nun bist du fort. endgültig. langsam bist du am horizont verschwunden. immer mal wieder in kurven kurz aufgeleuchtet. jetzt werde ich eine zeit voll wehmut haben. werde mich an die tage und nächte mit dir erinnern. und wenn es dann kalt wird und grau und vereist, dann wirst du tief in meinen erinnerungen vergraben sein. verscheuchen werde ich die erinnerungen dann an dich, weil ich weiss, dass sie dich nicht zurück bringen. ich werde mir nicht vorstellen können, dass du je zurück kommst. aber du bist eine treue seele. meistens jedenfalls. und irgendwann schickst du mir ein zeichen. dann werde ich mir mein lieblingskleid bereit legen. werde träumen von den lauen nächten mit dir. werde viel zu früh vermutlich die strümpfe zur seite legen und mich erkälten. werde unsere musik durch die räume spielen. und ich zähle dann die tage und lese die zeichen. bis du wieder zu mir zurück kehrst. mich mit hitze erfüllst. mir schweissperlen über den rücken laufen lässt. ich werde blumen auf den tisch stellen und prosecco kalt legen. feuerwerke werden am main über uns zusammenbrechen. die nächte mit dir werden kurz sein und die tage lang. falls du wieder kommst, wird meine haut nach salz schmecken und die tage nach sand riechen. ich werde baden in dir und du wirst mich mit zitroneneis füttern.
ach sommer, wärst du bloss hier bei mir geblieben.
steht es gerade 2:0
man muss ja in der übung bleiben.... feix.
und ausserdem wollte ich ja eh bald in das sommermärchen reingehen. ja.... muss sein. jetzt wo der sommer vorbei ist, so einen kleinen event-erinnerungsabend :-))
nur ganz manchmal, nach so einem tag wie heute zum beispiel, ist mir grad alles zuviel.
zehn stunden marathon workshop. eine tasse kaffe, ein halbes brötchen und eine pause von 10 minuten.
dann schnell heim fahren, hund auslösen. kiwi das pflegefrauchen kündigt. ganz ganz blöd. wo grade alles so schön war. sie hat ein häuslein gekauft, einen traumjob gefunden und also leider keine zeit mehr für santana. logo. ich freue mich für sie. eigentlich ist die geschichte aus merkwürdigen zufällen und ineinanderfügungen so schön, dass es eine längere geschichte werden sollte.
aber ich bin nur müde. muss jetzt auf die kürze neue dogsitterin suchen oder zur alten zurück. kiwis glück, die grossen veränderungen halten mir einen zerrspiegel meines eigenen stillstandes vor.
ein grauenvoller tag. und der morgige wird wieder so.
brrrr..... blöd das. ganz blöd.
da taucht die skyline vor mir auf und der himmel ist eindeutig blauer hier. und wie üblich..... nach längerer abwesenheit, wartet die weltbeste mutter mit feinem chappi auf. dies wird im rahmen der restfamilie eingenommen, denn mit nachkommen kann ich leider nicht dienen. die omma wird hundert jahre. nein, nicht nächste woche. erst in fünf jahren. aber das locker. als liebhaberin der rituale bin ich natürlich von der autobahn erst mal direkt in die buga gefahren. fräulein erbsenhirn dankt es. sie vollführt luftsprünge und rast wie eine wilde durch das gelände. nebenbei gehorcht sie, wie ein schäferhund. wir haben zwei arten von tagen: schäferhundtage sind die, an denen sie gern und bereitwillig gehorcht. windhund-bohnen-in-den-ohren-tage sind die übrigen. da rast sie völlig unbeeindruckt von leckerchen und meinem geschrei. heute also „schäferhundtag“. und danach direkt zu pflegefrauchen nebst zwei weiteren windis. santana schreit vor freude. na toll. mir ist das herz schwer, weil ich sie wieder abgeben muss und sie überschlägt sich vor happiness. egal. die grippe habe ich im griff. klar. ich bin freiberufler. die sind immer gesund. wenn es an die arbeit geht. ich hüpfe durch die wohnung und stopfe waschmaschinen. starre beglückt auf den quirligen fluss. die buchmesse macht sich in der city merkwürdigerweise grad nicht bemerkbar. aber ich hab auch keine zeit dafür. statt mich durch die tagebücher zu lesen, müsste ich eigentlich den morgigen workshop vorbereiten. aber ich bin viel zu huschig. alles