Ein bis zwei Sekunden…

... können ein ganzes Gleichgewicht, über Jahre mühsam installiert, zum Kippen bringen.
Bella und Michael hatten ein ungewöhnliches Gleichgewicht.
Bella ist stark und laut und durchsetzungsstark. Sie liebt an Michael seine Vorsicht, seine Sanftmut und seine ruhige Art.
Gegen seine Selbstzweifel hat sie lange und erfolgreich angekämpft. Als sie ihn fand, war sie zerschunden vom Ehemann, durch den Dreck gezogen und ausgelaugt. Michael war ein Mann, den sie gut ertragen konnte. Er heilte ihre Wunden, war zart mit ihr und liebevoll.
Sie hat es ihm dadurch gedankt, dass sie schnell wieder zu ihrer alten Stärke zurück fand, die Stadt, den Job und ihr Leben wechselte. Dann fing sie an, ihn aufzubauen, seine Selbstzweifel in Angriff zu nehmen und tüchtig zu arbeiten, als er sich entschloss das Abitur nach zu machen.
Als er das Abitur nachholte war er in den Zwanzigern und glücklich.
Er strahlte dafür ihre Hunde, Katzen und Pferde an, weil es sie glücklich machte und begann Physik zu studieren. Sein alter Kindheitstraum, den ihm der Vater aus dem Leib geprügelt hatte wurde wahr: Er würde Physiker werden. Also studierte er, und Bella war tüchtig, versorgte ihn, die Hunde, die Katzen und die Pferde.
Er hat sich seine zarte Sanftmut bewahrt und genoss ihre Stärke, auch wenn diese gelegentlich wie Bevormundung klang. Sie brauchten einander und taten sich gut.
Vielleicht hätte Bella sich wundern sollen, als ihr Job flöten ging und als die Kaffeemaschine ihren Geist aufgab.
Kurz bevor er sein Studium abschloss, saßen sie beim Abendessen.
Es hat schon lange in ihr rumort und so fragt sie ihn einfach.
„Sag mal, liebst Du mich eigentlich noch?“
Er schweigt zwei lange Sekunden und sagt „ich weiß es nicht, ich glaube nicht.“
Es folgten Tränen und Tränen und Schluchzer und dann brach auch der Rest ihrer mühsam stark erarbeiteten Welt zusammen.
Der Herd ging kaputt, der Arbeitsrichter war uneinsichtig, das Pferd starb und ihr Auto auch.
Michael konnte ihre Tränen nicht gut ertragen und fand im Internet eine neue Liebe.
Er ist jetzt stark. Sein Uniabschluss ist geschafft, seine neue Liebe trägt ihn und nur das Geld wird knapp, worum er nun Bella bittet.
Bella ist nun schwach und krank und das nur, weil sie beim Abendessen eine Frage stellte, deren Beantwortung zwei lange Sekunden dauerte.
Luiling - 13. Sep, 22:36

Zitat: "Sag mal, liebst Du mich eigentlich noch?“

Dieses ist das Dümmste, was ein Mensch den anderen Menschen fragen kann - oder nicht?!!!


Wer kann schon den Anderen lieben?

Wer kann lieben?

Wer liebt?


In meiner fast 25-jährigen Ehe kann ich nur sagen, dass Liebe echt gelernt werden will. Liebe ist nicht dieses hormonelle Feuerwerk, das nach 4-16 Monaten verraucht. "Die Luft ist raus" ist kein Attribut für Liebe. Es ist ein Attribut für Konsumempfinden.

Wer traut sich echt für eine gute Zweisamkeit?

Wer traut sich?

Vertrauen ist wichtig und das muss wachsen können, das braucht "gute Erde".

rosmarin - 13. Sep, 22:40

stimme in allem zu....
und dennoch .... fragte sie ihn nach 12 Jahren. Da war das hormonelle Feuerwerk schon zu ende.
steppenhund - 14. Sep, 01:06

