Dienstag, 20. Februar 2007

viele jahre hatte herr pizzaro…..

überlebt und allabendlich mit alda gesprochen wenn er im bett lag, obwohl sie längst verstorben war. und auch damals hatte sie es gerochen. sie lagen gemeinsam am strand von forte dei marmi und aßen salzige sciacchiatine. alda schnupperte aufs meer hinaus und gab ihm einen kuss auf seine unglaublich lange nase. vermutlich war sogar nur seine lange nase der grund für ihre liebe und gar nicht das carusobuch bei den pariser bouquinistes.
„weißt du pizzaro…“ sagte alda an diesem strandtag „wir müssen halt abends weitersprechen, solange es geht“ und dann lief sie ins meer und ging schwimmen. bestimmt, so dachte pizzaro, hatte sie gerochen, dass sie auf einen wild gewordenen touristen treffen würde, der sie mit seinem boot einfach umpflüge.
und also sprach er allabendlich mit alda, bis ihre anwesenheit von jahr zu jahr schwächer und unregelmäßiger wurde und sie eines tages ganz verschwunden war.
als alda verstummte, ging er nach feierabend hoch auf den pisaner turm und schaute herab. er blickte in die tiefe, die ihn herabzuziehen schien, als er plötzlich eine frau unten auf der wiese sah, die einen ghettobluster auf den schultern hielt und so laut wie in der veroneser arena den platz mit carusos loris aus der fedora beschallte.
pizzaro liebte diese rolle, die den beginn von carusos aufstieg darstellte. kurz stolperte er, und merkte, dass er eigentlich fallen wollte und dann warf er sich sogleich vor schreck zurück. er landete auf dem po und schon hyperventilierend kniff er die augen zusammen.
er kannte die frau mit dem ghettobluster. verwirrt rieb er sich die augen und fragte sich, woher sie ihm so bekannt vorkam. unten erstarb der ghettobluster und irgendwann plötzlich hielt ihm hinterrücks eine frauenhand ein dose mit teebaumöl vor die nase. „herr pizzaro, diesmal mache ich ihnen ein duftgeschenk“ sagte sie und lächelte ihn an.
die tiefe, der schreck, das teebaumöl und vor allem die verstummte alda, machten ihn schwach. er erlaubte der ältlichen merkwürdigen frau, ihn unter die achseln zu fassen und ihm beim aufstehen zu helfen. sie führte ihn zu seinem haus und als sie den schlüssel in die tür steckte fiel es ihm wieder ein. schlotternd ließ er sich von ihr die treppe hinauf führen und als sie die wohnungstür aufschloss merkte pizzaro nicht, dass es gar nicht seine tür war.
erst als er auf dem styroporgefüllten roten kunstledersack sass und ein wasserglas portwein verabreicht bekam realisierte pizzaro, dass diese frau seine nachbarin war, die unter ihm wohnte. er hatte sie immer irgendwie absichtlich und auch unbewusst ignoriert, wenn sie da so in ihrem alter die treppen heruntersprang wie ein teenager und dabei sinnlose wortkonstruktionen vor sich hinsang.
und während er sich all dies zu bewußtsein kommen ließ, nestelte sie bereits an seiner krawatte herum und hauchte zusammenhangslose dinge wie „sei mein chilli heute mondfindend“ oder „du ratte, was tust du mit mir“…. aber pizzaro tat nichts. versunken im roten kunstledersack nahm er wie neben sich stehend wahr, wie sie sich an ihm zu schaffen machte, röhrte und sich brunftend auf ihm nieder ließ. er zerrte an ihrem haar und sie wurde so wild und umschlang ihn heftigst, so daß herr pizzaro einer kurzen ohnmacht anheim fiel.
dann gab er auf. jähzornig stürzte er sich auf sie und wusste selbst nicht, was zu tun, als er sie niederrang und sie gurrte wie ein huhn beim picken.

Sonntag, 18. Februar 2007

die kanone....

knallt vor meiner tür, just als wir das haus verlassen. fräulein möchtegernwindhund krallt sich sehr zur belustigung der umstehenden kinder am boden fest. ich weiss, jetzt hilft kein zerren. nur abwarten und beruhigen. dann flüchten wir in die niddawiesen. dort haben sich ob des sonnenscheins all jene versammelt, die ebenso wie wir dem karnevalszumzug zu entgehen suchen. auch egal. seit mir eines tages klar wurde, dass ich niemals im leben eine prinzessin im weitluftigen kleid sein würde, seitdem habe ich fasching aufgegeben. und nein... vor allem möchte ich nie wieder rotkäppchen sein. nicht an fasching, denn da fiel ich in den matsch, und nicht im schwimmkurs. denn dort nannte mich der bademeister auch so. er brüllte..... "rotkäppchen" spring ins wasser". aber ich fürchtete mich vor seiner brüllstimme und vor dem gechlorten tief. und sowieso habe ich nie wieder eine rote badekappe aufgezogen. ich hasse es sowieso, etwas auf dem kopf zu tragen. egal ob rotkäppchen oder sonnenhut. der blieb damals in italienischen kindertagen auch immer im treppenhaus am geländer hängen. ich kann es auch überhaupt nicht vertragen, wenn mir jemand über den kopf streicht. und das alles nur, weil ich rotkäppchen statt prinzessin war? naja... immerhin war ich damals in santa croce fee. in einem hellblauen tüllkleid mit weiten feenärmeln, mit einem dreieckigen hohen blauen hut, von dem ein tüllschleier herabwehte. und in der hand hielt ich feenadäquat einen zauberstab mit einem blauen glasstern obendrauf. vermutlich musste ich einfach fee und nicht prinzessin werden. so gesehen, bin ich eigentlich heute noch froh drum.

