtauglich herdeklinieren. perfekt ahmt er ausdrücke und tonfall unserer zunft daher und wir lachen uns ´nen ast. weil er ein kluger ist, packt er alles, was er sich vornimmt. und weil er alles packt, fragt er sich, wohin er gehört und was er eigentlich will. arthur war in den letzten fünf jahren mein lieblingsstudent. er hat massgeblich bei der datenerhebung für die diss mitgearbeitet und ich habe seine praktika, seine zweifel, seinen eintritt in den job mitbekommen. nun haben wir uns zwei jahre nicht gesehen. er ist reifer und ernster geworden. und er ist klug, schön und frech geblieben. er wird es sich erhalten, egal wie viel karriere er macht. und er wird sich verabschieden und seine weltreise machen, um dort, wo er sich zu hause fühlt, auch zu bleiben. egal welche profession er gelernt hat.
rosmarin - 20. Jan, 01:35