noch da. die türme, die lichter, die spiegelungen im fluss, die nachbarn. immer wenn ich heim komme, laufen mir leute über den weg. der leser, der immer lesend seinen jackrussel ausführt. während der hund drei meter vor ihm her hüpft, hat er immer beim laufen die nase im buch. ich an seiner stelle, hätte längst einen laternenpfahl gefunden. die köstliche frau prinz, die für die diabetes plötzlich zwanzig kilo abnahm. ihr pudel ist fast blind aber die alte dame sieht wunderbar und sie sicht wunderbar aus. keck trägt sie schirmhüte und ihr mündchen ist wie immer rot angemalt, während sie nachts durch die city streift. wir feuen uns, einander zu sehen und tauschen das wichtigste aus: der mittelstand stirbt – das ist scheisse – hat er doch die restaurants, die wirtschaft und den staat einst am leben gehalten. nun ist alles mist. meine eltern haben immer vorgesorgt und gespart, deshalb dürfen sie jetzt viel mehr für die krankenkasse zahlen, als für rentner üblich. so die liebe pudelfrau auch. vorsorge ist scheisse und zahlt sich nicht aus... sag ich doch. wir einigen uns – wie gesagt – dass grad alles mist ist und dann ziehen wir jeder pfeifend fröhlich seiner wege. die türkin vom zeitungskiosk winkt mir fröhlich zu. klar, ich kaufe ja auch immer die völlig überteuerte cola bei ihr und meckere, weil die nutella üblicherweise gerade aus ist. die galeristen kenen mich noch nicht. ich bin zu oft weg und sie wechseln zu oft die behausung. sie halten mich für neu. dabei sind sie es. zu hause erwartet mich gar widerliche post vom steuerberater und mein aboheft, das sich diesen monat mit „erfolg“ beschäftigt. leider hab ich zum lesen selbigen grad keine zeit, da ich zwecks erfolg und befriedigung des steuerberaters samt dazugehörigen amt demnächst viel unterwegs sein werde. morgen früh geht’s los und die nacht ist um sechs schon wieder vorbei. mist aber auch. wär ich nur blond und doof....naja... anderes thema. ist schon auch schön, für sich selbst verantwortlich zu sein. da hat man dann wenigstens auch denk- und sprech- und handlungsfreiheit. so long......
ist einfach nix für mich. sofort befallen mich fiese kleine grippeviren und legen sich auf muskeln und knochen. alles tut weh. sehr unschön. natürlich habe ich bei sowas niemals fieber. ich wirke daher wie ein simulant. also simuliere ich stattdessen lieber gesundheit und gehe brav zum kunden und workshoppe und also fahre ich brav die autobahnen rauf und runter und links und rechts. und ganz nebenbei mache ich vielleicht noch die steuererklärung und fahre den möchtegernwindhund durch die gegend und zu sitting-frauchen. ich bin froh, dass das fräulein mal wieder länger mainluft schnuppern kann. hier gibt es definitiv zuviel wild und das macht sie ebenso: wild. freilauf ist hier im westfälischen nicht. an jeder ecke ein reh, ein hirsch, eine nette hasenfamilie und mittendrin steht santana und hat alle organe auf empfang. der galgo in ihr jagt auf sicht. sie sieht auf 200m ein eichhörnchenbaby. der podenco in ihr riecht die rehe auf viele hundert meter und ihre ohren stehen steil aufgerichtet. das ganze tier hängt an der 6m-flex und ich hänge mit meinen von grippe beladenen muskeln hintendran und fluche. und träume von einem urlaub in südfrance, am besten in den cevennen, wo ich den hund mal einfach wildern lassen kann, ohne dass mir ein deutscher jäger das vieh abknallt. die tun das ja gern die deutschen jäger. diese wächter des waldes und der ordnung, die mit vorliebe während der schonzeiten hauskatzen abknallen. uarrrrr...... ich will mal wieder raus hier.
sass ich vor einigen tagen am fenster und blickte auf den mond. der komplettausfall der telefonanlage hatte dies ermöglicht. das haus hier in bifi ist leer. fast leer. alles fehlt. auch lampen. deshalb hatte ich in dem zimmer einen alten globus stehen, der sich von innen beleuchten lässt. und dann ertappe ich mich dabei, wie ich aus dem fenster starrend in gedanken blogge.....