Samstag, 17. Februar 2007

it's magic....

denke ich gelegentlich. ich bin ein kopffüssler. ne echt jetzt. ich glaube an das gehirn. der bauch ist teil dessen, daher brauche ich diese diskussion nicht führen. aber immer wieder passieren eigenartige dinge. man muss sie nicht "magisch" nennen. magisch ist nur ein wort für wunderbare zufälle. zweimal im jahr gönne ich mir also einen lehrauftrag an unis, weil ich die studis einfach mag und es wunderbar finde. neben theorie gibt es natürlich neudeutsche case-studies. zum hirn anschalten. die case-studies sind verfremdet und immer alt, denn ich werde niemals einen kunden erkennbar machen. also reden wir im seminar über ein coachingbeispiel, das sechs jahre zurück liegt. es ist eine verzwickte und interessante geschichte. als wir nach drei stunden fallarbeit in die mittagspause gehen, finde ich eine nachricht auf dem handy. ein mensch kommt auf empfehlung des menschen, dessen geschichte sechs jahre alt ist und gerade drei stunden bearbeitet wurde. isn't it magic???

ps. und dann waren da 18 wortgeschenke einer einzelnen frau kami katze... räusper... die einen fulminanten abschluß ermöglichten

am anfang bin ich immer entsetzt....

egal was für ein job es ist. entweder die studenten sind zu zäh, die fükräfte zu schlicht, oder die aufgaben zu groß. und dann fange ich an zu schaffen und bemitleide mich selbst. und immer in der mitte kippt es und wird fulminant und klasse. und dann komme ich so wie gestern zurück. glücklich und eitelstolz. und dann schließe ich fräulein möchtegernwindhund und andere familienmitglieder in die arme und bin einfach nur glücklich und falle ins bett. obwohl meist nachteulig unterwegs, landete ich gestern um sage und schreibe einundzwanziguhr im bett. und schlief elf stunden. eigentlich nicht meine art. aber das schönste ist immer der "tag danach". markt mit äppelwoi und rindswurst, bisserl geld unter die leute bringen, vermißte hunde samt anhang im niddapark treffen, hund bespassen und für die vielen gefangenen mäuse loben, um die blogs ziehen (copyright elsa) und kochen. mann hab ichs grad wieder gut. naja... bald fängts wieder an und dann werd ich wieder jammern und dann wieder glücklich sein und überhaupt. das tempo dieses jahres ist mir etwas zu rasant. gut, dass ich bald zur delfintherapie darf.