Trotzdem ist es schwer, diese Frage zu beantworten.
Eine Partnerin, die ich wirklich liebte, auch wenn ich zu meiner Frau zurückgefunden habe, stellte einmal fest, dass ich meine Kinder mehr liebe als vermutlich sie oder irgendeine andere Frau. Die Aussage überraschte mich.
Vermutlich stimmt sie aber. Das kann ich heute nach sieben Jahren schon so sehen. Ich war immer sehr bereitwillig für einem Liebesgeständnis. Ich habe das auch immer ernst gemeint. Wenn ich aber den qualitativen Unterschied ansehe, denke ich, dass es Abstufungen gibt, die dann Zweifel aufwerfen, wenn etwas nicht 100% ist.
Aber es gibt keine 100% Liebe, weil Liebe nicht quantisierbar ist. Die Situation kann ich sehr gut nachempfinden. Und niemand wird mehr wissen, ob seine Antwort überhaupt richtig war. Aber es liegt meiner Meinung nach nicht an der Zeit sondern an dem Umstand, dass wir oft wirklich nicht wissen, was wir über uns selbst als richtig annehmen können.
steppenhund - 14. Sep, 01:08

Und übrigens: das hormonelle Feuerwerk muss nicht zu Ende sein. Wenn ich es richtig einschätze, so muss man mindestens 1988-1970 rechnen, es könnte aber auch 1993-1970 sein. Das wären dann 23 Jahre.
Luiling - 14. Sep, 18:25

sehr gut fände ich: "liebst Du mich schon?" :-)
Mettigel - 14. Sep, 18:31

@Luiling: Das ist alles vollkommen richtig: Liebe bedeutet Arbeit genau wie eine Freundschaft gepflegt sein möchte, damit sie bestehen bleibt. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass man oft mehr Zeit in seine Freundschaften, Hobbies und die Arbeit investiert als in die Liebe (und damit in den besten Freund, den man hat). Liebe hat aber auch schlechte Zeiten wie eine Freundschaft und es ist die Frage, ob man fähig ist, diese auch auszuhalten.
Zur Frage "Liebst Du mich noch?" muss man sich verdeutlichen, dass es genauso viele Situationen in einer langen Beziehung gibt, in der man diese Frage verneint oder bejaht. Man läßt sich also auf den Zufall ein, wenn man diese Frage stellt. Ein "Nein" muss ja auch nicht unbedingt das Ende bedeuten, sondern kann ja auch für einen Neuanfang mit dem gleichen Partner stehen.
feinstrick - 14. Sep, 09:24

Ich hab diese Frage auch mal gestellt, ist lange her. Ich erhielt eine ähnliche Antwort. Ich glaube, man fragt so was nur, wenn man die Antwort eigentlich schon kennt und nur noch eine letzte Gewissheit braucht. Ob solche Zäsuren richtig sind, oder man es lieber doch weiter miteinander aushalten sollte, vermag ich nicht zu sagen. Ich fand immer, dass lauwarme Beziehungen schlimmer als gar keine sind. Andererseits hätte ich im damaligen Fall gerne gekämpft und an der Liebe gearbeitet. Aber das geht nur, wenn der Andere mitzieht. Wenn er aber Liebe mit Verliebtheit verwechselt und denkt, man müsse immer weiterziehen, sobald die Schmetterlinge aus dem Bauch geflogen sind, hat man keine Chance.

Jossele - 14. Sep, 11:34

Zwei Sekunden können ganz schön Gewicht haben, noch dazu wo es an der Sprache mangelt.
Was Liebe ist, weiss eigentlich kaum jemand genau. Ist es das Ding mit den Schmetterlingen im Bauch und heißem Begehren, ist es das vertraute miteinander durch´s Leben gehen, das bedingungslos gebende Teilhaben an Kindern, das inflationäre amerikanische "I love you", die Lust am Gebrauchtwerden, usw.?
All das in ein Wort zu packen ist nicht zielführend und macht die Erwartungshaltung zu einer Falle.
Warum dann, in dem ganzen Tohuwabohu, Lieben von Geliebtwerden abhängen soll ist mir schleierhaft.

