Freitag, 31. August 2007

das ei´chen ist weg....

es hat uns so manch grüne nacht in frankreich und hier beschert und uns abenteuer erleben lassen. letztendlich war es treu. auch wenn es uns an einem steilen abhang einfach ausging und gleichzeitig die stoßstange von sich warf. nun stand es zwei jahre vor der tür und kam nicht weg. uns fehlte einfach die zeit, denn es hätte so einiger pflege bedurft.
nun sind wir ei-los. ein anderer hat es. genaugenommen pit. der zieht seine tochter alleine groß und ist extrem sympathisch. fünf stunden hat er am ei rumgefingert und fuhr nächtens damit seiner tochter entgegen. die war schon ganz aufgeregt ob der ganzen wilden reisen, die sie nun mit pit machen kann. wir haben pit ins gebet genommen und ihm erklärt, dass wild campen viel viel besser ist und er sich bloß fernhalten soll von campingplätzen. mit dem ei ist er vollkommen autark und jenseits der deutschen grenzen finden sich immer nette leute, bauern und waldbesitzer die ein tiefes verständnis für wildnisliebhaber haben.
glücklich waren wir, dass das ei ansprang und pit 40 km nach hause schipperte. traurig, dass es nun weg ist.

Dienstag, 28. August 2007

einklinken....

ist nicht so leicht wie ausklinken.
ich bin jetzt seit vier wochen ausgeklinkt. nächste woche werde ich mich wieder einklinken.
das ist schwieriger.
ganz besonders jetzt, wo fräulein möchtegernwindhund angefangen hat, brombeeren zu pflücken.
ganz vorsichtig greift sie mit spitzen zähnen und gebogener nase um die stacheln der pflanze herum, um an das dunkle süß zu gelangen.
wofür das jetzt hier wichtig ist?
für nix. nur für mein schmunzelndes herz.

Montag, 27. August 2007

wenig avantgardistisch ist meine preisfrage…

was geht in – nennen wir ihn der einfachheit halber: herrn sonzag – in diesem mann, herrn sonzag, vor?
nach der kurzen flucht ins ostfriesische sitzen wir letztmalig am hotelfrühstückstisch. nein, im hotel sind wir nicht abgestiegen, aber die ferienwohnung hat allen komfort: der hund darf rein, rauchen darf man und es gibt ein frühstück im benachbarten hotel.
dort haben alle zweier-, dreier, vierer- und fünferkombinationen der gästepaarungen einen eigenen tisch, um dort eier, melonen und käse-ecken auszubreiten. heute nicht. da haben wir pech – oder auch glück: die kleinen tische sind besetzt, wir teilen mit dem ehepaar sonzag einen großen tisch. dieser ist so lang, dass man die beiden paare einander gegenüber, an den längsseiten des tisches postiert.
so sind wir in der einzigartigen position, die essgewohnheiten der mittischnachbarn zu beobachten. frau sonzag ist feinfühlig und daher bereits mit meinem ersten irritierten blick ebenfalls irritiert und zudem peinlich berührt. ich – bzw. wir – haben ihren mann im auge.
es ist völlig in ordnung, dass er mit ca. 70 seine haare braun färbt und seinen kugelbauch im baumwollshirt zur geltung bringt.. weniger in ordnung ist es, dass er seine haare nicht pünktlich nachfärbt. aber egal.
herr sonzag hat ein geöffnetes körnerbrötchen vor sich auf dem teller liegen und probiert, ob man es mit dem messer in kleine stücke schneiden kann.
man kann nicht.
er probiert erneut, mit seinem frühstücksmesser eine ecke von der trockenen brötchenhälfte abzuschneiden. frau sonzag, frau rosmarin und herr rosmarin schauen ihm irritiert dabei zu. es gelingt ihm nicht. also säbelt er mit mehr kraft, aber das hilft auch nicht. frau sonzag schaut hilfesuchend aus dem fenster, was ihr nichts hilft, denn herr sonzag reicht nach fünf minuten erfolgloser säbelei sein messer zu frau sonzag rüber. der tisch ist zu lang und ausser frau sonzag versteht keiner seinen vortrag.
er versucht es erneut.
nachdem sich das brötchen entweder als unschneidbar (jetzt mal im ernst, wer isst sein brötchen messerschneidend?) erweist, oder aber das messer als untauglich, belegt er das brötchen mit kochschinken. schlimm genug.
nun versucht er das belegte brötchen mit dem messer zu schneiden, was erneut misslingt. er geht also dazu über, selbiges mit dem messer zu zerrupfen, denn frau sonzag ist nicht mehr bereit, seinen vorträgen über was auch immer zu lauschen und hat sich endgültig dem fenster zugewandt.
was ich selbst mit den fingern in mein mäulchen geschaufelt habe, weiß ich nicht mehr, denn ich war vielzusehr mit der frage beschäftigt, was in dem manne wohl vor sich geht.