Dienstag, 13. Februar 2007

Obwohl ich mich redlich bemühe,…

den Studenten etwas über die Unsteuerbarkeit dynamischer Systeme beizubringen, belehren mich die Telefonate mit der bankfurterischen Heimat eines Besseren. Ich sitze weitab im Hotel und lausche der Titelmusik von Monk, die ich übrigens sehr liebe…. „it’s a jungle out there“…. . Abends sitze ich im wunderbaren altehrwürdigen Restaurant und verwöhne mich mit einem Glas Rotwein und Nudeln mit Flusskrebsen und betrachte die Männer ringsumher. Sie kommen von überall her. Gestrig waren es Schweizer und Ostdeutsche. Heute sind es ein Hesse, ein Westfale und ein Bayer. An einigen Tischen sitzen sie auch einzeln herum. So wie ich haben sie etwas zu Lesen vor der Nase. Nach fast 18 Jahren Berufstätigkeit wundere ich mich immer wieder, in solcherlei Situationen die einzige Frau zu sein. Ich schaue müde vor mich hin und spitze die Ohren und versuche herauszukriegen von welchen Firmen sie kommen. Am Ende des Abends reden sie immer über ihre Frauen, ihre Häuser und vor allem: über ihre Nachbarn. Mir wird klar, dass Nachbarschaft zumeist etwas Grässliches zu sein scheint. In meinem Seminar sitzen vorwiegend Frauen. Und ich frage mich, ob sie in zehn Jahren auch alleine an einem Tisch im Restaurant sitzen werden. Vermutlich nicht. Sie werden darauf achten, dass andere, nicht sie selbst, die Verantwortung und Fürsorge für sie übernehmen. Derweil nimmt im Maindörfli die große Veränderung im Leben meiner Eltern ihren Lauf. Sie ziehen nach 43 Jahren um. Und ich muss neidlos bewundern, dass sie dieses Event generalstabsmäßig geplant haben und auch umsetzen. Zurück bleibt ein wunderbarer Altbau im Nordend mit Parks und Grünanlagen drum herum und mit freundlichen Nachbarn. Und sie tauschen es ein, gegen eine kleinere Wohung inmitten der trubeligen Innenstadt und sie werden auf den Fluß schauen. Dafür liebe ich sie. Dass sie solche Entscheidungen treffen können. In Gesundheit und Beweglichkeit das eine Leben zu verlassen. Ein Neues zu beginnen, in dem jeder zur Not alleine leben könnte, dass kein vierter Stock sondern Hochparterre ist und dass sie es sich so einrichten, dass sie ewig unabhängig leben können. Blöd, dass ich in diesen großen Tagen nicht dabei sein kann. Aber Freitag werde ich Fräulein Möchtegernwindhund in die Arme schließen und das Wochenende werden wir mit Wohungen verbringen und mit Spaßlaufereien und dann steht auch schon der nächste Abschied an. Und am Ende des Monats wird es eine Woche Sonne, Meer, Strand und Delphine geben. Wunderbar. Nicht mir zu verdanken, sondern dem Fleiß des Herrn MO, der wieder einen Award eingeheimst hat. Und so langsam fange ich an meinen Kalender zu beäugen, in dem ich vier ganze Wochen Freiheit eingeplant habe. Man könnte meinen ich sei angestellt.

Sonntag, 11. Februar 2007

on the road again

Samstag, 10. Februar 2007

mir hilft es ja sehr.....

wenn mich der tag so derart in abgedämpftem grau begrüßt und mit unmengen von wasser zuschüttet, das gegenprogramm zu starten. also bleiben die jeans wo sie sind und ich rase im knallroten kurzen sommerrock an den main und hüpfe durch die pfützen. und jetzt geh ich sommerfähnchen und bikini kaufen.

Freitag, 9. Februar 2007

vermutlich heisst mein jahresprogramm....

waschen, bügeln, konzept fertig machen, koffer packen, rechnung schreiben, waschen, bügeln, konzept fertig machen,koffer packen, rechnung schreiben.....
autobahnen, hotels, denkarbeit und viel reden. es geht mir langsam auf die stimme. wenn ich mal ne nacht am telefon verplaudere, krächze ich wie ein rabe. und die freiheitsinseln zwischen waschen, bügeln, koffer packen etc. könnte ich ja möglichst groß und herrlich gestalten. aber statt jetzt das konzept endlich fertig zu stellen und meinen krempel zu erledigen, surfe ich durchs i-net und suche nach wundern, gedankentempeln, sprachschätzen, herzerwärmendem, nach dem ultimativen staunen. ich sollte lieber meinen krempel erledigen. aber ich hab so sauwenig lust. ich werde vermutlich auf der couch landen und mir meinen typischen freitagkrimiverschlafabend machen und morgen früh grunzen, weil ich mir das wochenende mit arbeit versauen darf. ich sollte mir so eine hübsche kleine maschine bauen, die mich in den hintern tritt. aber hätte ich diese maschine, ich wäre jetzt viel zu faul, um sie anzustellen, mich davor zu stellen, mir tritte in den hintern verpassen zu lassen.
mann mann mann bin ich wieder tiefgründig und temperamentvoll. nerv.
und das ist so ein blogeintrag aus dem kapitel "was die welt sowieso schon immer nicht wissen wollte"... naja, kann ihn ja wieder löschen.

Mittwoch, 7. Februar 2007

und dann kommt mir mein pisaner onkel....

in den sinn. der mich einmal, als ich mit einem freund zu besuch kam fragte... ma e un uomo opure una pianta?
nur gut, dass der freund kein italienisch sprach. ich hab mich gekrümmt vor lachen.

hin und hergerissen...

klicke ich mich durch die beiden bestmöglichen hotels für die kommende woche. das eine ist modernes kettenmitglied, liegt näher an der uni und hat wireless i-net. die schlepperei des equipements zur uni wäre also ein klacks und ich könnte abends munter mailen und bloggen. das andere ist ein traditionsreiches altes haus mit phantastischer küche und wunderbaren zimmern. leider ohne wireless aber dafür voll guter erinnerungen.
da klicke ich hin und klicke her...
und habs eigentlich glaub ich schon entschieden. oder doch lieber das andere?

und überhaupt....

Hunde, sind unsere Verbindung zum Paradies. Mit einem Hund an einem herrlichen Nachmittag an einem Hang zu sitzen kommt dem Garten Eden gleich, wo Nichtstun nicht Langweile war - sondern Frieden. (Milan Kundera)

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