Es wär höchst an der Zeit ein paar neue Wörter zu erfinden!

rosmarin - 14. Sep, 21:59

punktlandung.... und doch sind wir beim lieben vermutlich aufs geliebtwerden auch ein bisserl angewiesen. sonst wird eine unerträgliche kamikazenummer draus.
neue worte zu finden.... das wäre wirklich schön.
oder auch gar nicht drüber reden.
solange wir l.... können ist die welt ja wenigstens nicht verloren
Jossele - 15. Sep, 10:35

Lieben & Geliebtwerden vereinfacht die Sache in der Tat.
Allerdings hab ich unsere Töchter (meistens) auch geliebt als sie voll in der Blüte ihrer Pubertät, na ja, sagen wir mal diese Hinwendung nicht grad erwiedert haben ;-)
datja - 14. Sep, 12:07

L ange warten

I mmer bereit sein

E inander

B egegnen

E infach sein

baldrian goodnight - 14. Sep, 15:05

*seufz*
Das verschrobene Katzenkraut sagt dazu: wenn ein Mensch seinem Partner oder der Partnerin diese Frage stellt ist die eigene Liebe auch nicht mehr das was sie (möglicherweise) einmal war sondern ist bereits der Verlustangst gewichen.
Grützchen ;O)

kittykoma - 14. Sep, 15:13

Ich wage da gar nicht über liebe zu urteilen.
der rollen- oder gleichgewichtswechsel beanprucht die sollbruchstelle.
der deal war: du bist stark und ich darf wachsen. jetzt könnte der deal sein: du trittst kürzer und ich gebe.
das überstehen wenige beziehungen, die allein auf dem emotionalen zustand "liebe" gegründet sind. (was fragt sie auch so? die frage wäre doch eher gewesen: stehst du mir bei?)
es gibt nichts unangenehmeres, als sich anlehnen wollen bei sich wendendem glück und der partner hüpft leicht angeekelt zur seite und man fällt ins leere. (mit der begründung: das bist doch nicht du, du bist doch anders: stark, erfolgreich, keine last...)
wie viele männer stehen nach der firmenpleite oder entlassung allein da. mittlerweile passiert das frauen auch.

rosmarin - 14. Sep, 21:54

genau.... über die liebe kann man nichts sagen oder wissen.
den deal .... ja, genau so habe ich es gemeint.
und es gibt auch nichts schlimmeres, als über liebe zu urteilen.
sie ist ein eigenes ding, wird oft herbei gesehnt und wenn's ans warten geht, wird es oft schwierig.
geduld hat was damit zu tun und flinten, die nicht gleich im korn landen... und jetzt versuche ich doch etwas über die liebe zu sagen, was nur in schwachsinn ausarten kann.
eigentlich ging es mir in dem text um ein gekipptes gleichgewicht, um das nicht-neue-gleichgewichte-herstellen-können.
ach was red ich da.....
wollte soviele antworten schreiben... und twoday ist so langsam, dass es direkt von der sommerpause in den winterschlaf überzugehen droht. da übe ich mich im schweigen und lesen und mir gedanken machen... :-)
hedonist witch - 14. Sep, 19:40

Misstraue der Idylle, sie ist ein Mörderstück...

schlägst du dich auf ihre Seite - schlägt sie dich zurück...(Heller)

Hm...eine Mama-Kind Beziehung also.....
natürlich, wenn er dann erwachsen wird, kann er ja der Ersatzmama nicht dankbar sein - sonst hätte er ja gar keinen Selbstwert...und Dankbarkeit ist ist so eine hässliche alte Tante der Liebe, oder?
(Thank you, been there, done that)

Viele Arten von Liebe kenne ich:
Wenn mich mein Exmann, dem ich vor 20 Jahren einfach durchgegangen bin, fragen würde, ob ich ihn noch liebe - ja, natürlich tue ich das, allerdings ohne den mindesten Wunsch, dies auf eine sexuelle Ebene zu transferieren - aber er bleibt ein sehr wichtiger Mensch in meinem Leben. (Und unser beider Leben ist verschränkt - er hat eine Freundin von mir geheiratet, meine Tochter ist das Taufkind seiner Frau etc...)
Die anderen "Vergangenen" ? Ebenso - manche von den Kurzzeitgeliebten liebe und begehre ich auf so unglaublich intensive Weise immer noch - und würde jederzeit wieder die Gelegenheit nutzen - allerdings ohne den mindesten Wunsch, irgendeinen davon in mein Leben zu lassen...aber sie haben und behalten einen zärtlichen Platz in meinem Herzen....
Wenn ich etwas weiß über die Liebe (und ich weiß nichts, oder ich lerne nichts, ich war schon Ehefrau, Geliebte, Betrügende, Betrogene) dann das: Die Liebe ist wie ein Messer im Herzen, egal ob du 20 oder 40 bist, das Gefühl wird einfach nicht erträglicher, man heult nur weniger...mit den Jahren