Dienstag, 21. August 2007

0 + 3 .... oder so ähnlich....

mein zeitgefühl ist nach drei tagen feiern einfach futsch.
zumal die polente diesmal nicht kam (der nachbar, der sie gern ruft, soff sich durchs partyzelt)....
die party war so heiß, dass der himmel mit extremkälte gegensteuerte. die gäste voller feuer und sangeskraft, gelegentlich blitzt sonne hervor...
egal... ich muß erst mal ne woche schlafen.
wed1
man bemerke den brautstrauß, mit liebe von frau blütenstaub mit chilis, eufeu, paprika, johanneskraut, rosmarin und schokoladencosmeen geknüpft.

Freitag, 17. August 2007

0 stunde

...wer jetzt u-tubed geht verloren... ich meine.... der verliert sein leben...
wir haben alles durchprobiert. vom headbanger, über entchen, lambada und gegröhle geht alles. auch die polizei kommt brav um halb eins.
na morgen wirds lustig, wenn erst mal die karaoke-anlage steht.
aber... ich bleib sowieso ich.

Freitag, 10. August 2007

6-7

heute erhielt ich post aus italien. darinnen der letzte wille von ugo, der bereits vor vielen jahren starb.
ugo nannte seine vera immer fabio.
er – mein dritter großvater – der wagnerliebende kommunist und popenhasser, liebte die maler, die dichter und die musik. und er liebte vera. also die, die er fabio nannte.
meine erste liebe hieß auch fabio, aber da war ich erst fünf und ich weiß schon gar nicht mehr, wie er aussah. ich war so vernarrt in den großen fabio, dass ich fast seine kommunionsfeier mittels hysterischer wutanfälle und kleinmädchentränen zum platzen gebracht hätte, weil ich nicht neben ihm sitzen durfte. ich durfte dann aber doch. unserer liebe (oder vielleicht war es auch nur meine) hat dies jedoch nichts genutzt.
ugo hingegen, blieb sein ganzes leben mit vera, die das kaff am arno hasste, weil sie aus einem anderen kaff gegenüber, auf der anderen seite des arno, herrüber ziehen musste mit der hochzeit. sie machte die weltbesten carcioffi fritti und die universumsbesten bragiolini. vera liebte den papst, ugo die kommunisten und rosa luxenburg.
er schrieb einige bücher mit geschichten und gedichten und als es ans sterben ging, schrieb er fabio auf, woran sie bitte denken solle:
er wollte einfach schlicht in die erde und das unbedingt ohne priester.
auch sollte sie ihm die falschen beerdigungsbesucher fern halten und am besten jeden besucher seiner beerdigung durch schallplatten von mozart und rossini ersetzen.
sie solle das geld für redner und grabreden sparen, denn man würde nur von ihm als braven mann berichten und der sei er nicht gewesen.
er habe immer in seiner eigenen welt gelebt und diese mit seinen eigenen augen betrachtet. das wollte er nicht zerredet haben an seinem grab, nur wenn sie drauf bestünde…. er sei ja sowieso nicht mehr da und man solle ihn dann einfach in ruhe lassen.
auch um die blumen sei es zu schade
und einzig, er habe es so bedauert, dass er niemals mit der linken hand schreiben konnte.

7....

oh mann, dachte eszther.... ich hock jetzt schon seit sieben wochen auf diesem boot.
das an sich wäre nicht schlimm. nur, weil das boot eine schuhschachtel ist, fühlt es sich nun merkwürdig an.
der deckel ist zu. die schuhschachtel grau. von außen sieht sie weiß aus, aber von innen ist sie grau.
drum fängt eszther das malen an. sie malt.... erst rot, dann braun, dann ocker. die farbe hat sie aus südfrance geklaut. von den rotbraunen bergen, die ebenso wie siena je nach tageszeit eine andere farbe annehmen. mal beige, mal glutrotbraun, mal ocker. das ist gut so. denn ausserhalb der schuhschachtel ist die luft milchig. weiß ist der tod. es lebe rot.
glücklicherweise findet sich in der schuhschachtel plötzlich und unvorhergesehen eine langspielplatte. sie heisst ezsther und ist ein echter headbanger.

