aron…
war nicht nur begeisterter wohnmobilfahrer im rentenalter. er war der erfinder der stabilität und das, obwohl er einst ein großer casanova gewesen ist und die damenherzen von basel brach. nicht unbedingt der reihe nach, sondern so viele wie gleichzeitig möglich.
dann lernte er lotte kennen.
lotte hatte ein großes mundwerk, genau genommen für die schweiz eine eigentlich unmögliche freche schnodderschnauze und sie hatte einen windhund aus marokko. das hatte bis dahin in basel, in den späten fünfzigern, noch keiner gesehen. und weil aron der einzige war, der lotte beim anblick ihres hundes nicht vermehrte fütterung empfahl, sondern sie einfach neugierig ausfragte, genau deshalb sprach sie überhaupt mit ihm.
er war ein anstreicher und fleissig. und wenn er nicht die herzen der schweizerinnen brach, dann sang er. genau genommen brach er die herzen singend. und er war im männergesangsverein. über fünfzig jahre war er sänger, vorsitzender, kassenwart und protokollschreiber. als herzensbrecher war er ebenso in einer der zünfte und lief als flöter in der faasnet durchs nächtliche basel. beide vereinsmitgliedschaften nahm er zeit seines lebens ernst. selbst als er keine herzen mehr brach, blieb er seiner zunft treu und seiner lotte ebenso.
daran gibt es auch keinen zweifel, denn lotte hätte ihn in den boden gestampft, wenn er auch nur einem einzigen rock hinterher geschaut hätte. aber er schaute nicht, denn er war viel zu sehr damit beschäftigt, über lottes frechheiten zu lachen. egal was er sagte, lotte pfefferte eine frechheit zurück die sich gewaschen hatte und dann schaute sie ihn verliebt an und er freute sich, dass er keine blöde erwischt hat.
aron wurde nicht müde, sie zu verehren und noch mit fünfundsiebzig hielt er auf seiner geburtstagsfeier, die er mit 200 gästen feierte, seinen jeweils aktuellen trinknachbarn eine flammende rede über seine freude, keine dumme erwischt zu haben, die bewundernd nickend seinen ausführungen zustimmte.
lottes leidenschaft wurde auch seine, und so war er selbstverständlich auch vierzig jahre mitglied im nicht wirklich nah gelegenen windhundverein. sie waren immer unterwegs, sei es mit den sangesbrüdern, sei es auf den rennbahnen der schweiz und deutschlands. mit dabei ihre drei kinder und den kleinen wohnwagen und das rudel der drei marokkaner.
unter der woche arbeitete er als maler. abends baute er häuser für sich selbst, von deren mieteinkünften er später leben würde. spät abends ging er zum singen, danach machte er lotte die drei kinder.
logisch, dass es ihm nach der pensionierung langweilig wurde. drum schaffte er sich einige bienenvölker an und machte im jahr seine tausend gläser honig. besonders berühmt, war er für seinen akazienhonig, der in den heißen und sonnigen sommern entstand. noch vor zwei jahren vergoß er bittere tränen, als beim schleudern des honigs, zwei seiner völker verhungerten, obwohl er sie mit zuckerwasser zu erhalten versucht hatte.
das letzte bild:
aron sitzt im windhundverein und lauscht den dortigen intrigen. mitten in die abstimmung zum neuen präsidenten platzt er mit seinem wissen über bienenvölker. der vorstand lächelt und bittet um abstimmung. aron nickt.
er lacht den neuling an, der neben ihm sitzt und den er bereits seit zwei stunden betextet. seine augen funkeln und er erhebt sein glas.
„ich bin schon mit musik geboren und mein herz hat immer gelacht“
sprach er und sank in sich zusammen.
dann lernte er lotte kennen.
lotte hatte ein großes mundwerk, genau genommen für die schweiz eine eigentlich unmögliche freche schnodderschnauze und sie hatte einen windhund aus marokko. das hatte bis dahin in basel, in den späten fünfzigern, noch keiner gesehen. und weil aron der einzige war, der lotte beim anblick ihres hundes nicht vermehrte fütterung empfahl, sondern sie einfach neugierig ausfragte, genau deshalb sprach sie überhaupt mit ihm.
er war ein anstreicher und fleissig. und wenn er nicht die herzen der schweizerinnen brach, dann sang er. genau genommen brach er die herzen singend. und er war im männergesangsverein. über fünfzig jahre war er sänger, vorsitzender, kassenwart und protokollschreiber. als herzensbrecher war er ebenso in einer der zünfte und lief als flöter in der faasnet durchs nächtliche basel. beide vereinsmitgliedschaften nahm er zeit seines lebens ernst. selbst als er keine herzen mehr brach, blieb er seiner zunft treu und seiner lotte ebenso.
daran gibt es auch keinen zweifel, denn lotte hätte ihn in den boden gestampft, wenn er auch nur einem einzigen rock hinterher geschaut hätte. aber er schaute nicht, denn er war viel zu sehr damit beschäftigt, über lottes frechheiten zu lachen. egal was er sagte, lotte pfefferte eine frechheit zurück die sich gewaschen hatte und dann schaute sie ihn verliebt an und er freute sich, dass er keine blöde erwischt hat.
aron wurde nicht müde, sie zu verehren und noch mit fünfundsiebzig hielt er auf seiner geburtstagsfeier, die er mit 200 gästen feierte, seinen jeweils aktuellen trinknachbarn eine flammende rede über seine freude, keine dumme erwischt zu haben, die bewundernd nickend seinen ausführungen zustimmte.
lottes leidenschaft wurde auch seine, und so war er selbstverständlich auch vierzig jahre mitglied im nicht wirklich nah gelegenen windhundverein. sie waren immer unterwegs, sei es mit den sangesbrüdern, sei es auf den rennbahnen der schweiz und deutschlands. mit dabei ihre drei kinder und den kleinen wohnwagen und das rudel der drei marokkaner.
unter der woche arbeitete er als maler. abends baute er häuser für sich selbst, von deren mieteinkünften er später leben würde. spät abends ging er zum singen, danach machte er lotte die drei kinder.
logisch, dass es ihm nach der pensionierung langweilig wurde. drum schaffte er sich einige bienenvölker an und machte im jahr seine tausend gläser honig. besonders berühmt, war er für seinen akazienhonig, der in den heißen und sonnigen sommern entstand. noch vor zwei jahren vergoß er bittere tränen, als beim schleudern des honigs, zwei seiner völker verhungerten, obwohl er sie mit zuckerwasser zu erhalten versucht hatte.
das letzte bild:
aron sitzt im windhundverein und lauscht den dortigen intrigen. mitten in die abstimmung zum neuen präsidenten platzt er mit seinem wissen über bienenvölker. der vorstand lächelt und bittet um abstimmung. aron nickt.
er lacht den neuling an, der neben ihm sitzt und den er bereits seit zwei stunden betextet. seine augen funkeln und er erhebt sein glas.
„ich bin schon mit musik geboren und mein herz hat immer gelacht“
sprach er und sank in sich zusammen.
rosmarin - 28. Mär, 23:43