OT @steppenhund: Mein Herr, Sie sind voll von Weisheit und Intelligenz - und damit ein ganz unglaublich interessanter Mann. Das muss an der Stelle mal gesagt werden.

rosmarin - 14. Sep, 21:57

ah.... wie erleichternd. endlich gibt es mal jemand zu.
ich liebe die vergangenen auch noch.... ohne es ins gelebte leben transferieren zu wollen. vermutlich aus ähnlichen gründen, denn die gesamte liebespalette von ehefrau, geliebte, betrogene und betrügende, habe ich mir ebenfalls gegönnt.
oder halt so:
es ist was es ist, sagt die liebe.
(und ich wollte über liebe überhaupt nicht reden, oder nachdenken)
steppenhund - 14. Sep, 22:21

@hedonistwitch

Liebe gnädige Frau, auf der Plattform von twoday werde ich gewöhnlich mit Herr Besserwisser angesprochen. Allerdings gebe ich zu, dass ich mich auch sehr für mich interessiere. Das darf ich hier schreiben, weil ich hier im Maindörfli persönlich bekannt bin:)
Ich habe mich aber tatsächlich in einem getäuscht. Ich hatte Sie im Altersrahmen zwischen 30 und 35 angesiedelt, aufgrund der zitierten 20 Jahre liege ich da aber im europäischen Kulturumfeld definitiv falsch.
-
Aber ganz im Ernst: mit dem Ausdruck Betrügende oder Betrogene fange ich relativ wenig an. Ich kann mich noch an die heftigen Ausbrüche von Frau Columbo erinnern, wenn ihr gesagt wurde, dass sie von ihrem Mann "betrogen" würde. Schließlich haben wir 14 Jahre in einer Menage-a-trois gelebt. (Da lernt sich übrigens schon so einiges.) Sie wurde damals fuchsteufelswild, was bei ihr eine Seltenheit ist, und fragte regelmäßig, was das mit dem "Betrügen" auf sich hätte. Ich kann vermutlich heute sagen, dass ich sie nicht betrogen habe, nicht einmal in der Phase, als ich sie verlassen hatte. Es ist allgemein üblich, von Betrug zu sprechen, wenn es um Sex geht, obwohl da am wenigsten Betrug dabei ist. Höchstens die Verletzung eines falsch verstandenen Eigentumrechts. Lügen sind vermutlich dem Betrug nahe. Doch worum wird tatsächlich betrogen?
Betrug ist es, wenn eine Fernsehwerbung vorzugaukeln versucht, dass etwas her geschenkt wird. Das ist Betrug. Vermutlich muss ich Sie ja gar nicht so sehr in meiner Ablehnung des Wortes in Bezug auf Beziehungen aufklären. Sie können sich das vermutlich vorstellen.
Es liegt auch in der Aufzählung recht griffig in der Wortkette. Aber wenn jemand betrogen wird, so ist man es immer selbst, selbst wenn man der Betrüger ist.
rosmarin - 14. Sep, 22:24

ich lerne und lerne und lerne .... hier.
vielen dank euch.
steppenhund - 14. Sep, 22:25

@rosmarin

Ich hatte mich schon so gefreut, als ich den ersten Satz las. Ich dachte, dass er sich auf den letzten Satz der Kommentatorin bezogen hätte. Beim Weiterlesen habe ich dann aber doch gemerkt, dass ich gar nicht gemeint war und bin jetzt in eine tiefe Depression gefallen. Lediglich der Gedanke an den 8. Oktober kann mich ein wenig aufheitern...

Anmerkung: dieser Kommentar bezieht sich auf ihren ersten Kommentar:)
rosmarin - 14. Sep, 22:31

@stepp.... ja.. äh... das tut mir jetzt leid.... wollte schon gerade smssen, weil twoday derart lahmt (ich sag nur: winterschlaf).... aber wenigstens gibts im oktober noch mal sommer :-)
hedonist witch - 15. Sep, 05:44

Begrifflichkeiten...