Donnerstag, 9. August 2007

und viel spaß auch in der tanzschule

wenn es an den paso doble geht

unpünktlich zu sein...

ist nicht immer übel...

wenn die 8….

seegang hat, kippt sie zur seite. dann wird sie zur unendlichkeit. davon wiederum träumte eszther. nun gut….. die sache mit der unendlichkeit war eine sache für sich, und eszther nahm den mund gern voll. zumindest aber träumte eszther davon, dass etwas bis zum lebensende halten möge…. nur so, aus good will, hoffnung, lore-roman und ewig-jugendlichem leichtsinn. letzteren hatte sie sich trotz vorgerückten alters bewahrt.
darum – also aufgrund ihrer uneinsichtigkeit in den zahn der zeit - hatte sie es im alter von 50 auf fünf ehen gebracht. und auf sieben frettchen. das war so ihre art. die frettchen waren treuer als eszther und gehorchten aufs wort. zumindest wenn estzer mit ihnen fertig war. die frettchen – so hatte estzher heraus gefunden – liebten leckerchen und schneewalzer, die ehemänner liebten mehr den tango. das wiederum lag jedoch daran, dass sie ihre männer gezielt in südamerikanischen gefilden gesucht und auch gefunden hatte. die glorreichen fünf – so nannte eszther sie insgeheim – hatten eines gemeinsam: sie kämpften sich die behaarten brustkörbe wund, um sie zur ehe zu bewegen. nach der eheschließung jedoch entwickelten sie sich - mal schnell, mal langsam – zu bierbäuchigen, trägen wahrheitsansagern. dies wiederum liebte eszther gar nicht und so gab es jedes mal streit, und manchmal flog porzellan und es endete immer gleich. es endete jedenfalls.
das letzte porzellan zerschlug armando in buenos aires, der stadt, die nebenbei bemerkt und tatsächlich die höchste psychotherapeutendichte der welt aufweist, nachdem eszther sich geweigert hatte, sein lieblings-t-shirt zu batiken. sie mochte den retro-hype einfach nicht und wollte auch nicht berücksichtigen, dass armando immerhin fünfzehn jahre jünger war als sie und batiken einfach anders schätzte als sie selbst.
so flog sie zurück nach deutschland und gönnte sich einen monat auf der vogelinsel in der nordsee, die von ihrem frühen studienfreund ole beaufsichtigt wurde.
ole war grau geworden und hatte zwei zähne weniger als noch mit achtzehn. auch ole hatte hatte einen bierbauch aber seine wahrheitsansagen waren anders. er konnte fünfzehn verschiedene vogelstimmen in der balz naturgleich nachahmen und er konnte an der farbe des meeres die aktienkurse treffsicher voraussagen, was er natürlich niemals ausgenutzt hätte.
so saß eszther auf seinem kleinen boot und fütterte die fische - was auf deutsch „kotzen“ heißt. sie übte verschiedene knoten – aber wirklich schlau war eszther auch nicht – und so blieb sie an dem achterknoten hängen. und an ole.

Mittwoch, 8. August 2007

11, 10, 9… und überhaupt…

finden sich immer die menschen zusammen, die einander etwas zu sagen haben. vollkommen egal, ob auf hundewiesen, im virtuellen raum (ok…. auch wenn derzeit keiner was sagt) oder in städten, die es eigentlich nicht gibt (oder geben sollte). hier in schilda gibt es solche auch. Während ich plane, supermärkte zwecks getränkeeinkauf zu überfallen, flattert mir von fred eine italienische adresse für bioweine entgegen. und weil wir eh schon zwei stunden rehe gejagt haben, lässt er mich einen biosekt probieren (staubtrocken, schmeckt fast wie sand, ohne säure) und packt mir einen biologischen rotwein nebst nudeln und pomodori ein und die sache ist schon geritzt.
leider spielen die italiener nicht mit, denn sie haben natürlich im august vacanze und fahren mit un terzo kraft – sprich personal. sie hören sich um, sie fragen beim spediteur nach: nichts zu machen. servicewüste deutschland meets serviceparadiso italia, die versuchen es wenigstens anstatt einen wegzutexten. sie bedauern und ich kaufe halt ein anderes mal. derweil stapft fred durch die gänseblume, den ortsansässigen biosupermarkt und läd zu hormonfreiem lachs und einer auswahl an bioweinen. sie schmecken alle wunderbar – zumal ich sie auf nüchternen magen probiere.
am späten abend nudeln wir existenzielles durch: wie groß muss cimeks (sorry ich krieg die richtige schreibweise gerade nicht hin) empfundene schuld über den tod seines sohnes gewesen sein, dass er dessen witwe eines tages ehelichte. in nepal und anderen ländern werden ja auch gern witwen hinzu geheiratet.
„sag fred, warum hast du damals ines geheiratet?“ frage ich.
„weil ein mann der liebt, die frau heiraten muss und weil es ein ausdruck des respekts ihr gegenüber ist“ sagt fred.
wir lachen.
„ein mann, der eine frau nicht heiraten will, ist kein mann“ sprechen wir aus einem munde…
und ich weiß, dass er ein italiener, ein andalusier, ein romero ist. auch wenn er eigentlich aus koblenz kommt.

und überhaupt....

Hunde, sind unsere Verbindung zum Paradies. Mit einem Hund an einem herrlichen Nachmittag an einem Hang zu sitzen kommt dem Garten Eden gleich, wo Nichtstun nicht Langweile war - sondern Frieden. (Milan Kundera)

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