"die welt ist ein 3-D-puzzle von aldi...." ich habe vergessen, wie der text weiterging. irgendwie kam ich von dem globuspuzzle auf koreander. und vom koreander auf eismacher, die es kaum noch gibt. und von den eismachern.... himmel.... ich habe den ganzen schönen blogtext einfach vergessen. saudumm, von telekom und konsorten derart abhängig zu sein. dann deaktivieren plötzlich liebgewordene mitblogger und der seelensegen hängt schief. eigenartigkeiten. einmal sagte mir einer, ich lebte in meiner eigenen welt. ja, wo denn sonst?
habe ich das hippimädchen getauft, die der lichtblick der gestrigen hochzeitsfeierlichkeiten war. mit ihrem langen rock und den superlangen rastazöpfen war sie einfach schnuffig. während die gäste ihre vollgehäuften teller vom buffet leerten hat sie sich auf dem boden niedergelassen. im schneidersitz nahm sie ihr HANG, das wie ein bonsai-ufo ausschaut, auf den schoß und erzeugte nahezu psychedlische klänge. wir rätselten, was das für ein instrument sei und liessen uns von ihr erklären, dass ein paar schweizer es entwickelt hatten. großes erstaunen. und nein, sie hatte keinen unterricht und ja, sie hat es sich selbst beigebracht. und drauf gekommen ist sie über ihren ex. der hatte auch so ein hang. und in der ortsansässigen fussgängerzone spielt auch eine frau im schneidersitz den hang. ja ja, das sei die neue von ihrem ex. die aber könne nur immer wieder einige töne und abfolgen und spiele auch den ganzen tag dasselbe. dabei lächelt das kasermandl und ihre piercings hüpfen und beherzt schnappt sie sich ihre zwei ketten mit den gewichten dran. die tupft sie in spiritus und jongliert plötzlich brennende bälle durch die herbstliche nachtluft.
schiesst mir die frage durch den kopf, warum der mensch an gott glaubt. vermutlich weil er von einer irgendwo existierenden gerechtigkeit träumt. dabei weiss man doch, dass es keine gerechtigkeit gibt. jedenfalls nicht für alle und nicht immer. aber das wiederum ist ungerecht. wie aber kann man von gerechtigkeit träumen, wenn es sie nicht gibt? und heisst dass, dass es gott dann auch nicht gibt? immerhin halten wir es für möglich. und was es nicht gibt, kann man auch nicht für möglich halten. was nicht denkbar ist, kann auch nicht sein. gibt’s dann also gott doch? ich blicke auf mein möchtegernwindhundfräulein und habe die zündende idee, dass das was uns vom tier unterscheidet vermutlich der möglichkeitssinn ist. wir können so tun als ob, denken als ob und uns was vormachen. und wer sich nichts vormacht, hat ja bekanntlich auch nix vor sich. oder so. nun sind meine füsse nass, denn ich habe eindeutig die falschen schläppchen an für den nassen rasen. die angler fischen schwarz. die jungdynamiker sind längst von board des schiffes mit der afterworkparty gegangen. sie müssen morgen früh wieder hübsch lächeln während sie ihrem kollegen hinterrücks fallen stellen. mönsch bin ich froh. weil ich das nicht muss, anderen leuten fallen zu stellen. und glücklicherweise bin ich auch kein dealer geworden. die arbeiten auch vorwiegend jetzt, schleichen nachts um die häuser. scheiss job das. allerdings wartet meine steuerberaterin dringend auf meine unterlagen. scheiss job. wär ich doch bloss reiche vorstadtgattin geworden. aber das kann ich ja nicht, diese geschmeidigkeit im hinnehmen. so betrachtet, finde ich, dass ich an vielen scheissjobs ganz gut vorbeigeschliddert bin. ich zwinkere den blinkenden wellen des flusses zu und gehe zufrieden und mit nassen füssen heim.
rosmarin - 26. Sep, 01:02