@steppenhund

O, ich war unklar, wie ich bemerke. Die gewählten Begrifflichkeiten waren, ich gebe es zu, der Einfachheit wegen gewählt...
Da auch ich in weiteren Strecken meines Lebens in einer menage a trois gelebt habe und eher den Begriff der Polyamorie bemühen wollte als einen anderen, spezifiziere ich: Betrogen hab ich, wo klar ausgemacht war, den Typen sein zu lassen - aber ich tat es nicht und erzählte es meinem Partner auch nicht. Betrogen war ich, als mein Mann sich eine fand, mit der er ein paralleles Leben aufzog - da ich nichts davon wusste und er mir auch nichts (mehr) davon erzählen konnte. In allen anderen Fällen war ich nach meinem Verständnis weder das Eine noch das Andere...
(Und das Alter, das war exemplarisch zu verstehen, weil sich 20 und 40 leichter schreibt als 23 und 48 ;-)
steppenhund - 15. Sep, 06:51

48 erscheint mir ja jetzt noch fast unglaublicher. Kompliment!
Was die Begrifflichkeiten angeht, kann ich die Wortwahl schon verstehen. Allerdings geht aus der Erklärung auch klar hervor, dass das Wort allein nicht wirklich einen Tatbestand beschreiben kann.
testsiegerin - 14. Sep, 22:17

Ich glaub, es gibt so viele Definitionen von Liebe wie es Beziehungen gibt.
Früher dachte ich mal, ich wüsste, wie es geht und was richtig ist und was falsch. Zunehmend verschwimmt alles, sowohl was das eigene Leben als auch die Wahrnehmung von anderen Beziehungen betrifft. Ich habe keine Ahnung, wie man gut, wie man richtig, wie man glücklich liebt.
Vielleicht konzentrieren wir uns auch zu sehr auf das Glücklichsein. Und sind alle infiziert vom Hollywood-Virus und den Vorstellungen der romantischen Liebe. Dabei hört in Hollywood meistens alles auf, wo es im richtigen Leben erst beginnt. Vielleicht bedeutet Liebe nicht Glücklichsein, sondern zueinander stehen. Auch, wenn es nicht so lustig ist. Auch, wenn die Schmetterlinge abgeflogen sind. Vielleicht bedeutet Liebe, zu lassen, loszulassen, auszhalten - und hin und wieder zu halten.

Ach, was weiß ich....

rosmarin - 14. Sep, 22:29

das erleichtert mich ungemein, dass es ihnen ebenso zu ergehen scheint.... dass man mit zunehmender lebens- und liebenserfahrung immer weniger weiß.
hauptsache kein happy end :-)
virtualmono - 14. Sep, 22:18

Eine traurige Geschichte... aber leider gar nicht so ungewöhnlich. Viel zu leicht wird heutzutage einfach alles hingeworfen, wenn eben nicht mehr alles so easy-go-lucky läuft. Wenigstens endete es nicht in einem Rosenkrieg - denn das kann einem die Zweisamkeit für alle Zeit verleiden.

rosmarin - 14. Sep, 22:33

schtümmt.... und leider sind rosenkriege ja kein einfaches kinophänomen sondern offenbar der verzweifelte versuch, die zeit zurück zu drehen, geschehenes ungültig zu machen oder whatever.
die wegwerfgesellschaft prägt auch das liebesleben - wie mir scheint.
virtualmono - 14. Sep, 23:04

Wenn man so etwas mal nur knapp überlebt hat, dann wird es verdammt schwierig, überhaupt noch einmal zu vertrauen. Davon abgesehen bin ich sowieso als "beziehungsunfähig" klassifiziert, weil ich keine Gedanken lesen kann... wenn man dann noch mit ansehen muß, wie ringsherum immer wieder - auch 20 Jahre bestehende - Ehen einfach kaputtehen, weil man sich anscheinend doch irgendwann auseinanderlebt frage ich mich schon, wozu das alles gut sein soll.
rosmarin - 14. Sep, 23:08

gedanken zu lesen.... ist ja auch längst auf bühnenzauber reduziert... so gesehen ist die klassifizierung vermutlich eine auszeichnung.
und 20 jahre sind ja kein grund etwas am leben zu erhalten, was sowieso nicht mehr lebt..... wenn dem wirklich so ist.... und da sind vermutlich einige fehleinschätzungen dabei.
Luiling - 14. Sep, 23:07

"bist du noch verliebt oder liebst du schon?"

rosmarin - 14. Sep, 23:11

sagen wir mal so... :-) jenseits der liebesgewaltigen dinge muss ich in fünf stunden aufstehen und verabschiede mich.... so ganz vernünftig :-)
aber der muss noch sein....

steppenhund - 14. Sep, 23:38

"Oder spielst Du vielleicht schon Golf?"
:)
Aber abgesehen davon finde ich die Fragen absolut gut. "Liebst Du mich schon?" habe ich einmal gefragt. Tja...
hedonist witch - 15. Sep, 13:50

Liebst Du mich schon?

