Sonntag, 3. Juni 2012

Samstag in der großen Stadt....

... ein 13jähriger Romajunge auf Speed beschimpft seinen Vater auf eine Weise, die ihn vor zwanzig Jahren sein junges Leben gekostet hätte. Aber der Alte ist so besoffen, dass er gelassen darüber hinweg sieht. Zeitgleich schreien junge Citygirls hysterisch lachend quer über den Römerberg hinweg. Sieben junge Araber mit Testosteronüberschuss brüllen, küssen sich und treten gegen Mülleimer. Mir geht die ganze Hysterie auf den Geist.
Es wird mir grad zuviel gestorben und gelitten. Ich könnte jetzt sagen, dass mir langsam die Puste ausgeht, aber ich sterbe ja nicht und ich durchleide auch kein Martyrium. Aber das Mitleiden nimmt mich mit. Drum macht mir der Herr Ro am letzten gemeinsamen Abend im Teuto ein Hoffnungsfeuerchen…



Licht und Hitze gegen soviel Drama und Verschwinden. Natürlich dreht sich die Welt und tröstet mit neuem Leben.


Aber es tröstet nicht, sie dreht sich einfach nur immer weiter, egal was wir gerade empfinden und durchlaufen.
Interessanterweise gehen mir die Worte aus. Und die Geschichten. Und die Leichtigkeit meines Seins. Morgen werde ich all meine restlichen Kräfte zusammen packen, ins Köfferchen mit den feinen Klamotten und den hohen Schühchen. Wieder wochenlang witzig, klug und charmant sein wenn ich die Republik rauf und runter, nach links und nach rechts fahre. Im Sommer dann noch endlich wieder einen Auslandsauftrag durchlaufen. Alles schön.
Und irgendwie nix schön. Mir fehlt die Zeit für den kleinen Paten-Theo, mir fehlt die Zeit für die Besuche auf der Intensivstation meiner Freundin und ihrem Kindchen, mir fehlt die Zeit für mich selbst und dennoch ist es gut, dass mir die Zeit fehlt. Wer weiß, in welche Gedanken sie mich führen würde?
Ich verliere mein Lachen und finde nur noch Ruhe, wenn ich mit dem spooky Fräulein durch Grün laufe.

Mir steht der Sinn nach Sprachlosigkeit und Ruhe, nach Flucht und neuen Ufern und vor allem, nach Bewahren dessen was ich hatte, nach Friede und Freude und Eierkuchen.

und überhaupt....

Hunde, sind unsere Verbindung zum Paradies. Mit einem Hund an einem herrlichen Nachmittag an einem Hang zu sitzen kommt dem Garten Eden gleich, wo Nichtstun nicht Langweile war - sondern Frieden. (Milan Kundera)

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