Was für eine gefährliche Frage!
Ich würde nicht wollen, dass man(n) sie mir stelle..denn es gibt Momente im Leben, da weiß man in dieser Sekunde - wenn ich noch EINEN Kuss erwidere, wenn ich DIESEM Gefühl - genau jetzt- nachgebe - dann werde ich dich lieben (und wissen, dass ich um dich weinen werde, irgendwann).
Das geht oft sehr schnell - ein Blick, eine Berührung, oder beim ersten, zweiten, dritten Mal....wäre das nicht erschreckend jemand sagte zu uns auf diese Frage:
"Ja, soeben."
steppenhund - 15. Sep, 15:00

@hedonist witch

Gefährlic? Ja.
Die Antwort: "Ja, soeben." sehr schön. Die würde doch bedeuten, dass ich genau den richtigen Zeitpunkt erwischt habe, die Frage überhaupt zu stellen.
-
Diesem "dann werde ich ..." wehren zu können, sehe ich als die Annehmlichkeit des Alters an. Denn ernstlich habe ich sehr oft die Vorzüge des Liebens so hoch gewertet, dass Risiko und weiteres Geschehen nicht in den Vordergrund gelangen konnten.
Heute hingegen weiß ich, dass ich liebe und es reicht.
-
Meinen eigenen Fall kann ich sehr einfach diagnostizieren. Meine Mutter konnte mir Liebe nicht sehr gut zeigen, obwohl ich heute schon glaube, dass sie mich geliebt hat. Aus Krankheitsgründen versagte sie sich die Zärtlichkeiten und später hatte ich nur das Gefühl, wegen der guten Noten geliebt zu werden oder als Objekt, auf das man stolz sein könnte.
Daher war mir jede Instanz von Lieben und Geliebtwerden willkommen und auch ersehnt. Aha, ich bin also doch liebenswert. Heute ist das kein Thema mehr. Aber in der Zwischenzeit habe ich schon ein sehr ereignisreiches Leben geführt.
hedonist witch - 15. Sep, 16:22

@steppenhund, der wieder mal völlig Recht hat und schreibt:

"Diesem "dann werde ich ..." wehren zu können, sehe ich als die Annehmlichkeit des Alters an."..

.....und es TROTZDEM zu tun, ist die Freiheit des Alters ;-)...aber dann darf man auch nicht herumjammern....
ekowa - 15. Sep, 17:00

WIR SOLLTEN LERNEN, "DIE LIEBE WERTZUSCHÄTZEN"!

Und die schönste Herausforderung, das beste im eigentlichen Sinne ist es doch es zu versuchen, nichts wirklich unversucht zu lassen, die Liebe zu leben mit allem was dazu gehört. Liebe ist! "Einfach". Liebe läßt sich nicht auf einen Punkt definieren. Einen Partner zu lieben, ein Leben lang, das gibt es. Ich kenne einige Menschen denen es so geht und die sich immer noch 100% sicher sind! Man wächst in den Jahren mit der Liebe weiter und weiter zusammen. Jeder kann sich auf den anderen verlassen! Aber wenn man erst einmal eine Frage stellt... hm, dann wird es schon schwierig. Man überlegt, wenn auch nur für Sekunden... aber man hinterfragt aufeinmal vieles und genau das ist das "Aus". Dann passiert sowas wie oben von dir beschrieben. Leider viel zu oft!
Solange wir die Liebe lassen ist alles in bester Ordnung und es gibt keinen Grund an irgend etwas zu zweifeln. Wir sollten ihr aber mit viel mehr Achtung und Respekt begegnen und nicht genau dann wenn es darauf ankommt, nur an uns selbst denken. Wir sollten den Weg gemeinsam weitergehen, mit der uns bekannten Sicherheit im Rücken. Das Leben ist nicht immer leicht. Aber im
Glauben an uns selber und die Liebe meistern wir es! Auch weiterhin! So ist es!
Die Liebe ist ein Meisterstück des Lebens und immer wieder "Neu".

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